Fotopraxis: Welches Stativ zu welchem Zweck?
Die wichtigsten Stativ-Typen
Die wichtigsten Stativ-Typen
Es gibt für jeden Verwendungszweck ein passendes Stativ. Wichtig dabei ist nur, dass es zu Ihrer Kamera und Ihren Anforderungen passt.
Mini-Stative. Die Verwendung eines Mini-Stativs gilt als Akt der Verzweiflung. Zugegeben, sie passen in jede Hemdtasche. Doch aufstellen kann man sie höchstens auf einer Tischplatte, und nur die kleinsten Kameras werden halbwegs sicher gehalten. Sie werden direkt in das Gewinde der Kamera oder in die Smartphone-Halterung geschraubt. Das unten abgebildete Modell erhalten Sie zum Beispiel für Fr. 7.95 bei Pearl.
Smartphone-Adapter. Es gibt zwar spezielle Smartphone-Stative, aber die wenigsten wissen zu überzeugen. Besser: Verwenden Sie einen Adapter für das Smartphone, der sich auf jedem beliebigen Stativ befestigen lässt. Wir empfehlen das Modell Glif, das auf der folgenden Abbildung auf einem GorillaPod montiert wurde. Den Test zu Glif finden Sie hier. Zu kaufen gibt es den praktischen Adapter bei Monochrom für 29.90 Euro.
GorillaPod. Die GorillaPods von Joby sind eine Klasse für sich. Die flexiblen Beine lassen sich um jede stabile Unterlage wickeln (Foto unten). Wenn Sie zum Beispiel den Sonnenuntergang vom Hotelbalkon aus fotografieren, wickeln Sie das Stativ einfach um das Geländer.
GorillaPods gibt es in allen erdenklichen Grössen und Farben. Deshalb ist es wichtig, dass Sie vor dem Kauf Ihre Kamera wägen. Die Stative finden Sie zum Beispiel bei brack.ch. Ab ca. 24 Franken geht’s los.
Dreibein-Stative. Der Klassiker schlechthin. Ein brauchbares Dreibein-Stativ für Hobby-Fotografen gibt es ab ca. 150 Franken, doch bei einigen Marken erhalten Sie dafür nicht einmal einen Kugelkopf. Achten Sie auf folgenden Kriterien: Stabilität, maximales Gewicht der Ausrüstung, maximale Arbeitshöhe (also die Höhe der Kamera) sowie die Art des Kopfes (Panorama-, Kugel- oder Fluid-Kopf).
Wenn Sie das Stativ im Feld verwenden, sollte es wasserfest und mit Spikes ausgerüstet sein – und natürlich spielt das Gewicht eine Rolle. Wenn Sie das Stativ hingegen in Innenräumen verwenden, empfiehlt sich ein schweres Modell mit einem Kugelkopf. Ein universelles High-End-Stativ wie das Mountaineer GT3542 von Gitzo trägt zum Beispiel ganze 21 Kilogramm – dafür erleichtert es das Portmonee um 869 Franken. (Gesehen bei Digitec.)
Reisestative. Sie sind zwar klein und leicht, haben aber nichts mit Billig-Stativen gemeinsam, im Gegenteil. Das Befree von Manfrotto kostet bei Digitec zum Beispiel 336 Franken. Es besteht zum grössten Teil aus Carbon und wiegt deshalb nur 1.4 Kilogramm. Trotzdem stemmt es bis zu 4 Kilogramm an Ausrüstung. Die Beine lassen sich einzeln ausklappen und sogar «umstülpen»; danach steht das Stativ quasi auf dem Kopf, sodass die Kamera senkrecht nach unten zeigen kann. Das Befree Carbon eignet sich ideal für die unbeschwerte Reise- und Makro-Fotografie, eine passende Reisetasche ist im Lieferumfang enthalten.
Einbein-Stative. Diese preiswerten Stative stehen nicht von allein und müssen vom Fotografen gehalten werden. Sie reduzieren die Verwackelungsgefahr, sind dabei aber längst nicht so effektiv wie ihre dreibeinigen Artgenossen. Einbeinstative sind in der Sportfotografie sehr beliebt, weil der Fotograf auch mit dem schweren Teleobjektiv schnell reagieren kann, während die Arme entlastet werden. Das unten abgebildete Cybrit Medi 16 von Dörr trägt bis zu 15 Kilogramm und kostet zum Beispiel bei brack.ch 39 Franken.
Tipp: Bei einigen besseren Stativen lässt sich die Mittelsäule ganz herausziehen und als Einbeinstativ verwenden. Allerdings ist das Einsatzgebiet beschränkt, weil die Höhe in den meisten Fällen nicht oder nur beschränkt justiert werden kann.
Fazit
Jeder Topf findet seinen Deckel. Doch egal, für welche Ausführung Sie sich entscheiden, knausern Sie nicht. Investieren Sie gutes Geld in ein gutes Stativ, denn es ist eines der wenigen Zubehörteile, das Sie sogar über Jahrzehnte hinweg erfreuen kann – oder ärgert.
10.08.2015