Tipps & Tricks 21.12.2010, 09:04 Uhr

Windows um bis zu 100 % beschleunigen

Ready for Boost? Sie können Windows Vista und Windows 7 tatsächlich beschleunigen. Alles, was Sie dazu brauchen ist ein USB-Stick und die Tipps vom PCtipp.
Arbeitsspeicher (auch RAM genannt) kann man nie genug haben: Je mehr Programme Sie parallel verwenden, desto mehr Arbeitsspeicher ist belegt. Das frisst Temporeserven. Auch wenn Sie gleichzeitig verschiedene Webseiten offen haben, wird Arbeitsspeicher beansprucht und so das System gebremst.
Sie könnten das Manko mit dem Kauf und Einbau weiterer RAM-Riegel lösen. Doch es geht sehr viel einfacher: Besitzen Sie einen USB-Stick, kann dieser für mehr Arbeitsspeicher und Geschwindigkeit genutzt werden – dank der praktischen Funktion ReadyBoost. Diese wurde von Microsoft mit Windows Vista eingeführt und ist auch beim Nachfolger Windows 7 an Bord.
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So arbeitet ReadyBoost

So arbeitet ReadyBoost
Wenn Windows Daten oft benötigt, werden sie im Arbeitsspeicher abgelegt. Denn verglichen mit Festplatten bietet dieser deutlich schnellere Zugriffszeiten. Ist der RAM-Speicher voll, verfrachtet das System die Daten in eine Auslagerungsdatei auf der Festplatte. Dadurch werden System und Programme langsamer. Wer wenig Arbeitsspeicher hat – zum Beispiel nur 512 MB –, ist von diesem Problem sehr stark betroffen.
Anstatt die Daten bei Arbeitsspeichermangel auf der langsamen Festplatte auszulagern, können Windows Vista und 7 auch einen USB-Speicher nutzen. Er ist einiges schneller als eine Festplatte. Je nach Speicherauslastung wird das Tempo dank der Funktion ReadyBoost um bis zu 100 Prozent erhöht. Während Vista maximal 4 GB des USB-Sticks verwenden kann, ist bei Windows 7 keine Limite mehr vorhanden.
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die Voraussetzungen

Die Voraussetzungen
Achten Sie beim Kauf des USB-Sticks darauf, dass er ReadyBoost unterstützt. Das ist jeweils auf der Herstellerwebseite angegeben. Ein solcher USB-Speicher muss nicht teuer sein. So kostet zum Beispiel der Super Talent Pico 4GB Typ B bei www.digitec.ch 24 Franken. Wenn Sie einen USB-Stick für ReadyBoost verwenden wollen, muss er zudem folgende Voraussetzungen erfüllen:
- Unterstützung für USB 2.0
- mindestens 256 MB Platz, davon 230 MB frei
- für eine unlimitierte Nutzung mit den Dateisystemen exFAT oder NTFS formatiert, für 4 GB reicht das Dateisystem FAT32 (mehr dazu unter «ReadyBoost aktivieren»)
- Lesegeschwindigkeit von 2,5 MB/s für 4-KB-Blöcke und eine Schreibgeschwindigkeit von 1,75 MB/s für 512-KB-Blöcke
Um das Lesetempo zu testen, geben Sie im Startmenü von Windows im Suchfeld cmd ein. Klicken Sie mit Rechts auf cmd.exe und wählen Sie Als Administrator ausführen. Tippen Sie den Befehl winsat disk -read -ran -ransize 4096 -drive X ein, wobei X für den Laufwerksbuchstaben des USB-Sticks steht. Drücken Sie die Enter-Taste.
Möchten Sie das Schreibtempo messen, gehen Sie gleich vor, geben aber den Befehl winsat disk -write -ran -ransize 524288 -drive X ein.
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ReadyBoost aktivieren

ReadyBoost aktivieren
Screen 1: ReadyBoost aktivieren Sie bequem über die automatische Wiedergabe des Sticks
Stecken Sie Ihren USB-Stick direkt in Ihren PC ein. Ein Umweg über einen USB-Hub ist nicht zu empfehlen, da die Zugriffszeit langsamer wird. Wollen Sie den ganzen USB-Stick für ReadyBoost verwenden, sollten Sie diesen zuerst formatieren. Dazu öffnen Sie Computer, klicken mit Rechts auf den Stick und wählen Formatieren sowie Starten. Werfen Sie danach den Stick per Rechtsklick aus und stecken Sie ihn erneut ein.
Screen 2: Ein Boost ist relativ einfach und kostenlos
Ist die automatische Wiedergabe in Windows aktiviert, öffnet sich ein neues Fenster, Screen 1. Hier wählen Sie System beschleunigen. Nun erscheinen die Einstellungen von ReadyBoost, Screen 2.
Ist die automatische Wiedergabe nicht aktiv, öffnen Sie Computer und klicken mit Rechts auf Ihren USB-Stick. Wählen Sie die Option Eigenschaften und öffnen Sie die Registerkarte ReadyBoost.
Haken Sie die Option unter Punkt A an, wird der ganze USB-Stick für ReadyBoost eingesetzt. Mit der Funktion unter Punkt B bestimmen Sie, wie viel Speicherplatz Windows nutzen darf. Nach einem Klick auf OK (Punkt C) ist ReadyBoost aktiv.
Screen 3: Ist ein USB-Stick nicht ReadyBoost-tauglich, reklamiert Windows
Hinweis: Eignet sich ein USB-Stick nicht für ReadyBoost, meldet sich Windows, Screen 3.



Kommentare
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Pura Vida
21.12.2010
Viel Lärm um nichts. :rolleyes: Ich möchte mal eine realistische Messung sehen, wo eine echte Leistungssteigerung erfolgt ist. Wenn ein Rechner von 4GB aufwärts hat, und das haben heute viele neuen Rechner, so kannst du dir den Stick für andere Sachen brauchen.

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Masche
21.12.2010
Viel Lärm um nichts. :rolleyes: Ich möchte mal eine realistische Messung sehen, wo eine echte Leistungssteigerung erfolgt ist. Ich habe mal Versuche mit Ready Boost gemacht. Das Resultat war enttäuschend. Keine fühlbare Beschleunigung, im Gegenteil. Und das scheint mir auch logisch. Ich verstehe nämlich nicht, wie man bei einer "Lesegeschwindigkeit von 2,5 MB/s für 4-KB-Blöcke und einer Schreibgeschwindigkeit von 1,75 MB/s für 512-KB-Blöcke" beim USB-Stick von "Er ist einiges schneller als eine Festplatte" sprechen kann, wenn eine heutige Festplatte locker mit bis zu 40 MB/s beschrieben werden kann.

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Juerg Schwarz
21.12.2010
Ich habe mal Versuche mit Ready Boost gemacht. Das Resultat war enttäuschend. Keine fühlbare Beschleunigung, im Gegenteil. Und das scheint mir auch logisch. Ich verstehe nämlich nicht, wie man bei einer "Lesegeschwindigkeit von 2,5 MB/s für 4-KB-Blöcke und einer Schreibgeschwindigkeit von 1,75 MB/s für 512-KB-Blöcke" beim USB-Stick von "Er ist einiges schneller als eine Festplatte" sprechen kann, wenn eine heutige Festplatte locker mit bis zu 40 MB/s beschrieben werden kann. Aber aber. Lass doch die Leute im Glauben. Sie glauben ja sonst auch alles. Ach ja und wenns dann mal läuft noch aus versehen den USB Stick im laufenden Betrieb abstöpseln und gut ist. Wir IT Leute müssen doch auch noch etwas zu tun haben. Lol.

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killer_91
22.12.2010
eben dachte ich es mir doch, wenn schon dann eher eine externe Festplatte als Boost brauchen, die eine höhere Transferrate als ein USB Stick vorweisen kann...

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EasyFinder
22.12.2010
Wann braucht es >4GB ram? Hallo zusammen Zur Info: mehr als 4Gb Ram sind spätestens dann angesagt (sprich: nun doch nötig ), wenn man zB für Entwicklungen im MS-Studio2010 oder ähnlich in einer abgeschotteten VMware (oder MS-VM oder Oracle-VM) ein paralelles Win7(64Bit) mit allen Optionen (Programme...) in akzeptabler Geschwindigkeit und HD-Bildschirmauflösung fahren will oder muss. Und wenn schon VM (Virtual Maschine), dann sind eben auch mehrere VMs paralell möglich, bis CPU zu ist oder RAM erschöpft ist. Gruss aus Ostermundigen

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Juerg Schwarz
22.12.2010
Hallo zusammen Zur Info: mehr als 4Gb Ram sind spätestens dann angesagt (sprich: nun doch nötig ), wenn man zB für Gruss aus Ostermundigen RAM <> USB Stick

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EasyFinder
22.12.2010
RAM <> USB Stick Hi Juerg Schwarz Ist mir schon klar, dass ich nicht genau zum Thema USB Stick gepostet habe. Ich wollte die Aussage: Zitat: "Wenn ein Rechner von 4GB aufwärts hat..." von 'Pura Vida' relativieren und klar stellen, dass es Fälle gibt, wo es mehr als 4GB RAM braucht. Zum Thema USB-Stick wurde ja bereits alles gesagt und zudem kam der PCtipp Beitrag schon vor ca 1MT zu Sprache und wurde ja dort schon behandelt. Sorry hätte natürlich Zitieren sollen... Aber es ist doch wohl klar, dass es auf den Speed vom Stick erheblich darauf ankommt, ob man an Leistung gewinnt oder nicht und dann natürlich auch auf die Anzahl und Geschwindigkeit des RAMs. lg

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octane
22.12.2010
"Wer wenig Ram hat z.b. 512 MB" Hallo? Wer auf so eine alte Gurke Win Vista oder 7 installiert ist eh selber schuld. Und Win 7 mit weniger als 2 GB Ram zu betreiben ist sinnlos.

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Elma
23.12.2010
So wie ich den Artikel verstanden habe, geht es beim Ready Booster auch nicht um eine RAM Erweiterung, sondern um einen schnelleren Zugriff auf die A u s l a g e r u n g s d a t e i !

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octane
23.12.2010
Jetzt musst du mir aber noch erklären für was man eine Auslagerungsdatei braucht mit 4 GB oder mehr. Das hilft höchstens wenn man Win 7 auf einen PC mit viel zu wenig RAM installiert und das macht auf Dauer keinen Sinn. Windows braucht keine Auslagerungsdatei wenn genügend Arbeitsspeicher vorhanden ist und das ist heutzutage fast immer der Fall. Ich habe es bis jetzt kaum geschafft 8 GB RAM zu füllen. Das geht wohl nur wenn man mehrere virtuelle Maschinen gleichzeitig startet.