Tipps & Tricks 11.06.2014, 12:25 Uhr

Foto-Praxis: 5 Tipps gegen Verwackler

Es ist nicht immer einfach, unscharfe Fotos zu vermeiden. 5 Tipps für Einsteiger.
Selbst kleinste Verwackler rauben dem Foto die nötige Schärfe. Sie sind nicht nur eine der häufigsten, sondern auch eine der ärgerlichsten Missgeschicke beim Fotografieren, denn in der Nachbearbeitung am PC lassen sie sich kaum korrigieren. Nachschärfen bringt verlorene Bilddetails nicht wieder zurück.
Mit folgenden fünf Tipps reduzieren Sie die Anzahl verwackelter Fotos drastisch:

1. Stativ und Selbstauslöser


Umständlich, schwer, teuer: Der Hobbyknipser will kein Stativ. Dabei wäre es das Mittel schlechthin gegen Verwackelungen. Mittlerweile dürfte sich herumgesprochen haben, dass es auch sehr kleine, leichte und preisgünstige Stative gibt. Und selbst eine teurere Anschaffung lohnt sich, denn ein Stativ kann man jahrzehntelang verwenden. Die Gewinde sind genormt, somit passt jede Kamera auf jedes Stativ, und die Technik veraltet ausnahmsweise einmal nicht.
Einen Selbstauslöser haben selbst die einfachsten Kameras
Selbst auf einem Stativ oder einer halbwegs festen Unterlage kann es zu leichten Unschärfen durch Verwackler kommen. Grund: Durch Drücken des Auslösers wird die Kamera leicht bewegt. Dies verhindert man mit dem Selbstauslöser. In den 2 bis 10 Sekunden zwischen Knopfberührung und Auslösung kommt die Kamera wieder zur Ruhe.

2. Kurze Verschlusszeit, besonders im Tele

Bei kurzen Belichtungszeiten sind Verwackler sehr unwahrscheinlich. Stellen Sie die Verschlusszeit im Zweifelsfall manuell ein. (Mehr dazu lesen Sie im Workshop zur Verschlusszeit.) Wie lange Sie aus der freien Hand fotografieren können, hängt von der Brennweite ab. Fotografieren Sie im Weitwinkel, können Sie sehr viel länger belichten als im Telebereich. Als Faustregel gilt der Sekundenbruchteil der Kleinbild-Brennweite, also 1/200 Sekunde bei Brennweite 200 mm – wobei ein guter Bildstabilisator eine wesentlich längere Belichtung erlaubt.
Kurze Verschlusszeiten benötigen entsprechend mehr Licht. Im Sonnenschein ist das kein Problem. Bei wenig Umgebungslicht brauchen Sie entweder ein lichtstarkes Objektiv oder Sie schrauben – als Notlösung – die ISO-Empfindlichkei der Kamera hoch. Das ist zwar besonders bei Kompaktkameras mit massiven Qualitätseinbussen verbunden, aber immer noch besser als ein völlig verschwommenes Foto.
Weitere Tipps finden Sie auf der nächsten Seite.

3. Halten Sie die Kamera richtig

3. Halten Sie die Kamera richtig

Das hört sich nicht wie der ultimative Geheimtipp an, doch damit kann man sehr viel herausholen. Lehnen Sie sich selbst und wenn möglich die Kamera an einer Wand an oder stützen Sie auf einer waagrechten Fläche mit den Ellenbogen auf. Kompaktkameras sollte man nicht weit von sich strecken, sondern so nahe wie möglich am Körper halten. Schwere Spiegelreflexkameras auf keinen Fall nur mit der rechten Hand halten, sondern das Gewicht eher auf die linke Hand unter dem Objektiv legen und mit der rechten stabilisieren.

4. Schiessen Sie immer mehrere Fotos

Sehr oft bewegen Sie sich mit der gewählten Belichtungszeit in einem Graubereich, in dem die Bilder scharf werden können, aber nicht müssen. Je mehr Fotos Sie von der gleichen Szenerie machen, desto grösser die Chance, dass zumindest eines davon wirklich scharf ist.

5. Spiegel-Vorauslösung

Bei den Canon-Kameras ist diese Funktion im Menü unter «Individualfunktionen» versteckt

Dies betrifft nur Spiegelreflexkameras. Wenn beim Auslösen der Spiegel hochgeklappt wird, kann diese kleine Erschütterung bereits zu einer leicht verwackelten Aufnahme führen – und zwar auch bei relativ kurzen Verschlusszeiten. Profikameras, aber auch gewisse Einsteiger-Spiegelreflexkameras bieten deshalb eine Spiegelverriegelung: Der Spiegel wird im Selbstauslöser-Modus zuerst hochgeklappt und erst einen Moment später die Aufnahme geschossen.

Autor(in) David Lee



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