Neuer Algorithmus lässt Drohnen schneller fliegen als Piloten

Externe Kameras liefern Positionsinformationen in Echtzeit

Davide Scaramuzza, Leiter der Robotics and Perception Group an der Uni Zürich
Quelle: zvg
Die Forschenden liessen den Algorithmus und zwei menschliche Piloten denselben Quadrotor durch eine Rennstrecke fliegen. Dabei setzten sie externe Kameras ein, um die Bewegung präzise zu erfassen und – im Falle der autonomen Drohne – dem Algorithmus in Echtzeit Informationen darüber zu geben, wo sich die Drohne gerade befand. Um einen fairen Vergleich zu gewährleisten, bekamen die professionellen Piloten die Möglichkeit, vor dem Rennen auf der Strecke zu trainieren.
Doch der Algorithmus gewann: Alle seine Runden waren schneller als die der Menschen. Zudem blieb die  Leistung konstant: Hat der Algorithmus einmal die beste Flugbahn gefunden, kann er sie im Gegensatz zu menschlichen Piloten viele Male identisch reproduzieren.
Vor einem kommerziellen Einsatz muss der Algorithmus allerdings rechnerisch noch vereinfacht werden, da der Computer derzeit bis zu eine Stunde braucht, um die schnellstmögliche Flugbahn zu berechnen. Ausserdem ist die Drohne für die Berechnung des eigenen Standorts noch auf externe Kameras angewiesen. In Zukunft wollen die Wissenschaftler dazu Onboard-Kameras einsetzen.
Der Nachweis, dass eine autonome Drohne prinzipiell schneller fliegen kann als menschliche Piloten, ist vielversprechend. «Dieser Algorithmus kann vielfach angewendet werden, etwa für Paketzustellungen mit Drohnen, für Inspektionen oder für Such-und Rettungsaktionen in Notlagen», sagt Scaramuzza.

Autor(in) pd/ jst



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