Farbechtheit mit Farbmanagement

Umwandlung, Farbverluste und Gruselkabinett

RGB-Bild mit den drei Grundfarben
Ein Drucker verwendet übrigens kein RGB, denn er kann die Farben ja nicht aus Licht mischen. Natürlich kann man einem Printer trotzdem RGB-Bilder senden – das Gerät nimmt die Umwandlung dann selbstständig vor. Manchmal wird die Umwandlung aber schon am Computer gemacht, bevor das Bild an Drucker oder Druckerei geht. Für Papier gibt es vier Grundfarben: Cyan (ein Hellblau), Magenta (knalliges Rosa), Gelb und Schwarz. Diese werden in der Abkürzung CMYK zusammengefasst. Y bezeichnet englisch yellow, und K die key plate (Schlüsselplatte im Druck). Im deutschen Sprachraum gibt es Leute, die CMYK als «smük» aussprechen, und das, ohne von ihren Kollegen ausgelacht zu werden.
Besonders leuchtende Farben lassen sich wie erwähnt mit den Papier-Grundfarben gar nicht darstellen. Mit anderen Worten: Der Farbumfang (auch Farbraum genannt) von CMYK ist kleiner als der von RGB. Für den Fotografen heisst das: nicht alle Farben seiner Fotos, die er auf seinem Bildschirm sieht, sind im Druck überhaupt möglich. Der Farbverlust bedeutet auch, dass man ein Foto im CMYK-Farbsystem nicht wieder zurück in RGB verwandeln sollte. Wie man aus den zwei Abbildungen schön sieht, gehen bei der Umwandlung von RGB nach CMYK die leuchtenden bildschirmspezifischen Farben verloren.

Aus dem Gruselkabinett: CMYK-Umwandlung des Grauens


Dass man RGB-Bilder nicht wieder zurück in CMYK verwandeln sollte, wurde bereits erklärt. Richtig übel wird es allerdings, wenn dazu eine Software verwendet wird, die gar kein CMYK beherrscht. Dann gibts Farbverfälschungen der Extraklasse, dezentes Grau leuchtet beispielsweise plötzlich Türkis. Im Beispielfoto hat links die CMYK-Umwandlung Photoshop korrekt vorgenommen. Rechts pfuschte die Gratissoftware IrfanView mit beliebigen Zufallsfarben.
Der Farb-GAU: CMYK falsch interpretiert und zurückgewandelt (rechts). Links derselbe Vorgang korrekt durchgeführt
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Autor(in) David Lee



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