Tipps & Tricks 13.12.2010, 12:41 Uhr

Praxis: Im Web günstig einkaufen

Vor Weihnachten kann man jeden Stutz brauchen. Wir zeigen Ihnen, wie Sie sparen: subventionierte Hardware, Live-Shoppingportale, Refurbished Hardware, Einkauf im Ausland etc.
Markenware zum Schnäppchenpreis: Wussten Sie, dass viele Hersteller ihre Produkte über diverse Kanäle mit riesigen Preisnachlässen anbieten? Vor dem Kauf gilt es aber, sich schlauzumachen. Denn oft lassen sich echte Schnäppchen und Ladenhüter nicht so einfach unterscheiden.
Der PCtipp zeigt, wo Sie günstige Hardware erhalten, worauf Sie beim Kauf achten sollten und welche Vor- bzw. Nachteile die Angebote haben. Unterscheiden kann man sechs Verkaufskanäle für sehr günstige Hardware:
1. Subventionierte Geräte: Smartphones und Notebooks für wenige Franken oder sogar gratis: Mobilfunkanbieter locken mit subventionierter Hardware.
2. Restposten: Um Lagerräume für neue Produkte freizuschaufeln, verkaufen Einzelhändler leicht veraltete PC-Hardware. PCtipp sagt Ihnen, wie Sie die Perlen herausfischen.
3. Live-Shoppingportale: Immer beliebter werden sogenannte Live-Shoppingportale. Hier verkaufen Händler aktuelle Produkte in kleiner Stückzahl. Nach dem Ausverkauf wird ein anderes Gerät stark vergünstigt angeboten.
4. Refurbished Hardware: Bei einigen Herstellern ist generalüberholte Hardware zu günstigen Preisen erhältlich. Das Gerät wurde zum Beispiel wegen eines Fehlkaufs zurückgegeben oder war ein Ausstellungsmodell.
5. Discounter-Aktionen: Media Markt, Aldi & Co. bieten ständig neue Schnäppchen an. Leider sind auch Auslaufmodelle dabei. PCtipp zeigt, wie Sie diese aussondern.
6. Einkauf im Ausland: Der starke Franken und die niedrige Mehrwertsteuer machen Auslandseinkäufe sehr lohnenswert. Wir verraten, was es dabei alles zu beachten gilt.
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Subventionierte Geräte

Subventionierte Geräte
Ein gut ausgestattetes 15,6-Zoll-Notebook für 299 statt 599 Franken gefällig? Subventionierte Geräte der Telekomanbieter Orange, Sunrise und Swisscom locken mit riesigen Preisnachlässen. Auf den ersten Blick scheinen die Angebote unwiderstehlich. Aber aufgepasst: Bei subventionierten Geräten bindet sich der Käufer immer per Abovertrag an den Anbieter.
Je nachdem, ob die Vertragslaufzeit 12, 24 oder 36 Monate beträgt, vergünstigt sich das Gerät. Zum Kaufpreis kommen also monatliche Abogebühren hinzu. Ausserdem fallen Verbindungstarife fürs Telefonieren und oft auch fürs Surfen an; denn wer unterwegs nicht via WLAN, sondern Handy-Netz ins Internet geht, zahlt spezielle Übertragungsgebühren – ausser das Abo beinhaltet bereits ein Surfvolumen.
Screen 1: günstig, aber nur mit Abo
Nebst ausgewählten Handys, Smartphones, Netbooks und Notebooks bieten die Telekomanbieter neu auch Tablet-PCs an. Ein Beispiel ist der Samsung Galaxy Tab bei Orange, Screen 1. In der Tabelle «Anbieter für subventionierte Geräte» sehen Sie die wichtigsten Schweizer Anbieter inklusive Internetadresse, um sich in deren Webshops einen Überblick über die aktuellen Produkte zu verschaffen.
Fazit: Wenn Sie viel reisen und unterwegs oft ins Internet gehen, ist ein subventioniertes Angebot mit Abovertrag eine gute Wahl. Sie bekommen ein neues Gerät zum Schleuderpreis. Und: Untreue lohnt sich. Wer nach Ablauf des Vertrags kündigt und den Anbieter wechselt, profitiert am meisten. Aber auch als Stammkunde können Sie den Preis von neuen Handys und Smartphones teilweise herunterhandeln. Versuchen sollten Sie es auf jeden Fall. Immer gilt: Studieren Sie den Vertrag genau. Machen Sie auch eine Beispielrechnung, damit Sie Ihre monatlichen Kosten besser kalkulieren können. Meistens haben die Provider eine lange Kündigungsfrist eingebaut. Verpassen Sie diese, wird der Vertrag automatisch verlängert und Sie müssen bis zum nächsten
Termin weiterbezahlen.
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Restposten

Restposten
Screen 2: ältere Hardware als billige Restposten
Lagerplatz kostet Geld. Um diesen für neue Hardware frei zu machen, reduzieren Händler die Preise von älteren Geräten um bis zu 30 Prozent, Screen 2. Die weiteren Vorteile: Sie erhalten originalverpackte Ware mit voller Garantie. Nahezu jeder grosse Schweizer Einzelhändler führt ausgesuchte Restposten (siehe Tabelle).
Umso mehr Obacht müssen Sie geben, damit Sie keinen Ladenhüter ergattern. Wenn Sie technisch nicht allzu versiert sind, sollten Sie Vergleichstests lesen oder eine zweite Meinung zu einem Produkt einholen. Eine grosse Hilfe sind sicher auch die Hardware-Tests, die der PCtipp jeden Monat im Heft und regelmässig online veröffentlicht.
Fazit: Brauchen Sie nicht das Neuste vom Neuen, können Sie beim Kauf von Auslaufmodellen und Restposten viel Geld sparen. Um sich vor einem Fehlkauf zu schützen, sollten Sie sich zuerst über das Wunschprodukt schlaumachen: Rufen Sie zum Beispiel die Hotline des Anbieters an und vergewissern Sie sich, ob das Produkt Ihren Anforderungen entspricht. Am besten erstellen Sie zuerst eine detaillierte Liste. Gehen Sie nacheinander die offenen Fragen mit dem Händler durch. Optional können Sie die Fragen auch mailen. Ziehen Sie zudem Produkttests zurate.
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Live-Shopping

Liveshopping-Portale
Screen 3: Live-Shopping - sind Sie entscheidungsfreudig?
Die Echtzeit-Webschnäppchenjagd kommt ursprünglich aus den USA. Meist wird über eine Webseite ein Produkt pro Tag zu einem speziell günstigen Preis und in einer beschränkten Menge angeboten, Screen 3. Der Nutzer sieht live, wie viele Exemplare des Geräts noch vorrätig sind. Der Nachteil: Man muss sich schnell entscheiden, da sonst das Produkt ausverkauft ist. Sie sollten also bereits wissen, ob es ein gutes Gerät ist.
Fazit: Der Einkauf auf einem Live-Shoppingportal kann sich mehr als lohnen: Zwar fehlt eine Beratung, dafür lassen sich im Schnitt zwischen 30 bis 70 Prozent sparen. Allerdings ist bei sehr günstigen Angeboten Entschlussfreudigkeit gefordert – denn sonst ist das Produkt vergriffen.
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Refurbished Hardware

Refurbished Hardware
Screen 4: Darf es gebraucht sein?
Vermehrt haben Hardware-Hersteller auch sogenannte Refurbished Shops, Screen 4. Dort bieten Sie gebrauchte Hardware zu einem stark vergünstigten Preis an. Diese wird von den Herstellern vor dem Verkauf generalüberholt. Ausser Apple und Archos führen auch die Auktionsportale eBay und Ricardo.ch Refurbished-Produkte. Sie bieten Hardware von Medion, Dell und anderen Herstellern an. Der Preisnachlass kann je nach Ware bis zu 50 Prozent und mehr betragen.
Fazit: Dass die Gebrauchtware in technisch schlechtem Zustand ist, müssen Sie nicht befürchten. Die Hersteller haben sehr gute Technikteams und ein üppiges Ersatzteillager, um die Ware wieder in einen Top-Zustand zu bringen. Meist erhalten Sie die Produkte zudem in der Originalverpackung. Reduziert wird hingegen die Garantie, da es sich nicht mehr um ein ungebrauchtes Gerät handelt. Die Leistung ist von Hersteller zu Hersteller unterschiedlich, wird aber meist auf das Originalkaufdatum gerechnet oder auf ein Jahr beschnitten. Es lohnt sich deshalb, die Garantiebedingungen genau zu lesen.
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Discounter-Aktionen

Discounter-Aktionen
Screen 5: Discounter-Aktionen: bitte genau unter die Lupe nehmen!
Aldi, Media Markt, Interdiscount, M-Electronics und weitere Discounter bieten regelmässig PC-Hardware zu Tiefstpreisen an – zumindest wird damit geworben, Screen 5. Hier lohnt es sich sehr, genau hinzuschauen. Nicht selten sind Produkte etwas veraltet oder teuer im Unterhalt (z.B. beim Stromverbrauch oder bei den Druckpatronen). Unterm Strich kommt Sie so ein Schnäppchen über längere Zeit teuer zu stehen.
Die einfache Grundregel: Je mehr Einfluss der Discounter beim Zusammenstellen eines Geräts ausüben kann, desto grösser ist die Gefahr eines Fehlkaufs. Vorsicht sollten Sie beim Kauf von Notebooks oder PCs walten lassen. In der Regel trägt das Gerät zwar einen bekannten Markennamen, wird aber mit einem sehr kryptischen Namensanhängsel mit Ziffern ergänzt. Diese Produkte suchen Sie vergeblich auf der Webseite des Originalherstellers. Das Gerät wurde speziell für den Discounter hergestellt – mit besonders günstigen Komponenten. Im Gegensatz dazu haben Sie bei Produkten, die nicht oder nur schwierig veränderbar sind, gute Chancen auf ein Schnäppchen. Dazu zählen Geräte wie Digitalkameras, Smartphones oder Tablet-PCs.
Fazit: Vertrauen Sie keinem Flyer, nur weil in grossen Buchstaben BILLIG draufsteht. Holen Sie sich eine zweite Meinung ein, bevor Sie einkaufen. Lesen Sie die Gerätebeschreibung genau durch, um sicher zu sein, dass Sie das richtige Produkt kaufen. Meist haben lokale PC-Händler ein vergleichbares Angebot, dafür aber mit umfangreicherer Beratung. Wird das Gerät explizit als günstigstes in der Schweiz beworben, prüfen Sie dies nach, etwa mit dem PCtipp-Preisvergleich.
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Einkauf im Ausland

Einkauf im Ausland
Screen 6: Auch ein Einkauf im Ausland könnte sich lohnen
Dank des starken Frankens lässt sich zurzeit sehr viel Geld beim Kauf von Geräten im Ausland sparen. Überprüfen Sie als Erstes jeweils den Kurs. Zum Beispiel auf dieser Webseite. Kontrollieren Sie als Nächstes, wie hoch der Mehrwertsteuersatz des Landes ist. Erstattet wird im Normalfall die Differenz zum Schweizer Satz von derzeit 7,6 Prozent, Screen 6.
Genauso wichtig sind die Zollgebühren: Wenn Sie ein Gerät aus dem Ausland einführen, ist es ab einem Wert von 300 Franken zollpflichtig. Der Betrag ist gewichtsabhängig. Er liegt bei 1 Franken oder weniger pro Kilogramm. Anders ist es, wenn Sie Hardware bestellen und sich zuschicken lassen. Dann besteht keine Wertfreigrenze von 300 Franken, sondern nur eine Abgabenfreigrenze. Bei dieser werden die Zollbeträge erlassen, falls sie höchstens 5 Franken pro Zolldeklaration ausmachen (entspricht einem Warenwert von ca. 60 Franken). Über die genauen Formalitäten informiert der Schweizer Zoll.
Prüfen Sie beim Kauf auch technische Unterschiede (z.B. Stromstecker) und die Garantieleistungen. Bietet der Hersteller eine weltweite Garantie oder müssen Sie die Hardware ins Ursprungsland schicken?
Fazit: Ob sich ein Hardware-Kauf im Ausland lohnt, ist stark währungsabhängig. Darüber hinaus sollten Sie unbedingt die Zollgebühren, die Garantiebestimmungen sowie die technischen Eigenheiten abklären.
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Bildungsrabatt

Bildungsrabatt
Unter Studentenrabatt.ch können Studis zuschlagen
Der Schweizer Händler Pathworks bietet vergünstigte Hard- und Software für Studenten sowie Schüler an. Im Onlineshop sind unter anderem Notebooks, Netbooks, PC-Bildschirme, Drucker und weiteres PC-Zubehör erhältlich. Angeboten werden Modelle von HP, Dell, Lenovo sowie Wacom. Im Shop fanden wir etwa Dells 22-Zoll-Bildschirm Professional P2210 für 279 Franken statt für 578 Franken (UVP). Das ist eine Ersparnis von satten 48 Prozent. Beim Einkauf auf der Webseite wird ein Bildungsnachweis für Studenten oder Schüler verlangt.
Eine Linksammlung aller erwähnter Webadressen finden Sie hier.



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