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27.04.2015, 09:43 Uhr
Affdex: Software liest Gesichtsmimik
Das Start-up Affectiva hat eine Software entwickelt, die über Webcams die Gesichtsmimik der Nutzer lesen kann. Die Filmindustrie will sich das zunutze machen.
Filme, die ihren Handlungsstrang verändern, wenn sie dem Zuschauer nicht gefallen: Das soll bald möglich sein. Das US-Start-up unternehmen Affectiva hat eine Software entwickelt, welche über die Kameras von Mobilgeräten die Mimik der Nutzer ablesen und sogar interpretieren kann. Dies mit Hilfe künstlicher Intelligenz.
Nun hat man diese «gefühlsgesteuerte» App bereits erfolgreich getestet: Die Fernsehstation CBS hat Testpersonen für den Konsum gewisser Serien rekrutiert. Damit wollte man herausfinden, ob die Software auf Gefühle wie langeweile, Furcht usw. reagiert. Bisher hat man in 75 Ländern bereits die Mimiken, z.B. Mundbewegungen oder Augenfalten, von 2,8 Milliarden Gesichern gescannt um die Software zu verbessern.
Nun hat Affectiva im Londoner Filmproduktionsunternehmen Portal Entertainment einen Partnet gefunden, welcher eine speziell gefühlsgesteuerte Horror-Serie produziert. Diese soll ab 2016 ausgestrahlt werden. Jeder, der sich für diese Technologie interessiert, kann die App für einen 45-tägigen Gratistest beziehen. Unterstützt werden Android, iOS und Windows.
App kann keine Gesichter erkennen
Nach ersten Bedenken puncto Datenschutz haben sich die Entwickler dahingehend geäussert: Affectiva speichere keine Nutzerdaten. Auch sei die Software, trotz gespeicherten Gesichtszüge, nicht in der Lage einzelne Gesichter gezielt zu filtern und anzuzeigen.
Allerdings kann die Technologie auch für kommerzielle Zwecke eingesetzt werden: Gefühlstracking von Online-Shops zu Werbezwecken und ähnliche Szenarien sind wahrscheinlich, sobald die Software Marktreife erlangt hat.
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