News 14.11.2008, 07:00 Uhr

Das neue Windows 7

Windows Vista ist erst knapp zwei Jahre auf dem Markt und schon steht der Nachfolger in den Startlöchern: Windows 7. Die wichtigsten Details zum neuen Microsoft-Betriebssystem.
Bereits diesen Herbst hat Microsoft das neue Windows 7 offiziell vorgestellt. In die Läden soll es noch Ende 2009 kommen. Aber noch immer arbeiten viele Benutzer mit Windows XP und sind zu Recht verunsichert: «Soll ich überhaupt noch auf Vista umsteigen oder besser auf den Nachfolger warten?» Denn Windows 7 verspricht gegenüber dem aktuellen Vista einige Verbesserungen – vor allem auch punkto Leistung und Ressourcenverbrauch. Der PCtipp verrät Ihnen alle bislang bekannten Informationen zu Windows 7, damit Sie selbst entscheiden können, ob sich das Warten für Sie lohnt.
Gleichzeitig mit dem neuen Windows erscheint übrigens der Nachfolger von Microsoft Office 2007. Mehr Informationen dazu finden Sie auf der letzten Seite dieses Artikels.
Bild 1: Microsoft übernimmt die Multifunktionsleiste aus Office 2007 für Programme wie WordPad.
Alles zu Windows 7
Der Vista-Nachfolger wurde zunächst Blackcomb getauft, später Vienna. Jetzt läuft er unter dem Namen Windows 7. Diese Benennung wird sich bis zum Verkaufsstart nicht mehr ändern. Offizielle Fakten zum neuen Betriebssystem hat Microsoft erstmals Ende Oktober 2008 an der Professional Developers Conference (PDC) in Los Angeles präsentiert und gleichzeitig eine Vorabversion (Beta) veröffentlicht. Schon Ende Jahr soll eine zweite, verbesserte Beta-Version erscheinen. Die finale Fassung von Windows 7 soll drei Jahre nach Vista erhältlich sein: Ende 2009.
Bild 2: Microsoft Paint - die Multifunktionsleiste zeigt jeweils die Optionen an, die gerade gebraucht werden.
Benutzerfreundlich: Die Bedienung von Windows 7 wird sich gegenüber Vista nicht fundamental ändern. Allerdings verschwindet in Systemprogrammen die bekannte Menü-struktur mit Befehlen wie Datei, Bearbeiten oder Einfügen. Microsoft adaptiert in den eigenen Anwendungen die in Office 2007 eingeführte Multifunktionsleiste (engl. Ribbon/Bild 1 und 2).
Das Ziel der neuen Benutzeroberfläche: Der Anwender sieht immer nur die Optionen, die er wirklich benötigt. Darüber hinaus sind die Menüelemente so angeordnet, dass die Benutzer möglichst wenig klicken müssen.
Windows 7 unterstützt zudem erstmals ohne spezielle Treiberinstallation die Bedienung von Touchscreens mittels Fingern. Spezielle Stifte oder Eingabegeräte werden damit überflüssig.

Oberfläche: Windows 7 sieht momentan noch ...

Oberfläche: Windows 7 sieht momentan noch fast identisch aus wie Vista (Bild 3). Das neue Betriebssystem verfügt über den bekannten Vista-Startknopf und zeigt auf der rechten Seite die Leiste mit den Minianwendungen an. Verändern wird sich aber sicher die Taskbar: Sie soll grösser als in Vista sein und Elemente aus dem Betriebssystem Mac OS X enthalten (Bild 4). Die minimierten Icons werden sich angeblich beim Darüberfahren mit der Maus automatisch vergrössern.
Leistung: Grosses Ziel von Microsoft ist es, Windows 7 schlanker als Vista zu machen. Laut Bill Gates bindet sein Unternehmen dazu Webapplikationen stärker in das neue Betriebssystem ein. Das sind Programme, die keine Installation mehr benötigen, sondern direkt in einem Webbrowser wie dem Internet Explorer arbeiten. Windows 7 muss so standardmässig wesentlich weniger Programme installieren. Viele Anwendungen wird es nur noch als Download oder Webapplikation geben. So verschwinden beispielsweise Windows Mail, der Windows Kalender oder der Movie Maker von der Festplatte.
Dadurch wird Windows 7 effizienter und ressourcenschonender. Ausserdem soll der PC schneller aufstarten. Microsoft spricht von nur noch 15 bis 30 Sekunden.
Bild 4: Gerüchten zufolge übernimmt Microsoft Elemente aus Apples Mac OS X.
Fazit: Microsoft setzt mit dem neuen Windows 7 noch stärker auf die Anbindung ans Internet und bietet einige bislang fest ins System integrierte Programme nur noch via Web an. Die Bedienung von Windows und der Microsoft-Programme soll durch die Einführung der aus Office 2007 bekannten Multifunktionsleiste intuitiver werden. Wichtige Elemente wie Sicherheit, Stabilität oder Leistung lassen sich noch nicht richtig beurteilen. In diesen Punkten wird aber die Beta-Version erstes Licht ins Dunkel bringen.
Von XP direkt zu Windows 7
Seit Mitte dieses Jahres verkauft Microsoft offiziell keine neuen XP-Lizenzen mehr. Lediglich die günstigeren System-Builder-Versionen gibt es noch bis Juli 2009. Bei diesem Produkt müssen Käufer allerdings auf kostenlosen Support von Microsoft verzichten.
Eine weitere Ausnahme gilt für Hersteller sogenannter Netbooks oder Billig-PCs. Diese dürfen ihre Produkte bis zum 30. Juni 2010 mit Windows XP Home ausliefern. Und wenn sich der Start von Windows 7 verzögert, gibt es Geräte mit XP sogar noch ein Jahr länger zu kaufen, also bis 2011. Microsoft koppelt damit das Ende von XP direkt an die Veröffentlichung von Windows 7.

Fünf Fragen zum neuen Office 14 Weit weniger ...

Fünf Fragen zum neuen Office 14
Weit weniger als über Windows 7 liess Microsoft bisher über das nächste Office-Paket verlauten. Antworten auf wichtige Fragen kann der PCtipp trotzdem geben:
Was ist neu in Office 14?
Microsoft treibt auch in Office die Anbindung an Webdienste voran. Dem Konzept «Software plus Service» bleibt der Hersteller treu: Benutzer von Office 14 laden ihre Dokumente per Klick in den Office Live Workspace. Dort können andere auf die Dateien zugreifen und diese gemeinsam bearbeiten. Stärker als bisher will Microsoft die Office-Suite an die Benutzer anpassen. Das heisst, der Anwender hat nur noch Zugriff auf die Funktionen, die er für seine Arbeitsaufgaben wirklich benötigt.
Microsoft Office Live Workspace
Bleibt die 2007er-Oberfläche?
Ja. Zudem werden die übrigen Office-Programme wie Outlook, Project, Publisher und Visio mit der Multifunktionsleiste ausgerüstet. Den Umstieg auf das neue Bedienkonzept von Office 2007 und 14 erleichtert ein Projekt der Microsoft Office Labs. Mit der Erweiterung Search Commands finden Benutzer Befehle in der Multifunktionsleiste, die sie aus der Menüstruktur von Office 2003 kennen. Dies geht nur mit englischen Office-Versionen.
Gibt es ein neues Dateiformat?
Nein. Das Dateiformat DOCX (Office Open XML) bleibt. Aber im ersten Halbjahr 2009 aktualisiert Microsoft Office 2007: Im zweiten Service Pack werden neue Exportfilter für PDF, für PDF/A zur Langzeitarchivierung von Dokumenten und für ODF-Dateien (OpenOffice.org) enthalten sein. Diese unterstützen später auch Office 14.
Ist Office 14 der finale Name?
14 ist lediglich die Versionsnummer. Office 2007 hiess in der Entwicklungsphase Office 12. Die Nummer 13 überspringt Microsoft, weil sie in einigen Ländern als Unglückszahl gilt.
Wann erscheint Office 14?
Geplant ist viertes Quartal 2009 bis Frühjahr 2010

Autor(in) Reto Vogt



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