Cyberterroristen halten Schweiz in Atem

Die Schweiz ist im Ausnahmezustand. Cyberterroristen haben den SBB-Bahnverkehr und sämtliche Postomaten des Landes lahmgelegt, und in der Nähe von Basel ist es in einer Chemiefabrik zu einer Explosion gekommen, weil die Hacker offenbar Steuergeräte manipulieren konnten. Auch Schweizer Grosskonzerne wie die UBS, Migros oder Coop sind scheinbar Opfer der Cyberterroristen geworden, die genauen Ausmasse lassen sich noch nicht richtig abschätzen.

All diese fiktiven Ereignisse sind Bestandteil einer Grossübung des Bundes. Im Rahmen der SFU 13 (Strategische Führungsübung 2013) wird der Ernstfall eines Cyberangriffs geprobt. Ziel der Übung ist es, die Zusammenarbeit zwischen den Departementen und die Prozesse der Krisenkommunikation auf die Probe zu stellen.
Das Cyberterrorismusszenario der Übung ist durchaus realistisch: Eine Gruppierung namens Anonymous will die Schweiz mit grossangelegten Hacker-Angriffen erpressen. Die Forderung: Die Schweiz soll sich mit den internationalen Finanzproblemen solidarisch zeigen und nicht länger als Oase für Steuerflüchtlinge dienen. Als Zeichen des guten Willens soll der Bund 2 Milliarden Euro zahlen und die Namen von sämtlichen Kontoinhabern mit unversteuertem Vermögen auf Schweizer Banken publizieren.

Peinliches Informations-Leak
Die Idee zur SFU 13 entstand bereits im vergangenen September. Die zweitägige Stabsrahmenübung findet vom 23. bis 24. Mai statt. Die Kommunikationswege der Bundesverwaltung laufen also aktuell auf Hochtouren. Und gerade hier scheint es durchaus noch Verbesserungspotenzial zu geben. Wie der Tages-Anzeiger-Journalist Patrick Feuz in der heutigen Ausgabe schreibt, sei ein Teil des internen Mailverkehrs der Bundesverwaltung zur Krisenkommunikation bei einem Redaktionskollegen gelandet.