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05.10.2006, 08:45 Uhr
Windows Vista: Wehe die Aktivierung schlägt fehl!
Die jüngste Version von Windows wird über einen stark ausgebauten Schutz vor Raubkopierern verfügen. Kann ein Anwender sein System nicht aktivieren, darf er nur noch den Webbrowser nutzen.
Mit Windows Vista und der Serverversion Longhorn verschärft Microsoft seinen Kampf gegen Raubkopierer: Die neuen Betriebssysteme werden die ersten Programme des Softwarehauses sein, welche die so genannte Software Protection Platform verwenden. Sie soll nach und nach Bestandteil aller Microsoft-Produkte werden. Laut dem Redmonder Konzern handelt es sich bei der Software Protection Platform um eine Reihe von Technologien, die das Fälschen und Hacken von Anwendungen verhindern. Gleichzeitig bringt sie Änderungen, wie Windows aktiviert und auf Echtheit geprüft wird. Die neue Technologie ist laut Microsoft tief im System verankert.
Wie funktioniert das Ganze konkret? Wenn Windows Vista/Longhorn ungültige Lizenzschlüssel, gehackte Lizenzdateien oder Hackversuche an der Produktaktivierung entdeckt, zeigt es automatisch eine Warnmeldung an. Gleichzeitig schaltet es verschiedene Funktionen ab. Dazu zählen die neue Aero-Benutzeroberfläche, die Anti-Spyware Windows Defender und die Speicherfunktion Windows ReadyBoost. Ausserdem lassen sich nur noch Sicherheitsupdates und keine anderen Downloads mehr von Microsoft beziehen.
Um den ursprüngliche Zustand des Systems wiederherzustellen, muss der Anwender Windows mit einem gültigen Lizenzschlüssel neu aktivieren. Dazu bleiben ihm 30 Tage Zeit. Ist die Frist verstrichen, fällt das System in den so genannten Reduced Functionality Mode. Hier hat der Nutzer nur noch vier Optionen zur Auswahl: Windows online zu aktivieren, den Computer mit reduzierter Funktionalität zu nutzen, den Lizenzschlüssel neu einzugeben oder weitere Infos zur Aktivierung anzuzeigen. Im reduzierten Modus lädt Vista nur den Webbrowser. Auf Dateien und andere Programme lässt sich nicht mehr zugreifen. Der Browser darf während einer Stunde verwendet werden, bevor sich Windows automatisch und ohne Vorwarnung ausloggt. Danach ist eine erneute Anmeldung erforderlich.
Dieses Szenario kann übrigens nicht nur Raubkopierer und Hacker treffen: Wie bei Windows XP erfordern auch grössere Änderungen an der Hardware eine Reaktivierung. Wird diese nicht innerhalb von 30 Tagen durchgeführt, müssen sich ebenfalls ehrliche Nutzer mit dem reduzierten Modus abmühen.
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