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30.09.2016, 09:29 Uhr
Fremd-Patronen: HP rudert zurück, zumindest teilweise
HP räumt ein, bei der Kommunikation der Sache mit den Fremd-Tintenpatronnen einen Fehler begangen zu haben. Ein optionales Firmware-Upgrade wird in Aussicht gestellt.
HP ist letzthin mit einem automatischen Firmware-Update für seine OfficeJet-Tintenstrahldrucker in ein Fettnäpfchen getreten. Auf einmal funktionierten nur noch Tintenpatronen mit Originalchip von HP. Kunden von Alternativtinte wie Pelikan oder Peach hatten das Nachsehen. HP wich zuerst aus, als wäre es eine unbeabsichtigte Folge des Updates gewesen. Konkret betraf es die HP-Druckermodelle OfficeJet, OfficeJet Pro und OfficeJet Pro X. HP hat sich dabei bei der Kommunikation sehr ungeschickt verhalten, was das Unternehmen nun selber eingesteht.
Druck von US-Verbraucherschützern
Ein offener Brief der US-Verbraucherschutzorganisation Eletronic Frontier Foundation (EFF) hat offenbar Wirkung gezeigt. Erwirken wollte die Non-Profit-Organisation von HP, dass sich das Unternehmen entschuldigt und mit einem Update nachbessert. Nun entschuldigt sich zwar COO Jon Flaxman offiziell für das Vorgehen, will aber an seinem Grundprinzip festhalten. Einmal mehr betont HP, dass man mit dem Update für Kunden die «bestmögliche Erfahrung» bieten und Kunden vor «gefälschten Drittanbieterpatronen» schützen möchte. HP begründet das so: «Wenn Tintenpatronen nachgeahmt oder gefälscht sind, ist der Kunde Qualitäts- und Sicherheitsrisiken ausgesetzt, welche das Druckerlebnis beeinträchtigen würden.» Man werde nun jedoch innert zwei Wochen ein optionales Firmware-Upgrade anbieten, das Kunden auf Wunsch herunterladen können. Man werde aber die Kommunikation verbessern und entschuldige sich bei den Kunden. Gleichwohl gibt HP zu verstehen, an seiner Sicherheitsstrategie festzuhalten, die auch künftig einige Fremdprodukte aussperren könnte.
Sperre bereits ausgehebelt
Das optionale Firmware-Update wird, sobald verfügbar, wahrscheinlich auf dieser Support-Seite zum Download bereitstehen. Künftige automatische Updates kann man auch über einen Workaround ausschalten.
Der Schweizer Anbieter 3T Supplies hat die Tintensperre für die Peach-Produkte mittlerweile schon selber durchbrechen können und seine Patronen mit einem modifizierten Chip ausgestattet. Ausgesperrte Patronen kann man bei dem Anbieter austauschen. Auch Pelikan-Druckerpatronen sollten bereits wieder funktionieren.
Autor(in)
Simon
Gröflin
24.10.2016
24.10.2016