Tests 13.03.2015, 08:51 Uhr

Test: Sonos «Play:1»

Die beiden Lautsprecher verteilen die Musik in den hintersten Winkel.
In fast jedem Konsumbereich gibt es einen Platzhirsch, an dem sich der Rest messen muss: Beats bei den Kopfhörern. GoPro bei den Action-Kameras. Nerf bei den Spielzeugknarren. Und eben Sonos bei den vernetzten Lautsprechern. Verschiedene Modelle decken eine breite Zielgruppe ab und lassen sich mischen und vernetzen – und das mit spielerischer Leichtigkeit. 

Die Lautsprecher

Wir testeten den Lautsprecher «Play:1», der auch Doppelpack erhältlich ist. Das Set kostet gerade einmal 397 Franken und wurde uns freundlicherweise von Digitec zur Verfügung gestellt. Über diesen Link gelangen Sie direkt zur Produktseite. Die Lautsprecher sind wahlweise in Weiss oder Schwarz erhältlich.
Zu zweit besser und günstiger: Sonos Play:1.
Quelle: Sonos
Der erste Eindruck ist tadellos und wird vom Chassis aus Aluminium-Druckguss geprägt. Das Netzteil ist beim Play:1 integriert, die Anschlüsse überschaubar. Auf der Unterseite wird das Netzkabel eingestöpselt. Steht der Sonos auf einer Unterlage mit Loch oder auf einem entsprechenden Standfuss, bleibt das Kabel verborgen.
Auf der Rückseite warten eine Ethernet-Buchse und das Gewinde für eine optionale Wandhalterung. Ein Ethernet-Kabel ist im Lieferumfang enthalten.
Ethernet-Buchse und Gewinde für die Wandhalterung
Quelle: IDG

Die Installation …

… ist fast schon banal zu nennen. Zuerst wird die App für iOS, Android, Windows oder OS X heruntergeladen. Dann wird der Sonos mit Strom versorgt und die App gestartet. Sie führt mit glasklaren Anweisungen durch die Einrichtung. Dabei erstellt der Lautsprecher ein temporäres WLAN, mit dem sich die App verbindet. Dieses Verbindung wird am Mobilgerät oder Rechner verwendet, um die Anbindung an das heimische WLAN zu konfigurieren. 
Die Wegleitung durch die Installation ist mustergültig.
Die Installation des zweiten Lautsprechers ist sogar noch einfacher: Mit Strom verbinden, App starten, zwei Tasten am Lautsprecher drücken, fertig.
So getan, muss ein kostenloser Sonos-Account erstellt werden; dazu reicht eine E-Mail-Adresse. Dieses Konto wird für Updates, aber auch für die Einrichtung der Musikdienste benötigt.
Nächste Seite: Wir werden laut!

Wir werden laut!

Beschallung

Sonos steht für eine lupenreine Multiroom-Beschallung, aber tatsächlich ist die Flexibilität kaum zu überbieten. Bereits mit zwei Lautsprechern lassen sich die folgenden Szenarien umsetzen:
Multiroom. Zwei oder mehr Lautsprecher werden zusammengeschaltet, sodass einem die Musik überallhin folgt. Ein ungewohntes, aber sehr angenehmes Klangerlebnis.
Gruppen werden ratzfatz konfiguriert.
Separate Ansteuerung. Die Lautsprecher werden einzeln angesteuert oder zu beliebigen Gruppen zusammengefasst. So vereint sich die ganze Familie hinter einer Klangkulisse, oder jeder geht seinem persönlichen Musikgeschmack nach.
Stereo. Zwei Lautsprecher werden zu einem Stereo-Paar zusammengefasst.
Gerade die letzte Möglichkeit lässt den Sonos Play:1 noch einmal deutlich aufblühen: Wummernde Bässe und klare Höhen liefern eine Musikqualität, die man Lautsprechern in dieser Grösse (und zu diesem Preis) kaum zutrauen würde.

Da spielt die Musik

Die Sonos-Lautsprecher sind auf das Streaming von Musik ausgelegt. Das klingt gut, doch das System kennt nicht nur Vorteile. Grundsätzlich gibt es zwei Möglichkeiten, um Musik zu übertragen.
Lokale Dateien. Die lokal gespeicherte Musik (zum Beispiel auf dem iPhone) wird zu den Lautsprechern übertragen.
Internet-Streaming. Die Musik wird aus dem Internet gestreamt. Sonos unterstützt praktisch jeden Musikdienst von Rang und Namen. Eine Liste finden Sie hier.
Unterstützte Webdienste
Allerdings wird die Musik immer von der Sonos-App aus übertragen. Das heisst, Sie können für Spotify nicht die offizielle Spotify-App verwenden, sondern müssen den Dienst innerhalb der Sonos-App einrichten. Diese App ist zwar durchwegs gelungen und geniesst hohes Ansehen, aber sie bietet nicht den Leistungsumfang des Originals. So werden zum Beispiel die Wiedergabelisten in der Original-App gepflegt, die Übertragung wird aber durch die Sonos-App initiiert.
Der Player überzeugt, bietet aber nicht dieselbe Funktionalität wie die Original-App.
Das Positive an dieser Einrichtung ist, dass die Lautsprecher unabhängig vor sich hin dudeln. Wenn zum Beispiel die Wiedergabe des Radiodienstes TuneIn gestartet wird, läuft die Wiedergabe auch dann weiter, wenn das Smartphone längst das Haus verlassen hat. Die verbleibenden Zuhörer können die Lautsprecher über ihre App steuern oder einfach die Tasten auf der Oberseite verwenden, um die Lautstärke zu regeln oder die Wiedergabe zu pausieren.
Die Bedienung kann auch über althergebrachte Tasten erfolgen.
Quelle: IDG

Kein AirPlay

Die grösste Schwachstelle in diesem Konzept ist so alt wie die Sonos-Lautsprecher selbst: Das AirPlay-Protokoll von Apple wird nicht unterstützt –  im Gegensatz zu zahlreichen Verstärkern, Sound-Docks oder Konkurrenz-Lautsprechern. Statt einfach eine beliebige Quelle auf dem iOS-Gerät auszuwählen und die Musik auf die Lautsprecher zu übertragen, muss zwingend die Sonos-App verwendet werden. Diese Kröte ist für Apple-Anwender nur schwer zu schlucken – und so wie es aussieht, wird sich die Situation auf absehbare Zeit auch nicht ändern.
Fazit: Mit diesem Lautsprecher-Paar bietet Sonos einen günstigen und trotzdem hochwertigen Einstieg in dieses System. Die fehlende AirPlay-Unterstützung enttäuscht; doch wer damit leben kann, wird an diesem Duo seine helle Freude haben.

Testergebnis

Installation, Bedienung, Möglichkeiten, Tonqualität
Keine AirPlay-Unterstützung

Details:  2 Lautsprecher, WLAN, Ethernet, Abmessungen: 11.9x11.9x16.2 cm, in Schwarz oder Weiss

Preis:  Fr. 397.–

Infos: 
sonos.de

Leserwertung

Jetzt abstimmen!
Was halten Sie vom Produkt?



Kommentare
Avatar
makdiver
14.03.2015
Ziemlich teuer Die zwei Lautsprecher kosten rd. 400 CHF. Das ist ziemlich teuer finde ich.

Avatar
atom
19.03.2015
Erfahrungen Sonos/Airplay ist bei Play:5 über Airport möglich... Ich habe selbst schon seit gut einem Jahr ein Sonos Play:3 und ein Sonos Play:5 und bin mit der Flexibilität, Zuverlässigkeit und auch Soundqualität des Systems sehr zufrieden. Musik kann von überall her gestreamt werden, egal ob vom PC, Tablet, NAS oder Smartphone. Dass nur Sonos-Apps verwendet werden können, ist schon etwas eine Einschränkung. Auch habe ich ein Bug, dass bei mir regelmässig beim erstmaligen Start der Smartphone-App die Gruppierung von Räumen verschwindet. Dennoch bin ich zufrieden, die Software wird durch Sonos regelmässig gepflegt. Airplay vermisse ich jedoch nicht. Beim Sonos Play:5 könnte man über den Klinken-Eingang eine Airport Express Station anschliessen und so das Airplay nachrüsten, aber ich hatte bisher kein Bedarf.