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13.09.2004, 08:15 Uhr
Online-Banking: mehr Sicherheit ohne Internet Explorer?
Vor dem Hintergrund eines kürzlich aufgetauchten Trojaners empfehlen Sicherheitsexperten, alternative Browser wie Mozilla oder Opera zu verwenden.
Letzte Woche wurde bekannt, dass ein neuer Trojaner namens Troj/Bizex-E erfolgreich die Login-Daten zweier Deutscher Online-Banking-Kunden abfangen und weiterleiten konnte [1]. Die Finanzinstitute schafften es glücklicherweise in beiden Fällen, die bereits getätigten Transaktionen der Betrüger wieder rückgängig machen. Wie die Berliner Zeitung [2] berichtet, fordern nun Verbraucherschützer auf Grund des Vorfalls höhere Sicherheitsstandards im Internet-Banking. "Die Banken sollten überlegen, ob es nicht an der Zeit wäre, aufwändigere Sicherheitssysteme als PIN und TAN (Streichlistencode) zu verwenden", zitiert die Zeitung Edda Müller, Vorstandssitzende des Verbraucherzentrale Bundesverbandes (VZBV). ZKB-Sprecher Urs Ackermann hält hingegen das heutige System mit Vertragsnummer, persönlichem Passwort und Streichlistencode für sicher genug, wie er gegenüber dem PCtipp mitteilte. Die ZKB überlege sich zurzeit kein neues Sicherheitssystem.
Laut Berliner Zeitung sieht Michael Dickopf, Sprecher des BSI (Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik), Handlungsbedarf bei den Endanwendern: "Wer den Internet Explorer nicht benutzt, kann auch nicht von diesen Viren und Würmern angegriffen werden". Die meisten PC-Schädlinge seien auf die weit verbreiteten Microsoft-Programme zugeschnitten. Das BSI würde deshalb das Entstehen eines "Mischwaldes" aus verschiedenen Browser-Programmen begrüssen. Dickopf räumt aber gleichzeitig ein, dass auch IE-Alternativen wie Opera, Mozilla und Firefox Schwachstellen aufweisen. Die Endanwender können sich also auch hier nicht in völliger Sicherheit wiegen. Mozilla & Co. sind jedoch auf Grund ihrer geringeren Verbreitung weit weniger das Ziel von Betrügern und Angreifern als der Microsoft-Browser.
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