Tipps & Tricks 19.11.2014, 15:44 Uhr

Welche Cloud passt zu mir?

Finden Sie den richtigen Cloud-Speicher für Ihre Bedürfnisse.
Nicht jeder Cloud-Speicher eignet sich gleich gut für jeden Nutzer. Je nachdem auf welchen Geräten, unter welchen Umständen und mit welchen Datenmengen man arbeitet, bieten sich verschiedene Dienste an. Wir haben die drei Grossen (Google Drive, OneDrive und Dropbox) verglichen und mit SpiderOak und Docsafe zwei interessante Alternativen angeschaut.

Übersicht

Fünf Cloud-Dienste in der Übersicht

Für Unabhängige: Dropbox

Die grösste Stärke von Dropbox ist die Unabhängigkeit. Der Cloud-Dienst läuft auf Windows, Mac, Linux, Android, iOS, Windows Phone, BlackBerry und sogar Amazons Kindle Fire. Dropbox gehört zu den frühen Anbietern des Cloud-Speichers, wie wir ihn heute kennen. Entsprechend wirken die Applikationen gereift und durchdacht. Kaum ein Cloud-Speicher ist so einfach zu benutzen wie Dropbox. Besonders praktisch ist das einfache Teilsystem. Mit wenigen Klicks lassen sich Dateien und ganze Ordner mit beliebigen Personen teilen. Da Dropbox zu den grössten Cloud-Anbietern gehört, gibt es viele Apps von Drittherstellern, die den Arbeitsablauf mit Dropbox erleichtern können.
Weniger stark ist das Webinterface von Dropbox, das etwas veraltet wirkt und auf dem Desktop-PC den Platz schlecht nutzt. Als Gratisnutzer erhält man zudem nur 2 GB Speicher. Bei anderen Anbietern gibt es deutlich mehr. Auch für zahlende Nutzer gibt es wenig Auswahl. Neben dem Gratis-Angebot gibt es noch 1 TB für 10 Euro pro Monat. Wer nicht so viel braucht und gerne weniger zahlen möchte, findet kein Angebot.
Dropbox läuft auf fast jedem Gerät. Die Weboberfläche lässt dafür noch zu wünschen übrig
Stärken
  • Läuft auf fast allem
  • Einfach zu bedienen
  • Gut zum Teilen von Dateien
  • Viele Apps
Schwächen
  • Mittelmässiges Webinterface
  • Wenig Gratisspeicher
  • Nur zwei Angebote
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Clouds für Mobile und Microsoft-Fans

Für Mobile: Google Drive

Google Drive eignet sich besonders für jene, die das Büro überall mit dabei haben wollen. Drive verzahnt sich automatisch mit anderen Google-Diensten und bietet so ein komplettes Büropaket für unterwegs. Dokumente können in Google Docs umgewandelt und in der Weboberfläche von Drive bearbeitet werden. Gmail kann Anhänge direkt in Drive speichern. Insgesamt machen Weboberfläche und Apps einen aufgeräumten Eindruck und lassen sich trotz vieler Funktionen leicht bedienen.
Wie bei Dropbox gibt es auch für Google Drive eine Vielzahl an Apps von Drittherstellern. Grosse Datenmengen lassen sich zudem bezahlen. 15 GB gibt es kostenlos. Gegen Geld gibt es zwischen 100 GB (2 US-Dollar pro Monat) und 30 TB (300 US-Dollar pro Monat) diverse Angebote. Für Privatanwender sind besonders das bereits angesprochene 100-GB-Angebot und 1 TB für 10 US-Dollar pro Monat interessant. Darüber richten sich die Preise eher an Unternehmen.
Die grösste Schwäche von Google Drive ist Google selbst. Einige Anwender verzichten komplett auf Google wegen der Datensammlung. Dateien in Drive werden laut Google jedoch nicht gescannt oder sonst eingesehen. Ein weiterer Nachteil ist, dass sich Drive den Speicherplatz mit Gmail und Google+ Photos teilen muss. Gmail addiert Meldungen und Anhänge zum Total, Google+ Photos nur Bilder mit einer Auflösung von mehr als 2048 x 2048.
Ideal für unterwegs: Google Drive
Stärken
  • Google-Integration (Docs, Gmail)
  • Vielseitige Weboberfläche
  • Preis/Leistung
Schwächen
  • Google-Integration
  • Geteilter Speicher mit Gmail und Photos

Für Microsoft-Jünger: OneDrive

Haben Sie einen PC mit Windows 8, ein Surface-Tablet und ein Windows Phone? Dann ist OneDrive die einzig richtige Wahl. Microsofts Cloud-Dienst arbeitet ideal mit anderen Microsoft-Diensten zusammen und profitiert von Speichervorteilen. Auf Geräten mit Windows 8 ist OneDrive bereits installiert, und falls Sie sich mit einem Microsoft-Konto am Gerät anmelden, sogar schon eingerichtet. Office kann problemlos direkt in OneDrive speichern und Office Web Apps in der Cloud verwenden. Abonnenten von Office 365 erhalten derzeit 1 TB kostenlosen Speicher. Microsoft will in Zukunft sogar unbegrenzten Speicher für Office-365-Kunden bereitstellen.
Im Vergleich zu den Angeboten für Office-365-Kunden sind die Preise für Nichtkunden fast schon Wucher, obwohl OneDrive eigentlich eher günstig ist. 15 GB gibt es gratis. 100 GB gibt es für 2 Franken pro Monat, 200 GB für das Doppelte. Grössere Angebote gibt es leider keine. Schwach ist auch die komplett fehlende Verschlüsselung der Daten auf OneDrive. Da Verschlüsselung jedoch im Trend liegt, dürfte ein verschlüsseltes Angebot von Microsoft nicht lange auf sich warten lassen.
Wer in Microsofts Ökosystem verankert ist, fährt mit OneDrive gut. Sonst bietet der Dienst wenig Bahnbrechendes
Stärken
  • Integriert in Office und Windows
  • Viel Leistung für Office-Kunden
Schwächen
  • Altmodisches Webinterface
  • TB-Speicher nur mit Office 365
  • Keine Verschlüsselung
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Clouds für Sicherheitsbewusste und Buchhalter

Für Sicherheitsbewusste: SpiderOak

Sicherheit hat ihren Preis. Das merkt man auch beim Cloud-Anbieter SpiderOak. Der von Edward Snowden empfohlene Speicher bietet Sicherheit bis ans Limit. 256-Bit-Verschlüsselung (AES) sowohl in der Desktop-App als auch auf dem Server und während der Übertragung. SpiderOak arbeitet mit dem sogenannten Zero-Knowledge-Prinzip. Das heisst: Die hochgeladenen Dateien werden auf Ihrem PC verschlüsselt und dann auf den Server geladen. Einen Schlüssel hat SpiderOak nicht. Der Nachteil daran: Verlieren Sie Ihr Passwort, sind die Dateien futsch.
Zero Knowledge benötigt zwingend die Desktop-App. Diese muss mindestens einmal installiert werden, um die nötigen Schlüssel zu generieren. Wer keinen PC oder Mac besitzt, muss sich einen ausleihen, um SpiderOak zu nutzen. Die meisten Einstellungen können zudem nur in der Desktop-App verwaltet werden. Auf Smartphones gibt es nur den Dateibrowser.
Im Vergleich zu weniger abgesicherten Diensten ist SpiderOak etwas komplizierter und wie erwähnt, teurer. Gratis gibt es 2 GB Speicher. Dazu gibt es Pakete mit 100 GB zu 10 US-Dollar pro Monat. Wer mehr will, löst einfach mehrere Pakete.
Sicherheit geht bei SpiderOak vor. Daher auch die kompliziertere Applikation
Stärken
  • Sicher
  • Starke Verschlüsselung
  • Viele Einstellungsmöglichkeiten
Schwächen
  • Desktop-App zwingend
  • Eher teuer
  • Komplizierter als andere Angebote

Für Buchhalter: Docsafe

Swisscoms Docsafe lässt sich nur schwer mit den anderen Cloud-Diensten vergleichen. Dennoch ist das Angebot eine Überlegung wert. Docsafe ist auf Dokumente spezialisiert und soll vor allem im Rechnungsdschungel helfen. Entsprechend können nur Dokumente und Bilder bis 20 MB hochgeladen werden, dafür in unbegrenzter Menge. Das Interface widerspiegelt den Fokus auf Dokumente und ist entsprechend gut angepasst. Derzeit ist Docsafe noch kostenlos. Swisscom plant jedoch bezahlte Modelle in der Zukunft.
Da Docsafe noch nicht final ist, muss mit grösseren Änderungen gerechnet werden. So gibt es noch keinen Desktop-Client, der Dateien bereits auf dem Rechner verschlüsseln könnte. Beim Hochladen wird dies jedoch nachgeholt, und auch die Dokumente auf den Swisscom-Servern sind gesichert.
Docsafe ist für Dokumente gedacht. Für andere Dateien ist es kaum nützlich
Stärken
  • Auf Dokumente abgestimmtes Interface
  • Sicher
  • Viel Potenzial
  • Derzeit noch kostenlos
Schwächen
  • Nur für Dokumente und Bilder
  • Maximale Dateigrösse von 20 MB
  • Noch nicht ausgereift



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