Pentium III ist nicht gleich Pentium III

Mit einem Satz: Ihr Verkäufer ist offensichtlich nicht der kompetenteste. Denn ja, es stimmt, Ihr Mainboard schafft schon die gewünschten 550 MHz, ABER nicht mit jedem Pentium III! Denn es befinden sich mittlerweile drei verschiedene Pentiums der dritten Generation auf dem Markt. Dies sind der sogenannte "Katmai", also die erste Serie der Pentium IIIs. Dann kamen aber als Weiterentwicklungen die sogenannten "Coppermine"-Generationen "E" und "EB" dazu. Und genau ein "Coppermine" wurde Ihnen verkauft, obwohl auf der Gigabyte-Site klar und deutlich steht, dass erst das GA-6BXC-Board ab Version 2.x und dem neuesten BIOS (aber Version 3.0) überhaupt mit neuen (also "Coppermine") Pentium IIIs zurecht kommt [1] .

Um sicherzustellen, was für einen Pentium III man einsetzt, kann man diese Graphik zu Hilfe nehmen:

Die Darstellung entspricht einem "alten" Pentium III. Bei der Coppermine-Generation steht unter Cache "256kb" und unter Voltage "1.65V".

Dass Sie beim Aufstarten einen schwarzen Bildschirm bekommen, ist mit Bestimmtheit nicht Ihr Fehler, denn die Pentium IIIs ignorieren allesamt die Jumper-Einstellungen. Intel liefert alle neueren CPUs nur noch "hard wired" (das heisst, alle Einstellungen befinden sich im Prozessor selber) aus, um Übertakten zu verhindern; darum werden Jumper-Einstellungen ignoriert. Das Problem, warum Ihr Board sich nur noch mit einem schwarzen Bildschirm meldet, ist die fehlende Bereitstellung der Stromspannung. Ältere P IIIs brauchen etwa 2,0 Volt, die neueren aber müssen mit einer konstanten Spannung von 1,65 bis mindestens 1,8 Volt betrieben werden. Und dies können nicht alle Motherboards bereitstellen.

Was bleibt zu tun? Auf jeden Fall sollten Sie zu Ihrem Computerverkäufer und sich beschweren. Die CPU sollte Ihnen ohne grosse Diskussionen umgetauscht werden (in einen "alten" Pentium III 500 oder 550).