News 10.05.2013, 10:59 Uhr

SSDs erobern den Markt

SSDs entpuppen sich nicht nur in PCs und Notebooks als echte Tempomacher, sondern legen auch bei der Eroberung des PC-Markts Spitzengeschwindigkeiten vor.
Der weltweite Marktanteil der mit SSD-Storage ausgelieferten PCs würde binnen fünf Jahren von 6 Prozent (im Jahr 2012) auf 36 Prozent (im Jahr 2017) emporschnellen, schätzt das Marktforschungsinstitut IHS (ehemals iSupply). Gemessen an den Stückzahlen entspräche das einer Versiebenfachung: von 31 Millionen Einheiten im Jahr 2012 auf geschätzte 227 Millionen Einheiten im Jahr 2017.
Im Gegenzug geraten auf die Hard-Disk-Drives (HDDs) zunehmend unter Druck. Ihre im PC-Umfeld über viele Jahre hinweg verteidigte, uneingeschränkte Vormachtstellung werden sie voraussichtlich verlieren. Der Marktanteil wird von 94 Prozent (im Jahr 2012) auf 64 Prozent im Jahr 2017 sinken, so die Prognose der IHS-Analysten.
HDD-Absatz bricht ein
Entsprechend sei mit massiven Umsatzeinbrüchen an der PC-HDD-Front zu rechnen: Wurden 2012 damit noch 30 Milliarden Franken erlöst, kalkulieren die Analysten für das laufende Jahr nur noch mit 26 Milliarden. Allerdings sei dies nicht allein auf die Verdrängung durch SSDs zurückzuführen, sondern auch auf die 2012 noch leicht erhöhten Durchschnittspreise für HDDs, als Folge der Flut in Thailand.
«Wachstumstreiber für die SSDs werden in den nächsten Jahren vor allem Ultrabooks, ultradünne Notebooks und Convertibles sein - in Kombination mit Touch-Displays», erklärt Fang Zhang, Storage-Spezialist bei IHS. Er ist überzeugt, dass diese Geräte Smartphone- und Tablet-Anwender zum Umstieg verleiten können. «Zudem werden SSDs auch deshalb attraktiver für PC-Fertiger und Käufer, weil auch das Herzstück der Storage-Systeme - NAND-Flash-Memory - immer günstiger wird.»
Die steigende Nachfrage nach SSDs im Enterprise-Segment steuerte im vergangenen Jahr auch ihren Teil zu den Rekordumsätzen bei.
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Vorteile der SSD-Speichertechnologie

Abgesehen von sinkenden Preisen gibt es zahlreiche technologische Gründe für den Vormarsch der SSDs. Als nichtflüchtige Massenspeicher, die zur Speicherung von Daten Flash-Speicherzellen nutzen (MLC oder SLC), müssen die SSDs nicht dauerhaft mit Strom versorgt werden, um sicherzustellen, dass die gespeicherten Daten erhalten bleiben. Für Anwender macht sich dies in längeren Akkulaufzeiten und geringerer Abwärme bemerkbar.
Im Gegensatz zu den HDDs verzichten SSDs ausserdem komplett auf mechanische Bauteile, der Speichervorgang erfolgt rein elektronisch, nicht magnetisch. Deshalb sind SSDs eher vor Schäden durch äussere Einwirkungen, beispielsweise Stösse, gefeit und arbeiten geräuschlos. Der Einsatz von Flash-Speicherbausteinen ermöglicht zudem höhere Schreib- und Lesegeschwindigkeiten, weshalb Anwender von schnelleren Zugriffszeiten profitieren. Zur besseren Gesamtperformance für den User tragen ausserdem die Transferraten bei, die mit SSDs um ein Vielfaches höher sind als bei mechanischen Festplatten.
HDDs existieren weiter
Trotz der zahlreichen Vorteile werden SSDs die HDDs niemals ganz ersetzen, unter anderem, weil derzeit zumindest die Speicherdichte- und -kapazitäten der HDDs weitaus höher sind als die der SSDs und die Kosten pro Gigabyte niedriger liegen.
IHS zufolge werden deshalb HDDs auf lange Sicht hin noch den Storage-Markt dominieren. Im zweiten Halbjahr 2013 könnten im Consumer-Umfeld Windows 8 und Ultrabooks die HDD-Umsätze beflügeln, schätzen die Analysten. Auch im Bereich Cloud-Storage werden HDDs künftig noch die Hauptrolle spielen. Hinzu kommt, dass sich auch am HDD-Horizont mit Hybrid-HDDs neue Technologien abzeichnen.



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