Markdown 07.08.2023, 08:00 Uhr

Textverarbeitung: Schreiben mit Format

Mit dem Ende der Schreibmaschinenära verloren wir den leichten Umgang mit Buchstaben. Heute überschütten uns moderne Programme mit Funktionen, die nur die wenigsten brauchen. Die Formatierungssprache Markdown bringt die alte Leichtigkeit zurück.
Symbolbild
(Quelle: shutterstock)
Eine Textverarbeitung wie Word wird fast allen Ansprüchen gerecht – und das ist ihr Problem: Formeln, Register und Fussnoten mögen bei einer kleinen Zielgruppe eine Berechtigung haben. Doch wenn sie nicht benötigt werden, versperren sie den Blick auf das Wesentliche: auf den Text an sich. Dem tritt das Markdown-Format entgegen. Markdown-Dateien bestehen aus reinem Text, der durch einfache Codes formatiert ist. Lassen Sie sich nicht von den Wörtern «Code» und «formatieren» abschrecken, denn die Arbeit damit ist unglaublich viel einfacher, als es klingt. Wenn Sie beispielsweise einen Text fett auszeichnen möchten, wird er **zwischen zwei Sternchen geklemmt.** Der Unterstrich führt hingegen _zur kursiven Auszeichnung_. Und die Titelhierarchie in einem Dokument wird mit einer Raute definiert, also # Haupttitel und ## Untertitel, Bild 1.
Bild 1: Markdown-Formatierungen sind schnell gesetzt und leicht zu verstehen
Quelle: Screenshot PCtipp.ch

Vorzüge von Markdown

Dabei spielt es beim Schreiben keine Rolle, wie ein Titel am Schluss aussieht; es geht nur darum, ihn als solchen zu markieren. Die Schriftart und andere Eigenschaften der Auszeichnungen werden später festgelegt. Einige Markdown-Editoren heben einen Titel im Dokument hervor, während bei anderen nur die Rauten am Anfang der Zeile einen Hinweis liefern. Beides kann der beste Weg sein – es geht einzig darum, welches Vorgehen Ihnen besser gefällt. Was jedoch allen Editoren gemein ist: Wenn Sie Text herumschieben oder aus einer anderen Anwendung einsetzen, zählt nur die Markdown-Formatierung. Es entsteht also kein Durcheinander mit verschiedenen Stilvorlagen, keine abweichenden Formatierungen und auch sonst geschieht nichts, was den Aufbau des Textes in Mitleidenschaft ziehen könnte. Schauermärchen, die mit «… und dann hat es mir das ganze Word-Dokument verrissen» enden, sind dank dem Markdown-Konzept nicht möglich.



Kommentare
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Salodurum
07.08.2023
Die angebliche Leichtigkeit des Schreibens mit Markdown hört spätestens dann auf, wenn man z.B. eine Tabelle oder einen farbigen Titel erstellen will (ganz zu schweigen, wenn der farbige Text in einer Tabelle sein soll). Mindestens im Editiermodus ist das dann ein unübersichtliches Chaos. Ich habe Markdown als Alternative zu OneNote von Microsoft ausprobiert (inkl. Synchronisation über verschiedene Geräte via Nextcloud). Aber ich bin relativ schnell wieder zu OneNote zurückgekehrt.

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Klaus Zellweger
08.08.2023
Farbige Titel und Texte sind eigentlich nicht die Idee bei der Verwendung von Markdown. Es geht ums strukturierte Schreiben. Viele Blog-Autoren verwenden für ihre Beiträge auch deshalb Markdown, damit sie sich eben nicht mit solchen Details auseinandersetzen müssen. Ich verwende aktuell Bear, (leider nur für Apple-Geräte) und exportiere den Text am Schluss als Word-Datei. Die Titel, Einzüge usw. werden alle übernommen. Für die endgültige Formatierung braucht es genau einen Klick, indem in Word im Menü “Entwurf” die jeweilige Vorlage ausgewählt wird. Und das war’s dann schon. Farbe und andere Formatierungen lassen sich jetzt problemlos nachholen.