News 05.02.2009, 12:15 Uhr

Analyse: Schweizer PC-Markt

Im Vergleich zum Vorjahr wurden zwar mehr Geräte verkauft, aber weniger damit erwirtschaftet. Zu diesem Schluss kommt der Branchenexperte Robert Weiss nach seiner Analyse des helvetischen PC- und ICT-Marktes.
Trotzdem der Schweizer PC-Markt bei den Stückzahlen um 15,1 Prozent zulegen konnte, ist der Umsatz um 1,9 Prozent gesunken. Die Ursache hierfür sieht Weiss beim Preiszerfall, der durchschnittlich 14,7 Prozent betrug. Aber auch bei Servern, Druckern und Displays gab es starke Umsatzeinbussen. Im Zuge dessen ist der Gesamtmarkt um 12,2 Prozent geschrumpft. Dies entspricht dem Branchenexperten zufolge einem Einnahmenrückgang von rund 580 Millionen Franken.
Der Branche bereiten die stark fallenden Preise Kopfzerbrechen, erklärt Weiss. Dafür würden auch die Distribution wie auch der Fachhandel mit geringeren Margen seitens der Hersteller büssen müssen. In der Schweiz müssen europaweit die niedrigsten durchschnittlichen Preise für vergleichbare IT-Produkte bezahlt werden, sagt der Branchenexperte.
Die neue kostengünstige Netbook-Generation setzt laut Weiss vor allem die mobilen Home-Systeme unter Druck. Der Netbook-Anteil liegt beim Heimeinsatz bei 10,2 Prozent und bei den Business-Geräten bei 1,3 Prozent. Dies habe dazu geführt, dass der PC-Umsatz (Desktops und mobile Systeme) um 3,8 Prozent auf 1,962 Milliarden Franken zurückgegangen ist. Ausserdem wurden deutlich mehr mobile Systeme als Desktop-Rechner abgesetzt. Des Weiteren konnten die mobilen Home-Systeme erstmals die mobilen Business-Computer überflügeln, erklärt Weiss.
Auf der Herstellerseite konnte Hewlett-Packard (HP) seine beherrschende Stellung als Marktführer in der Schweiz weiter ausbauen. HP steigerte seine Stückzahlen um 27,2 Prozent auf 528'414 Einheiten. Verfolger Dell musste hingegen Einbussen hinnehmen und verbuchte zum dritten Mal in Folge ein negatives Wachstum. Neben HP zählt Acer zu den grossen Stückzahlengewinnern. Die Taiwanesen erwirtschafteten in der Schweiz ein Stückzahlwachstum von 26,2 Prozent - dies entspricht 242'167 verkauften Systemen. Weiss meint, dass Acer im Laufe des Jahres zur Nummer Zwei aufsteigen wird.
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