Tipps & Tricks 23.11.2015, 07:02 Uhr

Testen Sie Ihre USB-Sticks und Speicherkarten

Es ist ärgerlich, wenn Daten auf dem USB-Stick oder der Speicherkarte wegen eines Fehlers flöten gehen. Checken Sie deshalb Ihre Speicher auf Herz und Nieren.
USB-Sticks dienen den verschiedensten Zwecken: zum Starten portabler Software, Aufstarten und Installieren ganzer Betriebssysteme sowie zum Sichern oder zum Transportieren von Daten. Die Hersteller preisen ihre Speicher jeweils mit flotten Lese- und Schreibtempi im zweistelligen Bereich an. Auch Speicherkarten für Digitalkameras sind nicht immer über alle Zweifel erhaben. Mit den drei Gratisprogrammen H2testw, HD_Speed und Check Flash prüfen Sie Ihre USB-Sticks oder Speicherkarten auf Speed und Fehler. 
Die erwähnten Gratisprogramme wollen Fragen die diese beantworten: 
  • Arbeitet Ihr USB-Stick fehlerfrei, sodass Ihre Daten sicher lagern?
  • Ist die Karte oder der Stick überhaupt so gross, wie der Hersteller angegeben hat? 
  • Und wie schnell ist der Datenträger wirklich?
Wichtig: Die Tools arbeiten mit Schreib-, Lese- und Löschoperationen. Sie sollten die Datenträger darum vor den Tests formatieren. Falls darauf Daten liegen, die Sie noch brauchen, kopieren Sie diese vorher an einen sicheren Platz.

Grössen- und Fehlerkontrolle – Tool Nr. 1: H2testw

Das Gratistool aus dem deutschen Heise-Verlag überschreibt den freien Bereich eines USB-Sticks oder einer Speicherkarte komplett mit einer zufällig erzeugten Datei. Die wird anschliessend gelesen. Entspricht die gelesene Datei der zuvor geschriebenen, dann stimmt erstens die dem Windows Explorer gemeldete Grössenangabe des Sticks – und die ganze gemeldete Datenmenge steht zur Verfügung. Das bedeutet, dass der Datenträger korrekt geschrieben und gelesen werden kann.
Dieses Tool ist in Deutsch und Englisch. Laden Sie es von der Heise-Webseite herunter und entzippen Sie es in einen Ordner. Öffnen Sie den Ordner und starten Sie das Programm h2testw.exe
Wir empfehlen Ihnen dringend, den zu testenden Stick vor dem Start des Testes zu formatieren. Im Windows Explorer tuts dies: ein Rechtsklick auf den Laufwerksbuchstaben des Wechseldatenträgers, gefolgt von Formatieren. Eine Schnellformatierung reicht völlig und ist auch nur eine Frage von Sekunden. Wie erwähnt sind die Daten danach weg. Klicken Sie allenfalls im Programm H2testw auf Aktualisieren, gefolgt von Ziel wählen. Wählen Sie das Laufwerk mit dem Stick oder der Speicherkarte aus. greifen Sie zu «gesamter freier Platz» und klicken Sie auf Schreiben + Prüfen
Die C't-Redaktion hat ein eigenes Tool für Flashspeichertests geschrieben
Verzichten Sie aber bitte aufs Häkchen bei «Prüfen als Dauertest», denn Flashspeicher nutzen sich mit wiederholten Schreibvorgängen zunehmend ab. Ersparen Sie Ihren diese Belastung. Nach einigen Minuten zeigt Ihnen das Tool das Ergebnis an. Auch erste Anhaltspunkte zur Geschwindigkeit lassen sich im Resultat erkennen.
Dieser Stick ist alt und winzig, scheint aber noch in Ordnung zu sein
Führen Sie den Test am besten zweimal durch, um sicher zu gehen. Danach liegen auf dem Stick eine oder mehrere Dateien mit Endung «.h2w». Die können Sie löschen oder den Stick bzw. die Speicherkarte nochmals formatieren.

Grössen- und Fehlerkontrolle – Tool Nr. 2: Check Flash

Auch das englischsprachige Gratisprogramm Check Flash benötigt keine Installation. Es analysiert nicht nur die Lese- und Schreibgeschwindigkeit, sondern prüft den Stick ebenfalls auf Fehler. Sie können damit auch eine zweite Meinung einholen, falls der Test mit H2testw nicht das erwartete Ergebnis gebracht hat. Laden Sie das Tool beim Hersteller herunter.
Anders als beim c't-Tool H2testw bleiben bei Check Flash die Daten auf dem Datenträger üblicherweise unberührt. Trotzdem empfehlen wir, wichtige Daten vor dem Test zu sichern. Nach dem Entpacken des Tools in einen neuen Ordner starten Sie es per Doppelklick auf die Programmdatei ChkFlsh.exe (jene mit dem roten USB-Icon). Im Kästchen «Drive» wählen Sie Ihren USB-Stick aus. Als «Access type» empfehlen wir «Use temporary file». Für die Testlänge («Test length») ist ein einziger ganzer Durchlauf am besten («One full pass»), um den Stick oder die Karte nicht unnötig abzunutzen.
Das Tool «Check Flash» prüft verschiedenartige Flashspeicher
Langzeittester wählen «Burn it!» (wovon wir abraten) und stoppen die Prüfung nach einer Weile manuell. Alternativ geben Sie die Anzahl der Testläufe unter dem Punkt «Manual» selbst ein. Wer sich nur für Fehler interessiert, wählt die letzte Option «Until first error found». Im Bereich «Action type» greifen Sie zur Einstellung «Small pattern set». Wer unter «Access type» die zweite oder dritte Option wählt, hat bei «Action type» mehr Auswahl. «Full erase» löscht etwa den Inhalt des Datenträgers, «Read stability test» liest hingegen die Testdaten des USB-Sticks mehrfach.
Ein Durchgang mit Check Flash kann je nach Stickgrösse und -geschwindigkeit einige Minuten bis hin zu über einer Stunde dauern. Er liefert nebst Zustands- und Grössenangaben des Speichers auch wieder Hinweise zu seiner Schreib- und Lesegeschwindigkeit. Wenn keine Fehler gefunden werden, heisst es: «Errors found: 0».
Hinter «Errors found» steht «0». Diesen Stick können wir weiternutzen
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Kommentare
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kut
06.06.2009
Wer sich für die Datensicherung nur auf den USB-Stick verlässt, dem ist so oder so nicht zu helfen. Da die Dinger aber fast nichts mehr kosten, kann man wenigstens eine Datensicherung auf drei verschiedenen Sticks machen, dann ist die Wahrscheinlichkeit äusserst gering, dass mal etwas verloren geht. Mfg kut

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abu
06.06.2009
Wer sich für die Datensicherung nur auf den USB-Stick verlässt, dem ist so oder so nicht zu helfen. Ein wahres Wort! Für mich sind diese Dinger allerhöchstens ein Floppy-Ersatz, um Daten von A nach B zu transportieren, und keinesfalls zur Datensicherung.