Bowers & Wilkins T7: kleine, superbe Musikbox

Eigentlich steht Bowers & Wilkins für unverfälschtes Hörerlebnis. Doch die Edel-Audio-Schmiede aus England kann sich trotzdem nicht jedem Trend widersetzen und mischt inzwischen auch in Bereichen mit, die dem Grundgedanken der beiden Unternehmensgründer zuwiderlaufen. Aber das ist gut so. Denn der T7 von B&W ist so ein Gerät, das uns trotz viel Elektronik und digitalem Soundprozessor viel Freude bereitet hat.

Da ist zuerst das Design. Das Lochblech auf der Front verdeckt die drei Lautsprecher und sieht edel aus. Das Chassis besteht aus einer wabenförmiger «Mikro-Matrix» und soll Vibrationen und Verzerrungen reduzieren. Nur so viel sei verraten: es bleibt nicht beim Konjunktiv. Eingefasst ist der Lautsprecher mit einem Aluminiumband, welches wiederum schwarz gummiert ist. Der Gummi erhöht die Rutschfestigkeit und schützt gleichzeitig das Gerät. Die Steuerungselemente auf der Oberseite stehen rund 2 Millimeter hervor. Die Rückseite des Geräts ist identisch zur Vorderseite, ausser dass unterhalb des Lochblechs die Buchsen für die Stromversorgung, Mini-Jack, Micro-USB für Firmware-Update und ein Reset-Knopf eingelassen sind. Das Gerät ist 21 cm lang und knapp 12 cm hoch, passt auf jeden Schreib- oder Nachttisch oder kann dank seinem dezenten sowie edlen Auftreten auch gut im Wohnzimmer auf einem Side- oder Lowboard platziert werden.

Der T7 wird auf der Firmenwebseite von Bowers & Wilkins unter der Rubrik Wireless-Lautsprecher aufgeführt. Das knapp 1 Kilogramm schwere Gerät streamt via Bluetooth aptX (High-Resulution Bluetooth) von Smartphones oder Tablets. Bei Bedarf kann eine externe Quelle via Mini-Jack angeschlossen werden. Eine Lithium-Ionen Batterie sorgt bei normalen Betrieb bis zu 40 Stunden Musik. Der Akku-Stand wird mit 5 eingelassenen LEDs auf der Seite angezeigt. Schaltet man das Gerät ein, wird dies mit einem entsprechenden akustischen Signal quittiert, beim Abschalten ebenfalls. Dasselbe bei der Verbindung mit einem Gerät. Erhält man einen Anruf auf das verbundene Telefon, senkt sich der Lautstärkepegel, der T7 kann aber nicht als Telefonlautsprecher verwendet werden. Das gibt einen klitzekleinen Abzug. Ebenso die fehlende Funktionalität, sich aus dem Sperrbildschirm des iPhone direkt mit dem T7 zu verbinden.

Im inneren sorgt ein Klasse D Verstärker für die Ausgangsleistung von 2 x 12 Watt. Genug um auch im Freien eine fröhliche Runde mit Musik zu beschallen. Speziell hervorzuheben ist der zweifache Bassstrahler, welche für bemerkenswerte Tiefenleistung sorgt. Wie eingangs erwähnt, setzt B&W auf Digitale Signalverarbeitung (DSP), die je nach Lautstärkepegel aktiv Höhen und Tiefen ausgleicht.

Bei einem solche kompakten Gerät ist der Hörgenuss immer eim Kompromiss. Physik lässt sich schwer überwinden. Das weiss auch Bowers & Wilkins und setzt daher DSP ein, um auch bei grösserer Lautstärke kein Übersteuern der Bässe und somit keine Verzerrungen zuzulassen. Das Resultat: Der Charakter der abgespielten Musik ändert sich je nach Lautstärke. Bei höherem Output wird der Bass merklich zurückgefahren, dafür sind die Mitten präsenter. Das beste Hörerlebnis haben wir – wen wunderts – bei Zimmerlautstärke genossen. Ob Klassik, Jazz oder Pop – der Sound entweicht geschmeidig, mit genug und definiertem Bass und vielen Nuancen im Hoch- Mitteltonbereich dem T7. Auch andere Fachmagazine sind sich einig: Der T7 gehört zum Besten seiner Grösse.

Wäre noch der Preis: Hier wird es – wie meist bei B&W-Produkten – relativ happig. Mindestens 375 Franken (UVP, der Preis wurde nach unten angepasst) muss man hinblättern, um Besitzer eines T7 zu werden. Dafür erhält man einen optisch wie auch akustisch superben Lautsprecher, der den PCtipp-Redaktor in beinahe allen Belangen überzeugt hat.