Test: Nikon 1 J3 mit Adapter FT1

Bedienung Die Nikon 1 J3 hat ein Wählrad für ...

Leistung
Die Bildqualität ist nicht überragend, aber für den Alltagsgebrauch ganz okay. Im Sonnenschein meistert die Kamera grosse Helligkeitsunterschiede ordentlich, auch wenn sie manchmal Flächen im Gegenlicht überbelichtet. Problematisch: Ohne Sucher sieht man in der Sonne nicht so genau, was man fotografiert. Eine Streulichtblende für das getestete Objektiv gibt es zwar, sie wird jedoch nicht mitgeliefert.
Testbild bei Sonnenschein: Grosse Helligkeitsunterschiede werden recht gut bewältigt
Bei wenig Licht (zum Beispiel spärliche Beleuchtung in Innenräumen) wird es mit dem Kit-Objektiv schwierig, gute Bilder zu machen. Dessen Lichtstärke reicht trotz Bildstabilisator nicht aus, um mit tiefer ISO ohne Stativ zu fotografieren. Und bei hohen ISO-Werten zeigt sich deutlich der Nachteil des relativ kleinen Sensorformats in Form von Farbrauschen und nachlassender Schärfe.
5000 ISO verkleinert (ohne Rauschreduzierung)
Ein Beispiel einer Aufnahme im Schummerlicht bei 5000 ISO, einmal mit Rauschreduzierung (oben) und einmal ohne (unten). Die Unterschiede sind nur erkennbar, wenn man auf 100 Prozent vergrössert (untere beide Bilder). Wie immer bei hohem ISO gilt: ab einer gewissen Verkleinerung verschwindet das Rauschen vollständig.
Beispielbild Kit-Objektiv im Weitwinkel bei 10 mm
Mit dem Nikkor-1-Objektiv 10 mm Pancake (27 mm Kleinbild-Brennweite) mit Lichtstärke F 2,8 und dem 18,5 mm Standardobjektiv (ca. 50 mm Kleinbild) mit F 1,8 sollte man aber auch bei wenig Licht klar kommen. Das Standardobjektiv gibt’s für unter 200 Franken, das Pancake ist mit etwa 240 Franken auch nicht besonders teuer. Dumm nur, dass die Nikon 1 J3 gar nicht ohne Kit-Objektiv erhältlich ist.
Mit dem Kit-Objektiv lassen sich auch kleine Objekte gut einfangen
Für das 10-30mm-Objektiv spricht die kurze Naheinstellgrenze von 20 Zentimetern. Zieht man davon noch die Länge des Objektivs ab, kommt man schon recht nahe ans Motiv heran und bringt so einen verschwommenen Hintergrund zustande.Die Kamera ist schnell, was die Serienbilder betrifft: für einen kurzen Moment kann sie bis zu 60 Bilder pro Sekunde aufnehmen, mit nachgeführtem Autofokus 15 Bilder. Der Autofokus funktioniert auch bei wenig Licht meistens recht gut. Es gibt einen Einzel-Autofokus für statische Motive und einen kontinuierlichen für bewegliche, sowie die Automatik, die selbst erkennt, ob sich ein Motiv bewegt. Einschalten, Ausschalten und Wechsel zwischen Aufnahme und Wiedergabe geht ebenfalls zügig vonstatten.
Im Test erhitzte sich die Kamera manchmal auffällig stark, der Grund ist uns unbekannt.
Video
Indem man auf die separate Videoaufnahmetaste drückt, startet auch im Fotomodus ein Video – gut, wenn es schnell gehen muss. Daneben gibt es einen eigenen Videomodus, in dem sämtliche manuellen Betriebsarten der Kamera auch für bewegte Bilder zur Verfügung stehen.
Bei Videos stehen sowohl Autofokus als auch manueller Fokus zur Verfügung. Der Autofokus funktioniert anstandslos. Beim Scharfstellen von Hand muss man mit dem 10-30mm Kit-Objektiv am Rädchen auf der Rückseite der Kamera drehen. Das ist auf dem Video gut hörbar und kann auch die Aufnahme verwackeln. Manueller Fokus empfiehlt sich so nur in Kombination mit dem Objektivadapter FT-1 und Objektiven für Spiegelreflexkameras (mehr dazu auf der nächsten Seite).
Zusätzlich gibt es ein spezielles Video-Objektiv für das Nikon-1-System, das einen motorbetriebenen Zoom und einen angeblich besonders leisen Autofokus hat.
Das integrierte Mikrofon zeichnet in Stereo auf und der Pegel ist manuell justierbar. Einen Anschluss für ein externes Mikrofon hat die Nikon 1 J3 aber nicht.
Neben den gewöhnlichen Videoaufnahmen sind auch Zeitlupenaufnahmen mit 400 oder gar 1200 Bilder pro Sekunde möglich, mit den üblichen Einschränkungen: es braucht recht viel Licht, der Ton ist aus, die Auflösung reduziert, das Bildformat länglich, und die Aufnahmezeit beträgt maximal 3 Sekunden. Beim Betrachten dehnen sich die drei Sekunden auf 40 Sekunden respektive 2 Minuten aus.
Auf der nächsten Seite: Der Bajonettadapter Nikon FT-1

Autor(in) David Lee



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