News 24.11.2004, 10:30 Uhr

Linus Torvalds gegen EU-Softwarepatente

In die laufende Debatte um eine neue, umstrittene EU-Direktive hat sich nun auch Linux-Gründer Linus Torvalds eingeschaltet.
In den kommenden Tagen wird der EU-Rat über die Richtlinie zur "Patentierbarkeit computerimplementierer Erfindungen" beraten. Die neue Direktive wird von verschiedener Seite heftig kritisiert. Gegner befürchten, dass sie die Entwicklung neuer Software behindere und kleinere Entwickler sowie Open-Source-Programmierer [1] weiter unter Druck setzt. Auch Linux-Guru Linus Torvalds rät von der umstrittenen Richtlinie ab [2]. In einem Aufruf mit zwei weiteren prominenten Open-Source-Entwicklern bietet er den EU-Rat die Direktive abzulehnen. "Im Interesse Europas darf ein solch trügerischer, gefährlicher und demokratisch illegitimer Vorschlag nicht zum Gemeinsamen Standpunkt der Mitgliedsstaaten werden", so die klaren Worte von Torvalds und seinen Kollegen. Laut dem Aufruf sei die Annahme der Befürworter falsch, dass der aktuelle Vorschlag die Patentierbarkeit von Software-(Ideen) ausschliesse. Softwarepatente seien für die gesamte Wirtschaft gefährlich. Einen viel besseren Schutz für Erfinder würden Urheberrechte und nicht Patente bieten. Letztere könnten sich gemäss Torvalds auch negativ auswirken und die Erfinder "ihrer eigenen, unabhängig erbrachten Leistungen berauben […] Ein Softwarepatent-Regime würde das Recht des Stärkeren etablieren, und letztlich mehr Unrecht als Recht schaffen".



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