News 08.06.2018, 10:57 Uhr

Facebook vermeldet die nächste Datenpanne

Schon wieder eine Datenpanne. Ein Software-Fehler hatte im Mai dazu geführt, dass bis zu 14 Millionen Mitglieder ihre Beiträge versehentlich mit der ganzen Welt geteilt haben.
Durch eine Datenschutz-Panne von Facebook haben mehrere Millionen Nutzer ihre Beiträge möglicherweise unwissentlich mit der ganzen Welt geteilt – statt nur mit Freunden. Dem Online-Netzwerk zufolge könnten 14 Millionen Mitglieder betroffen sein, wie es selbst mitteilte. Der Software-Fehler wurde im Mai nach zehn Tagen behoben.
Die Panne unterlief dem Online-Netzwerk zu einem Zeitpunkt, als es versuchte, das Vertrauen von Nutzern und Politik nach dem Datenskandal um Cambridge Analytica zurückzugewinnen. Der Fehler passierte bei der Arbeit an einer neuen Funktion, wie Facebook in der Nacht zum Freitag erläuterte. Nutzer können bei jedem Beitrag auswählen, ob er nur für Freunde, oder auch für Freunde von Freunden – oder alle bei Facebook zu sehen sein soll. Dabei wird die letzte Einstellung automatisch für den nächsten neuen Beitrag übernommen.

Betroffene Nutzer werden informiert

Eine neue Funktion für das Teilen von Profil-Inhalten hätte diese Voreinstellung eigentlich nicht beeinflussen dürfen, weil es dabei grundsätzlich um Dinge geht, die man öffentlich zeigen will. Dennoch schaltete das System die Privatsphären-Einstellung auch beim nächsten regulären Facebook-Post im Hintergrund auf «alle» um. Die Nutzer könnten aber davon ausgegangen sein, dass die Beiträge wie gewohnt nur in einem engeren Kreis geteilt werden – denn sie hatten ja nichts daran geändert. Nun korrigierte Facebook den Empfängerkreis der in diesem Zeitraum geposteten öffentlichen Beiträge wieder auf den Stand der Voreinstellung vor Auftreten des Softwarefehlers. Die betroffenen Nutzer werden informiert. Ihnen wird ausserdem angeboten, die fraglichen Posts in einer Übersicht noch einmal zu überprüfen.

Facebook will Fehler transparenter kommunizieren

Datenschutz-Chefin Erin Egan betonte, Facebook versuche, nach der Kritik am Umgang mit dem Datenabfluss an Cambridge Analytica transparenter über Fehler zu informieren. Das Online-Netzwerk ist in den USA an Auflagen aus einer Einigung mit der Verbraucherschutzbehörde FTC gebunden, die unter anderem ein eindeutiges Einverständnis der Nutzer für eine Änderungen der Privatsphären-Einstellungen erfordern. Die FTC setzte die Massnahmen 2011 durch. Ein Auslöser dafür war, dass Facebook zwei Jahre zuvor Informationen wie die Liste der Freunde für alle zugänglich gemacht hatte, ohne die Zustimmung der Nutzer einzuholen.



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