News 30.01.2012, 07:58 Uhr

Neuer Filter schafft lokale Tweet-Zensur

Twitter kann nun in bestimmten Ländern ausgewählte Inhalte herausfiltern - theoretisch ist damit eine lokale Tweet-Zensur möglich.
Twitter will damit laut eigenen Angaben der Tatsache Rechnung tragen, dass das Unternehmen bei seiner internationalen Expansion in Länder vorstösst, die unterschiedliche Vorstellungen der Ausgestaltung der freien Meinungsäusserung haben. In einigen Fällen unterschieden sich diese so stark von Twitters eigenen Vorstellungen, «dass wir dort nicht existieren können».
Bestimmte Länder würden aber auch trotz eines Grundrechts auf freie Meinungsäusserung aus historischen oder kulturellen Gründern bestimmte Inhalte verbieten. Bislang habe man derartigen Einschränkungen nur durch globales Löschen von Inhalten begegnen können, so Twitter. Ab sofort könne man nun auch in einem bestimmten Land Inhalte filtern, die für den Rest der Welt sichtbar blieben. Dabei würden die Nutzer transparent darüber informiert, wenn und warum ein Inhalt blockiert werde.
Die neue Technik wurde dem Blogpost zufolge bisher noch nicht eingesetzt. Falls Twitter verpflichtet sein sollte, einen Tweet in einem bestimmten Land zurückzuhalten, werde man gegebenenfalls versuchen, die Nutzer darüber zu informieren und klar kennzeichnen, wann der Inhalt zensiert wurde. Im Rahmen dieser Bemühungen um Transparenz habe Twitter seine Kooperation mit Chilling Effects erweitert und die neue Seite Chillingeffects.org/twitter eingerichtet, die das Auffinden von Hinweisen zu Twitter erleichtere.
Ein Kerngrundsatz von Twitter sei es, die Stimme jedes einzelnen Benutzers zu verteidigen und zu respektieren, heisst es. «Wir versuchen, Content wo und wann immer sichtbar zu halten und werden den Nutzern gegenüber transparent sein, wenn wir das einmal nicht können. Die Tweets müssen weiter fliessen.»



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