Tests 10.07.2009, 07:43 Uhr

Test: Schweizer Online-PC-Händler

Günstig, schnell und ohne Risiko zum Wunschprodukt: Der PCtipp verrät grundlegende Tipps für den Kauf von Hard- oder Software - inklusive grossem Test der Schweizer PC-Händler.
Wer sich neue Hard- oder Software kauft, wünscht Produkte mit einem gutem Preis-Leistungs-Verhältnis und eine kompetente Beratung. Ausserdem möchte man seinen neuen Traumcomputer auch möglichst schnell in Betrieb nehmen. Soll man also besser beim PC-Händler um die Ecke einkaufen und das Gerät gleich mitnehmen oder doch im supergünstigen Webshop bestellen?
Der Vorteil von Onlineshops liegt auf der Hand: Sie haben eine riesige Auswahl und sehr günstige Preise. Der Kauf ist rasch erledigt – wenn man genau weiss, was man will. Dafür bietet das Fachgeschäft eine ausgiebige Beratung. Ausserdem können Sie die Geräte in die Hände nehmen, ausprobieren und anschauen. Der Nachteil: Die Auswahl an Produkten ist kleiner und das Mehr an Service kostet entsprechend.
Mithilfe der folgenden 11 Shopping-Tipps kommen Sie schnell und günstig zu Ihrem Wunschgerät – egal, ob per Webshop oder im Laden. Sie klären die wichtigsten Fragen rund ums Kaufen von PC-Produkten ab und nennen typische, oft kostspielige Fallen.
Gleichzeitig haben wir die bekanntesten Computerhändler und PC-Webshops in der Schweiz ausführlich getestet. Die Resultate und Details dazu finden Sie der Tabelle.
Die getesteten PC-Händler
Architronic
Arp Datacon
Brack Electronics
Digitec
Fust
Interdiscount
Media Markt
Microspot
PCP
Pearl
Steg Computer
Vor dem Einkauf
Überlegen Sie sich als Erstes, ob Sie Ihr Gerät online oder im Laden kaufen wollen. Die Vor- und Nachteile lesen Sie im ersten Tipp.
Tipp 1: Im Onlineshop oder Geschäft
einkaufen – was ist besser?
In Fachgeschäften wird auf Beratung sehr grossen Wert gelegt. Deshalb müssen Sie für die Preise immer ein wenig mehr einkalkulieren. Aber für Laien kann sich dies mehr als auszahlen und vor einem teuren Fehlkauf schützen. Zudem haben Sie die Möglichkeit, das Fachpersonal gezielt nach Leistung, Ausstattung sowie Einsatzgebiet des Produkts zu fragen. Wichtig: Nehmen Sie sich Zeit. Fragen Sie den Verkäufer auch nach möglichen Alternativen. Gutes Personal wird Sie ausführlich beraten und Ihnen verschiedene Geräte in unterschiedlichen Preisklassen vorschlagen.

Im Internet ist die Auswahl an Produkten einiges ...

Im Internet ist die Auswahl an Produkten einiges grösser als im Laden. Zudem lässt sich viel Geld sparen. Aber Vorsicht: Den optimalen PC zu finden, ist deutlich schwieriger. Eine persönliche Beratung gibt es selten. Meistens führen nur grössere Onlinehändler eine gut erreichbare Hotline, die auch bei kniffligen Fragen weiterweiss. Deshalb ist es von Vorteil, wenn Sie bereits genau wissen, was Sie kaufen wollen.
Ein weiteres Plus des Internets: Kennen Sie die Bezeichnung des Geräts, finden Sie schnell den günstigsten Anbieter. Der PCtipp bietet beispielsweise einen Preisvergleich an. Geben Sie dort im Suchfeld den Namen des Produkts ein, wird schweizweit der günstigste Anbieter ermittelt.
Auch punkto Öffnungszeiten und Versandkosten gibt es viele Unterschiede. Klar ist: Ein reines Ladengeschäft hat niemals 24 Stunden am Tag geöffnet. Anbieter wie Brack, Digitec oder Steg fahren deshalb zweigleisig und führen auch Onlineshops. Hier können Kunden rund um die Uhr einkaufen. Die Ware lässt sich entweder abholen oder wird zugeschickt. Vorteilhaft ist es, wenn der Händler über mehrere Läden verfügt. So finden Sie eher ein Geschäft in der Nähe, um das Produkt abzuholen, und können die Versandkosten sparen. Meist gilt für den Versand: Produkte, die an Lager sind und bis ca. 15.00 Uhr bestellt werden, treffen am nächsten Morgen ein. Die Lieferung erfolgt fast immer per Post.
Tipp 2: Worauf sollte ausserdem vor
dem Einkauf geachtet werden?
Informieren Sie sich über die handelsüblichen Preise für Ihr Wunschprodukt (beispielsweise mit dem erwähnten Preisvergleich) und lesen Sie bei Webshops unbedingt die Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB). Ganz wichtig: Setzen Sie sich vor dem Kauf ein Preislimit.
Tipp 3: Finden Preissuchmaschinen immer
das günstigste Produkt?
Nicht unbedingt. Die wichtigste Regel: Bei der Recherche sollten Sie kritisch sein. Manchmal entspricht der Betrag in der Preissuchmaschine nicht dem aktuellen Preis auf der Homepage des Anbieters. Der Grund: Händler passen ihre Preise laufend an; den tagesaktuellen Preis gibts nur auf ihrer Homepage. Einige Anbieter nutzen zudem Preissuchmaschinen, um auf ihren Shop aufmerksam zu machen. Sie locken den Kunden auf die Webseite, damit er vielleicht doch zum teuren Produkt greift. Trotz dieses Nachteils sind Preissuchmaschinen eine gute Orientierungshilfe.

Tipp 4: Wie setzt sich der Gesamtpreis eines Produkts ...

Tipp 4: Wie setzt sich der Gesamtpreis eines
Produkts in Onlineshops zusammen?
Er umfasst in der Regel den Preis für die Ware und die Versandkosten. Aufgepasst: Schwarze Schafe unter den Händlern finanzieren ihre Billigangebote oft mit stark überteuerten Versandkosten. Schauen Sie sich deshalb den Gesamtpreis genau an. Lobenswert: Digitec versendet seine Produkte schweizweit kostenlos.
Tipp 5: Welche Kaufhilfen
bieten Webshops?
Ein guter Internetladen ist zu jedem Zeitpunkt transparent. Er sollte dem Nutzer Werkzeuge anbieten, um möglichst schnell und auf einen Blick alle Produktinfos zu finden. Zum Standard gehören Angaben wie Hersteller, Produktname, Ausstattung, Foto, Kosten und Verfügbarkeit. Oft platzieren Händler einen direkten Link zu diesen Infos auf der Produktseite.
Darüber hinaus müssen im Onlineshop Sortierfunktionen vorhanden sein. Auf guten Webseiten lassen sich die Produkte nach Kategorien wie Preis, Bildschirmgrösse, Gewicht etc. gruppieren. Benutzerfreundliche Portale bieten zudem die Möglichkeit, technische Daten ähnlicher Modelle tabellarisch miteinander zu vergleichen. Im Test fanden wir diese Funktion bei den Händlern Digitec, Fust, Microspot und PCP, mit Abstrichen dagegen bei Arp und Brack.
Sehr wichtig ist die Verfügbarkeit. Wird mit einem günstigen Preis gelockt, aber das Gerät ist erst in 30 Tagen erhältlich, sollten Sie die Finger davon lassen. Oft erhalten Sie es nach dieser Zeit deutlich günstiger. Weitere Kaufhilfen sind Bewertungen von Fachzeitschriften und Käufern, die in vielen Onlineshops zu finden sind.
Während des Einkaufs
Sie haben Ihr Wunschprodukt gefunden und wollen es kaufen. Dabei gibt es einige Tücken zu beachten – vor allem bei Webshops.
Tipp 6: Wie sicher sind Onlineshops?
Bei einem seriösen Webshop werden die Zahlungsdaten immer über eine verschlüsselte Verbindung übertragen. Ersichtlich ist dies in der Adresszeile des Webbrowsers. Vor der Webadresse muss das Kürzel HTTPS (HyperText Transfer Protocol Secure) stehen. Es zeigt, dass die Daten über eine sichere und verschlüsselte Verbindung transferiert werden.

Angreifer versuchen jedoch immer ...

Angreifer versuchen jedoch immer wieder, Sicherheitslücken in Webportalen auszunutzen, um auf dem PC des Anwenders Schad-Software zu installieren. Oder sie verschicken Mails unter dem Namen von seriösen Anbietern und fordern zur Verifizierung der Zahlungsdaten auf. Wer das tun will, gelangt auf eine gefälschte Webseite. Gibt er dort seine Kontoinformationen, Passwörter und Zugangsdaten preis, landen diese in den Händen der Internetgauner.
Achten Sie beim Webeinkauf auf eine versvhlüsselte Verbindung und Sicherheitszertifikate
Dennoch ist der Webeinkauf relativ sicher, wenn Sie ein paar Grundregeln befolgen: Ausser der erwähnten sicheren Verbindung ist ein aktueller Browser das A und O. Halten Sie deshalb Ihr Surfgefährt mittels Updates immer auf dem neusten Stand. Zusätzliche Sicherheit versprechen Sicherheitszertifikate, die Sie sich per Klick aufs kleine Schlosssymbol neben der Adresszeile ansehen können.
Tipp 7: Welche Bezahlmethoden sind üblich
und worin liegen die Unterschiede?
In grösseren PC-Läden kann die Ware ausser bar auch meist mit Postcard, EC-Karte oder Kreditkarte beglichen werden. Kaufen Sie im Webshop ein, ist die Vorauskasse die günstigste Bezahlmethode. Zusätzlich ist oft auch eine Zahlung per Kreditkarte möglich. Hier wälzt der Händler wie auch das Fachgeschäft üblicherweise die Kommission von zwei bis vier Prozent auf den Kunden ab. Genauso häufig ist mittlerweile Yellownet von PostFinance. Auch bei dieser Zahlungsart wird häufig eine Kommission berechnet.
Entscheiden Sie sich für die Bezahlung per Nachnahme, fallen am meisten Gebühren an. Die Computerhändler verlangen in der Regel zwischen 10 und 20 Franken.
Webeinkauf: Brack bietet seinen Kunden eine transparente Kaufabwicklung
Tipp 8: Wie läuft der Kauf im Onlineshop ab?
Haben Sie auf der Webseite eines Händlers das gewünschte Produkt gefunden, geht es mit einem Klick auf Bestellen weiter. Der Artikel landet im virtuellen Warenkorb. Sie können diesen mit weiteren Produkten füllen. Per Klick auf das Warenkorbsymbol haben Sie jederzeit den Überblick über Inhalt und Kosten der Bestellung. Via Link Zur Kasse gehen oder ähnlich gelangen Sie vom Warenkorb in den verschlüsselten Bezahlbereich. Beim ersten Mal müssen Sie sich hier mit Ihrer Adresse registrieren, danach reichen jeweils die Eingabe von Benutzernamen und Passwort. Nach der Wahl der Zahlungsmethode geben Sie das definitive Ja für die Bestellung. Anschliessend erhalten Sie eine Bestätigungsmail mit allen Details zur Bestellung.

Nach dem Einkauf Nichts ist ärgerlicher, als ...

Nach dem Einkauf
Nichts ist ärgerlicher, als auf bezahlte Ware ewig lange zu warten. Genauso wichtig: Welche Rechte haben Käufer, deren Produkt defekt ankommt oder die ein falsches Gerät bestellt haben?
Steg Computer zeigt für jedes Produkt die Vorratsmenge pro Filiale
Tipp 9: Wie schnell liefern Onlineshops?
Die Lieferzeit ist abhängig vom Händler und vom Produkt. Grosse Anbieter wie Brack, Steg oder Arp versenden die Ware – sofern an Lager – bei Bestellung bis 15.00 Uhr noch am selben Tag. Sie trifft damit bereits am nächsten Tag beim Kunden ein. Zudem bieten Händler wie Arp oder Steg einen teureren Expressversand, bei dem die Ware noch am Bestelltag eintrifft.
Wenn der Artikel nicht vorrätig ist, wird dies in guten Webshops angegeben. So weist beispielsweise Steg direkt beim Produkt die tatsächliche Verfügbarkeit sowie eventuelle Verzögerungen aus – sogar tagesaktuell und pro Filiale.
Tipp 10: Wie kulant sind die PC-Händler bei
einem Garantiefall oder Falschkauf?
Bei einem Fehlkauf liegt es alleine im Ermessen des PC-Händlers, die Ware zurückzunehmen. Je früher Sie den Fauxpas melden, desto grösser sind Ihre Chancen, zumindest eine Gutschrift zu bekommen. Lassen Sie nicht mehr als sieben Tage verstreichen. So bietet etwa Mediamarkt ein Umtauschrecht für maximal 7 Tage nach dem Kauf. Bei Fust sind es sogar 30 Tage. Dabei genügt es, die Ware und den Kassenbon vorzuzeigen, um eine Gutschrift oder das Geld zu erhalten.
Bei einem Produktdefekt können Sie einen Händler während der gesamten Garantiedauer in die Pflicht nehmen. Er muss für die Reparatur oder den Austausch des Produkts sorgen.
Tipp 11: Welche anderen Zusatzleistungen gibt es noch?
Die Elektronikfachmärkte Fust und Mediamarkt bieten eine Tiefpreisgarantie für einen Teil ihrer Produktpalette an. Dies bedeutet: Findet der Käufer innert sieben Tagen (bei Fust fünf Tage) nach dem Kauf dieselbe Ware günstiger, bekommt er die Differenz zurückerstattet.
Zudem können Sie ein defektes Produkt bei beiden Händlern sowie bei Interdiscount an Ort und Stelle reparieren lassen. Ist der Schaden nicht sofort behebbar, stellt Interdiscount dem Käufer ein gleich ausgestattetes Ersatzgerät bereit.

Nicht gratis ist in der Regel die Auslieferung ...

Nicht gratis ist in der Regel die Auslieferung der Ware. Je nach Lieferweg und Produktkategorie verlangen die Händler bis zu 50 Franken. Soll das Gerät bei Ihnen zu Hause eingerichtet werden, bieten einige Händler einen Montageservice. Auch dieser kostet.
Fazit
Ein günstiger Produktpreis alleine zeichnet noch keinen Onlineshop aus. Sinnvolle Serviceleistungen, eine transparente Kaufabwicklung, gute Suchfunktionen und eine sichere Bestellmöglichkeit sind für einen guten Onlineladen ebenfalls ein Muss. Genauso wichtig: Informieren Sie sich in den AGB des Webshops, was Sie bei einem Garantiefall oder Fehlkauf erwarten können. Welche Anbieter bei all diesen Punkten überzeugen, sehen Sie in den Testtabellen. Die Lieferzeit ist heute selten ein Grund, im Laden zu kaufen. Bei vielen Onlinehändlern erhalten Sie Ware, die an Lager ist, innerhalb eines Tages.
Zwei gewichtige Vorteil hat der Gang ins Fachgeschäft aber immer noch: Sie bekommen dort eine kompetente und persönliche Beratung. Zudem können Sie die Artikel vor Ort in Augenschein nehmen. Dafür sind die Produktpreise meist höher als im Onlineshop



Kommentare
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webfreak1966
10.07.2009
Also ich bin langjähriger Kunde bei Digitec. Für mich stimmt da der Service einwandfrei. Auch der Support ist gut. Die Preise sind meistens günstiger als bei anderen Shops. Ich bin voll und ganz zufrieden mit Digitec

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Piranha
10.07.2009
bei pearl hättet ihr die lieferzeit bewerten sollen, die ist nämlich unter jeder sau. zwischen 1 woche und 3 wochen für lagerware war bei mir bisher standard. Kann ich nicht bestätigen. 2 - 3 Tage, dann isses hier.

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Linux Ubuntu
10.07.2009
Srry wenn ich dich verbessere, aber du solltest vielleicht noch anfügen, dass du nicht in der Schweiz lebst.;)

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Piranha
11.07.2009
Srry wenn ich dich verbessere, aber du solltest vielleicht noch anfügen, dass du nicht in der Schweiz lebst.;) Ja, Du hast Recht. Ist gut möglich das die Schweizer da ein bischen langsamer sind. ;)

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X5-599
11.07.2009
Ich kann das mit Pearl bis jetzt bestätigen. Habe was bestellt, als ich nach drei Wochen noch nichts erhalten habe, schaute ich auf der Webseite nach und da stand es wäre ab Lager lieferbar. Bei Pearl nachgefragt und drei Tage später war es im Briefkasten. Bei digitec heute bestellt und morgen ist es da (sofern auf Lager). Schon komisch wie lange es bei manchen dauert und dann behaupten sie es läge an der Post. Ja klar.

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Golf1
12.07.2009
Online PC Händler Hallo zusammen Also ich bestelle fast Immer bei Brack. Da kann ich alles auf Rechnung bestellen, nur das erste mal war Nachnahme seither kann ich auch noch so kleine Mengen auf Rechnung bestellen. Ich habs mal mit Architronic versucht,einmal und nie wieder. Warum? 1. Vorauszahlung, 2.Kein direkter Support (nur auf Hersteller verwiesen),3. langes warten weil kein eigenes Lager. Bei Brack bis 15.00 Uhr bestellt am nächsten Tag da. Klappte bei Lagerware bisher immer! Fazit ist: Nicht nur der Preis ist entscheidend. Gerade bei PCs die so komplexe Fehler haben können ist der Herstellerübergreifende Support sehr wichtig. Gruss an alle