Hosting-Server
04.04.2024, 10:55 Uhr

Der Server macht den Unterschied

Der Server ist das Herzstück einer Webseite. Er sorgt für einen schnellen Aufbau der Homepage, eine hohe Erreichbarkeit sowie einen verzögerungsfreien und sicheren Onlineshop und E-Mail-Verkehr. Tipps zur Wahl des richtigen Servers.
(Quelle: Shuttertock/Gorodenkoff)
Disclaimer: Dieser Artikel erschien in der Printausgabe 2/24 des PCtipp. Die Preise können sich mittlerweile geändert haben.
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Einen Webserver einzurichten, in Betrieb zu nehmen und in regelmässigen Abständen zu warten, ist nicht einfach und kann eine Menge Zeit in Anspruch nehmen. Einfacher ist es, auf ein Serverangebot eines Providers zurückzugreifen – am besten in Form eines All-in-One-Hosting-Pakets. Damit lässt sich im Handumdrehen eine Webseite aufbauen – sei als Blog oder professioneller Firmenauftritt. Aber auch hier lauern Fallstricke – vor allem für Einsteiger. Denn die Auswahl an Serverangeboten ist riesig und umfasst viele Lösungen: Es gibt virtuelle, dedizierte, Shared- oder Flex-Server. PCtipp zeigt, nach welchen Kriterien kleine und mittlere Unternehmen die Auswahl treffen sollten.

Leistung ist das A und O

Wenn man eine einfache Webseite betreibt, zum Beispiel einen Blog oder eine Infoseite, die nur gelegentlich erneuert wird, müssen an Leistung und Tempo des Webservers keine allzu grossen Anforderungen gestellt werden. In diesem Fall ist bereits ein günstiges Einstiegsangebot des Providers eine gute Wahl. Sind allerdings von Anfang an Tempo, Flexibilität beim Programmieren, eine hohe Sicherheit und ein guter Support wichtig, sollte man nach einer der weitreichenderen Lösungen mit spezialisierter Business-Hosting-Ausrichtung und leistungsfähigeren Webservern Ausschau halten. Vielfach werden dabei Garantien zur Leistung oder Verfügbarkeit gegeben. Weiteres Zünglein an der Waage: Setzen Sie eine bestimmte Software oder Applikation ein, die auf dem Webserver laufen muss? Hier bedarf es einer Vorabanalyse der Software. Für einige PHP-Skripts wird beispielsweise vorausgesetzt, dass eine gewisse Version von PHP auf dem Server im Einsatz ist. Ebenso im Vorfeld sollte geklärt werden, wie auf die Webseite zugegriffen wird. Gerade eine verschlüsselte Verbindung beim Hochladen zum Server sollte möglichst flexibel sein. Gängige Varianten sind hier «SFTP» und «FTPS».
Ausgewählte Anbieter

Shared-Server

Zu Beginn sollte zudem die Art des Webhostings geklärt sein. Shared-Webhosting ist für das Gros der Internetauftritte eine ausreichende Wahl. Viele kleine Unternehmen, Selbstständige und Privatleute nutzen diese Möglichkeit. Wie der Name bereits andeutet, teilt man einen Server mit mehreren Kunden des ausgesuchten Webhosters. Was das konkret bedeutet? Mehrere Kunden nutzen gleichzeitig die Ressourcen des Servers, sprich den Arbeitsspeicher, CPU-Leistungen oder auch den Datenträger. Mittlerweile sind die Technologien so ausgereift, dass Provider auf einem einzigen Shared-Server Dutzende oder gar Hunderte Kunden betreiben können.
Die Vorteile: Solche Hosting-Angebote sind teils erheblich günstiger als die Webhosting-Variante auf einem eigenen Server (siehe nächster Abschnitt). Shared-Angebote gibt es bereits für rund 5 Franken pro Monat.
Sicherheitseinstellung wie die Pflege der Updates oder weiterführende Wartungsaufgaben, das Einspielen neuer Features und Funktionen bis zu Sicherheitsskripts übernimmt der Hoster. Der Anwender muss sich also um keine technischen Details kümmern. Und: Mittlerweile werden Module – zum Beispiel für Shoplösungen – im Baukastenprinzip von den Hostern bereitgestellt.
Die Nachteile: Zwar sind die Technologien ausgreift und haben dank schnellerer Komponenten wie Prozessor oder auch SSD-Datenträgern temposeitig zugelegt, dennoch teilt man eben die komplette Leistung des Servers mit anderen. Der Hoster wird aus Kostengründen natürlich versucht sein, möglichst viele Shared-Webhosting-Kunden auf seinem Server unterzubringen. Das birgt gewisse Sicherheitsrisiken, etwa wenn eine Webseite gehackt wurde. Dann kann unter Umständen auch der komplette Server vom Angriff betroffen sein und in die Knie gehen. Auch die Ressourcenfrage steht im Raum: Zwar dimensionieren gute Webhoster ihre Shared-Server hinreichend gross, dennoch steht den Anwendern nur ein begrenzter Speicherplatz zur Verfügung. Hier sollten Sie vorab abklären, ob viele Fotos oder grosse Videos den Speicherplatz über kurz oder lang sprengen könnten.
Empfehlung: Hostpoint «Managed Flex Server»
Pctipp.ch
Der Schweizer Provider Hostpoint führt insgesamt fünf Flex-Serversysteme, und zwar in den Varianten «S», «M», «L», «XL» und «XXL». Die Preise bewegen sich zwischen 140 und 630 Franken pro Monat. Schön: Die Setupkosten in Höhe von 190 Franken erlässt Hostpoint dem Kunden bei Bestellung.
Je nach Wahl stehen bis zu 96 GB an Arbeitsspeicher, 16 virtuelle CPUs und 2 Terabytes an eigenem Webspeicherplatz zur Verfügung. Zusätzlich gibts eine un­begrenzte Anzahl von E-Mail-Postfächern (zu je 5 GB).
Wichtig für Webhosting-Kunden: Ein Upgrade vom klassischen Webhosting («Shared Hosting») auf ein Managed-Flex-Serversystem ist laut Provider problemlos möglich und wird über das Hostpoint-Control-Panel mit wenigen Klicks vorgenommen. Dabei werden sämtliche Web-, Datenbank- und E-Mail-Daten migriert. Nach Angaben von Hostpoint ermöglichen die Flex-Server den Betrieb einer grossen Palette bekannter Entwicklertechnologien. Unterschieden wird dabei zwischen Services und Komponenten, die von Hostpoint verwaltet werden («Managed Services und Komponenten») und solchen, die Anwender selbst betreiben können («Self-Managed Services»). Die Vorteile von Hostpoints Flex-Server sind der üppige Speicherplatz respektive die grosse Bandbreite. Zudem bieten sie ein hohes Mass an Anpassungsmöglichkeiten beim Server. Und die Systeme werden verwaltet. Das heisst: Den Managed-Flex-Serversupport gibt es aus der Schweiz, und zwar von Technikern und Entwicklern.
Die garantierte Verfügbarkeit liegt je nach Flex-Server zwischen 99,5 und 99,9 Prozent. Weitere Vorteile sind eine schnelle und redundante Internetanbindung wie auch der Betrieb aus 100 Prozent CO₂-neutraler und erneuerbarer Energie.

Eigener Server

Oft ist das Webhosting mit eigenem Server die richtige Wahl, wenn die Webseite aufgrund eines kontinuierlich wachsenden Webshops oder Produktportfolios so stark zugelegt hat, dass der Server mehrere Tausend Besucher am Tag stemmen muss. Dann wird ein Shared-Server aufgrund der beschränkten Ressourcen schnell am Limit laufen.
Eventuell machen auch veränderte Software-Anforderungen den Umzug nötig. Höhere Sicherheitsanforderungen oder die Datenverarbeitung können für Unternehmen ebenfalls ein massgebender Grund sein, einen eigenen Server für die Webseite aufzusetzen.
In jedem Fall: Gut aufgestellte Webhoster bieten ihren Kunden einen reibungslosen Umzug respektive ein einfaches Upgrade von einem Shared-Server auf einen virtuellen, Flex- oder Dedicated-Server an.
Der Unterschied der höherwertigen Serverklassen: Prinzipiell lehnt sich ein virtueller Server (auch als vServer oder als Cloud-Hosting-Service bekannt) an die Funktionen einer Shared-Serverlösung an. Dabei werden allerdings über die Software verschiedene Server unter einem Dach simuliert. Diese werden auf einem Wirt (dem Host-Server) aufgesetzt. Auf einem Host können mehrere virtuelle Server mit unterschiedlichen Betriebssystemen betrieben werden. Somit lassen sich auf einem Host auch mehrere Kunden gleichzeitig einrichten. Die einzelnen virtuellen Server sind klar voneinander getrennt.
Virtuelle Server haben jedoch keinen eigenen physischen Speicher. Ihnen wird eine Datei in der definierten Grösse zugewiesen, in welcher der vServer installiert ist. Auch der Arbeitsspeicher sowie die CPU-Ressourcen sind dem Servertyp virtuell zugeteilt und können so flexibel verändert werden – ein Vorteil, denn zur Neuverteilung ist lediglich ein Neustart des Servers notwendig.
Der Hauptunterschied zwischen Flex-Server und vServer ist die Art der Ressourcenzuweisung. Flex-Server bieten eine dedizierte CPU- und Speicherleistung, während vServer wie bereits erwähnt die Ressourcen eines physischen Servers gemeinsam nutzen. Deshalb sind Flex-Server in der Regel für Anwendungen geeignet, die eine hohe Leistung und Zuverlässigkeit fordern, etwa für Webserver, E-Mailserver oder auch Datenbanken.
Noch eine Stufe weiter gehen Dedicated-Server: Sie stehen exklusiv einem einzigen Kunden zur Verfügung. Dieser erhält folglich die gesamte Leistung und sämtliche Ressourcen der Hardware. Im Normalfall werden die Wartungsaufgaben oder das Beseitigen von technischen Problemen respektive Reparaturarbeiten auch beim Dedicated-Server vom Provider komplett übernommen.
Empfehlung: hosttech «vServer»
PCtipp.ch
hosttech bietet mit «Sunny», «Foggy», «Snow», «Ice», «Wind», «Storm», «Flash» und «Tornado» gleich acht verschiedene vServer-Varianten (in unterschiedlichen Leistungskategorien) an. Die Preise reichen von preiswerten Fr. 12.90 bis zu 249 Franken pro Monat. Daneben führt hosttech auch Cloud-Server respektive «Managed Cloud Server» im Programm. Allesamt sind gemäss Provider mit ähnlichen Funktionen wie einem dedizierten Server ausgestattet, jedoch zu einem geringeren Preis verfügbar.
Ein vServer ermöglicht es, eigene Software und Anwendungen zu hosten, ermöglicht aber dennoch eine hohe Skalierbarkeit und Erweiterungsoptionen. Der Provider bietet bezüglich Betriebssystem mit Windows Server sowie Linux-Distributionen wie Ubuntu, CentOS und Debian eine breite Auswahl an. Weiterer Vorteil: Die von hosttech zur Verfügung gestellte vServer-Umgebung ist von anderen Benutzern (auf demselben Server) isoliert. Dies zahlt sich aus, wenn eine andere Webseite, die auf dem Server läuft, kompromittiert wurde.
Vor allem bei der Abrechnung kann sich ein vServer-Systemauszahlen, da hier eine sehr hohe Flexibilität gegeben ist.
Zwar ist eine Erhöhung einzelner Ressourcen nicht vorgesehen, bei Mehrbedarf kann jedoch über das Kundencenter ein Upgrade auf das nächstgrössere vServer-Modell beantragt werden. Ausserdem bietet hosttech ein vDC (virtual Datacenter): Beim vDC braucht es kein Ticket an den Support, um die Ressourcen zu erhöhen. Im laufenden Betrieb lassen sich RAM, Prozessorleistung und Speicher nach oben oder unten skalieren.



Kommentare
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Christoph Mayer
15.04.2024
Herzlichen Dank für den tollen Artikel