News 12.01.2012, 12:44 Uhr

Richtigstellung zu Adblock Plus

Vor zwei Tagen haben wir, gestützt auf einen Bericht einer deutschen Schwesterzeitschrift, darüber berichtet, dass Adblock Plus möglicherweise Geld für das Dulden von Werbung entgegennimmt. Diese Darstellung entsprach nicht der Wahrheit.
Unsere Kollegen von der PC-Welt behaupteten vor zwei Tagen, dass die Firma Eyeo GmbH, die hinter dem populären Browser-Plug-In Adblock Plus (einer Erweiterung, die Werbung blockt) steht, Werbung gegen Geld akzeptiert. So sei ein Vertreter der besagten Firma im Verlagsgebäude der IDG in München aufgetaucht und hätte einen entsprechenden Deal vorgeschlagen. PCtipp.ch hatte, gestützt auf den Bericht der PC-Welt, darüber berichtet.
Till Faida, Geschäftsführer der Eyeo GmbH, hatte sich daraufhin bei PC-Welt und PCtipp.ch gemeldet und die Vorwürfe zurückgewiesen. Tatsächlich habe der Verlag IDG Deutschland ihn nach München eingeladen, um das neue Konzept von Adblock Plus vorzustellen, das eine Duldung von unaufdringlicher Werbung vorsieht. Zwar habe es Gespräche über eine Kooperation im Rahmen der derzeit stattfindenden Testphase gegeben. Dabei seien aber keinerleie finanzielle Leistungen seitens des Verlags vorgesehen gewesen. PCtipp, dem der vorbereitete Kooperationsvertrag vorliegt, kann dies bestätigen.
Kostenbeteiligung in Zukunft vorgesehen
Der Geschäftsführer der Eyeo GmbH bestreitet gegenüber PCtipp.ch nicht, dass in Zukunft womöglich Geld fliessen wird. Das Betreiben der «Acceptable Ads»-Liste, die manuell geführt werden muss, koste schliesslich Geld. In Zukunft könnten Firmen an diesen Kosten beteiligt werden. Dies ist aber kein Geheimnis und ist unter anderem auch auf Homepage von Adblock Plus zu lesen. Till Faida versicherte jedoch, dass bis zum jetzigen Zeitpunkt noch kein Geld für einen Eintrag in die Liste geflossen sei. Die Eyeo GmbH betreibe auch keine Kundenakquise, sondern führe derzeit mit einigen wenigen ausgewählten Webseiten Tests durch.
Bedingungen müssen eingehalten werden
Werbung im Internet soll weniger aufdringlich werden – das ist die eigentliche Idee hinter den «Acceptable Ads». Auf der Homepage von Adblock Plus werden daher auch die Anforderungen an eine Webseite aufgeführt, die auf die Whitelist gesetzt werden will: Die Werbung soll statisch sein und bevorzugt nur aus Text bestehen. Laut Till Faida sind diese Bedingungen zentral: «Es wird niemals möglich sein, sich einfach auf die Liste mit Ausnahmen einzukaufen. Die Bedingungen für akzeptable Werbung müssen auf jeden Fall erfüllt werden.» Das geht sogar noch weiter: Es werden laut Faida keine Ausnahmen hinzugefügt, die nicht vorgängig von der Community geprüft wurden.
Adblock Plus hätte nie die Absicht gehabt, die Werbewirtschaft zu zerstören. Man wolle den Nutzern nur die Wahl geben, welche Werbeformen sie akzeptieren und welche nicht. «Die Acceptable Ads sind keine Abkehr von unseren Werten. 75 Prozent unserer Nutzer haben gar nichts gegen Werbung grundsätzlich, sie wollen nur nicht genervt werden», so Faida, gestützt auf eine von ihnen durchgeführte Umfrage.
Und: Auch wenn jetzt zwecks Gründung einer juristischen Person und um den Fortbestand des Projekts zu sichern, eine GmbH hinter Adblock Plus steht, handelt es sich dabei weiterhin um ein Open-Source-Projekt, das in erster Linie von der Unterstützung vieler freiwilliger Helfer lebt.



Kommentare
Avatar
coceira
12.01.2012
es bleibt nach den heute erhaeltlichen informationen immer noch einen manuellen eintrag fuer "nervende" produkteinformationen selbst zu definieren. RTFM ist angesagt, umsonst ist nichts gratis zu bekommen (oder war das umgekehrt ?)

Avatar
freakinvibe
13.01.2012
Was vergessen wurde zu erwähnen: Mit zwei Klicks kann man die ganze "Acceptable Ads" Funktion ausschalten und ABP funktioniert wie bisher. Ob das immer so bleiben wird, weiss ich nicht, aber im Moment gibt es für mich noch keinen Grund ABP zu de-installieren.