News 19.03.2015, 14:56 Uhr

Manor-Gutscheine am Telefon: Vorsicht vor Telefonbetrügern!

Erneut sind Telefonbetrüger unterwegs. Sie versprechen Gutscheine der Warenhauskette Manor. Am Ende bleibt nur eine hohe Telefonrechnung.
Wie Manor heute verlauten liess, sind wieder Telefonbetrüger am Werk. Sie rufen auf gut Glück Personen an und behaupten, dass diese einen Einkaufsgutschein im Wert von 500 Franken gewonnen haben.
Um diesen zu erhalten, müsse der vermeintliche Gewinner bei einer bestimmten Telefonnummer anrufen. Diese verursacht jedoch nur extrem hohe Kosten. Zudem wird der Anrufer auf eine Warteschleife gelegt und minutenlang vertröstet. Schlussendlich erhält die betreffende Person allerdings keinen Gutschein, sondern eine hohe Telefonrechnung.
Manor rät, bei solchen Telefonanrufen sofort wieder aufzulegen und den Vorfall in der Zentrale von Manor zu melden (info@manor.ch, 0848 802 804). Manor hat die zuständigen Behörden bereits über die gemeldeten Vorfälle informiert.
Damit Ihnen solche und ähnliche Missgeschicke nicht widerfahren, lesen Sie unseren Artikel zu den fünf häufigsten Phishing-Fallen.



Kommentare
Avatar
Masche
20.03.2015
Die Manornummer, die mit 0848 beginnt ist auf keinen Fall gratis, sondern kostenpflichtig Da hast Du absolut recht. 084x Nummern, wie die 0840, 0842, 0844 und 0848 Nummern, werden nämlich Shared Cost Dienste oder Gebührenteilungsnummern genannt, denn bei diesen Servicenummern teilen sich Anrufer und Unternehmen die Kosten eines Telefongesprächs. Anrufer bezahlen für das Anrufen einer 084x Nummer den Tarif eines Ortgesprächs, mit einer Preisobergrenze von 7,5 Rappen plus Mehrwertsteuer pro Minute. Gebührenteilungsnummern sind eigentlich ein Anachronismus und damit auch ein Ärgernis und gehörten eigentlich längst abgeschafft. Dies ist aber nicht der Fall, da sie ein lukratives Nebengeschäft der Telefonanbieter sind und unsere Volksvertreter in Bern, insbesondere auch diejenigen, welche sich "bürgerlich" nennen, wenig bis nichts für den Normalbürger unternehmen. Ein Anachronismus deshalb, weil es seit Jahren ja keine Unterscheidung mehr zwischen Orts- und Ferngespräch gibt. Die 084x Nummern wurden aber extra dafür geschaffen, damit man aus der ganzen Schweiz zum Ortstarif telefonieren kann, und damit Randregionen nicht benachteiligt wurden. Ein Ärgernis, weil von Teilen der Kosten keine Rede sein kann, da inzwischen die Tarife der Gebührenteilungsnummern den heutigen Hochtarifkosten (bei Swisscom 8 Rappen pro Minute) entsprechen und bei Flatrates sogar noch zusätzlich in Rechnung gestellt werden. Das gilt auch bei Handys. Da bezahlt man bei Swisscom und Sunrise einen Zuschlag von 30 Rappen. Orange verrechnet dafür einen Zuschlag von 20 Rappen. Prepaid-Kunden werden bei der Swisscom mit 80 Rappen pro Minute zusätzlich belastet. Bei Sunrise sind es 30 Rappen. Orange verrechnet auch hier den jeweiligen Abo-Preis für eine Verbindung ins Schweizer Festnetz. Ein weiteres Ärgernis ist, dass im Gegensatz zu 090x Nummern keine gesetzliche Pflicht besteht, die Kosten anzugeben. Man sieht also erst auf der Rechnung, was die 084x Nummer effektiv gekostet hat. Auch da hat der Gesetzgeber geschlafen oder wollte bewusst keine Kostentransparenz schaffen, um dieses lukrative Geschäft nicht zu beeinträchtigen. Für den Inhaber der 084x Nummern hat es hingegen Vorteile. Diese sind günstiger zu haben als für den Anrufer kostenlose 0800er Nummern und sie halten Leute, welche aus purer Langeweile solche Nummern anrufen, weil sie gratis sind, davon ab, da sie ja dafür bezahlen müssen. Zudem wird sich ein Anrufer, der dafür bezahlen muss, eher kurz fassen und nicht lange Diskussionen auslösen und damit dem Angerufenen nicht unnötig seine Zeit stehlen. Für den Anrufer, der beispielsweise seiner Krankenkasse anrufen muss, weil diese eine falsche Rechnung ausgestellt hat, ist es aber unverständlich, wenn er dafür noch bezahlen muss, speziell auch für die Wartezeiten, bis er endlich jemanden erreicht, dem er sein Anliegen vorbringen kann. Da lobe ich meine Krankenkasse, bei welcher man wählen kann, ob man warten will, oder ob die Versicherung zurückrufen soll. Letzteres natürlich ohne Zusatzkosten für den Kunden.

Avatar
Florian Bodoky
20.03.2015
Sehr geehrter aal Sie haben natürlich vollkommen recht. Hier liegt ein Fehler meinerseits vor. Ich habe eine entsprechende Anpassung vorgenommen. Vielen Dank für die Rückmeldung. Freundliche Grüsse Florian Bodoky

Avatar
Pagnol
20.03.2015
Gebührenteilungsnummern sind eigentlich ein Anachronismus und damit auch ein Ärgernis und gehörten eigentlich längst abgeschafft. Dies ist aber nicht der Fall, da sie ein lukratives Nebengeschäft der Telefonanbieter sind und unsere Volksvertreter in Bern, insbesondere auch diejenigen, welche sich "bürgerlich" nennen, wenig bis nichts für den Normalbürger unternehmen. Wenn ich mich richtig erinnere, sitzt in Bern auch ein ziemlicher Haufen derjenigen, die sich "links, sozial und volksverbunden" nennen. Könnten ja die mal was für den Normalbürger unternehmen.

Avatar
Masche
20.03.2015
Wenn ich mich richtig erinnere, sitzt in Bern auch ein ziemlicher Haufen derjenigen, die sich "links, sozial und volksverbunden" nennen. Könnten ja die mal was für den Normalbürger unternehmen. Volksverbunden? Es sind ja gerade die aufrechten Rechten, welche für sich den Anspruch gepachtet haben, die wahren Interessenvertreter des Volkes zu sein. Die Linken haben als Minderheit mit solchen Vorstössen in der Regel wenig Erfolg. Da stürzt man sich halt lieber auf vermeintlich spektakulärere Themen. Und ist damit auch nicht erfolgreicher.

Avatar
Pagnol
20.03.2015
Die Linken haben als Minderheit mit solchen Vorstössen in der Regel wenig Erfolg. Das nennt man Demokratie. Aber so langsam werden wir hier off-Topic. Was war noch mal das Thema :)

Avatar
Masche
20.03.2015
Aber so langsam werden wir hier off-Topic. Was war noch mal das Thema :) Der Thread war von Angang an off-topic. Das Thema war Locken auf teure 090x Nummern, der Thread handelt aber von vermeintlich kundenfreundlichen 084x Nummern, die jedoch im Lauf der Zeit durch veränderte Umstände selber zu einer Abzocke wurden.