Tests
07.08.2012, 04:44 Uhr
Test: Tamron SP 24-70mm F/2.8
Dieses lichtstarke Objektiv bietet einen Bildstabilisator - und ist damit in seiner Sparte allein auf weiter Flur. Wir hatten Gelegenheit, es auszuprobieren.
Das Objektiv Tamron SP 24-70mm F/2.8 ist für Vollformatkameras ebenso wie für die kleineren APS-C-Sensoren geeignet. Darum – und weil es durchgängig lichtstark ist – ist es recht gross und satte 825 Gramm schwer. Der Bildausschnitt deckt im Vollformat vom starken Weitwinkel bis zum leichten Tele den Alltagsgebrauch ab, im APS-C-Format reicht es vom leichten Weitwinkel bis zum mittleren Tele und bietet sich auch für die Porträtfotografie an. Mit der Lichtstärke F 2,8 eignet sich die Linse generell für das Fotografieren bei wenig Licht.
Trumpf: der Bildstabilisator
Das Objektive von Tamron gibt es für alle Spiegelreflex-Marken, die Vollformatkameras herstellen (Canon, Nikon, Sony). Wir haben die Ausführung für Canon-Kameras getestet. Es gibt bereits einige andere Objektive mit der gleichen Brennweite und Lichtstärke. Dasjenige von Tamron ist aber zumindest auf dem Canon-System das einzige mit Bildstabilisator. Dieser fehlt sogar im neuen, wesentlich teureren Canon EF 24-70mm f/2.8L II USM. Auf einer Sony-Kamera hingegen entfällt dieser Vorteil, da dort der Bildstabilisator bereits in der Kamera eingebaut ist.
Der Nutzen des Bildstabilisators ist auf Anhieb spürbar. Unser Beispiel zeigt eine Aufnahme mit jeweils 1/20 Sekunde Belichtungszeit, was ohne Stabilisator bei 70 mm Brennweite ziemlich stark verwackelt. Mit Stabilisator ist die Aufnahme scharf.
Einigermassen videotauglich
Der Bildstabilisator hilft nicht nur bei wenig Licht, sondern ist auch bei Videoaufnahmen ohne Stativ nützlich. Auch in diesem Bereich hilft es, dass die Lichtstärke über den ganzen Brennweitenbereich konstant ist. Allerdings verschiebt sich der Bildausschnitt, wenn man den Fokus verändert. Das ist bei den meisten Objektiven so und beim Fotografieren egal; aber für Videos ist es ein Nachteil, bei diesem Objektiv ist der Effekt ziemlich stark ausgeprägt.
Solide Verarbeitung, 10 Jahre Garantie
Das SP 24-70mm F/2.8 wirkt sehr solid und hochwertig verarbeitet. Nichts wackelt, nichts verschiebt sich von selbst. Die Lock-Taste, die das Herausrutschen des Objektivs verhindern soll, wäre gar nicht nötig. Der Schweizer Tamron-Distributor Perrot gewährt seit kurzem 10 Jahre Garantie auf alle Tamron-Linsen. Ein bisschen gar streng ging beim Testexemplar das Montieren der Sonnenblende. Eine Hülle wird nicht mitgeliefert.
Bildqualität
Das Objektiv liefert die nötige Schärfe auch am Rand und auch bei offener Blende. Die Schärfe nimmt mit Blenden kleiner als F 5,6 immer mehr ab und ist bei F 11 bereits deutlich geringer. Merkwürdigerweise ist das Objektiv bei mittlerer Brennweite etwas schwächer als in den beiden Extremen.
Chromatische Aberrationen sind erkennbar, und zwar nicht nur im Weitwinkel. Im Vergleich mit Festbrennweitenobjektiven ist diese Linse klar unterlegen, doch verglichen mit so manchem Zoomobjektiv sind die Bildfehler noch moderat. Es gibt auch teure Objektive, die mehr Aberrationen produzieren als dieses hier.
In anderen Testberichten zum Tamron-Standardzoom wurde die starke Vignettierung bemängelt. Wir haben das Objektiv an einer APS-C-Kamera (Canon EOS 650D) getestet, wo die äussersten Bereiche gar nicht sichtbar sind. Daher nur so viel: An einem APS-C-Sensor ist die Vignettierung noch erkennbar, aber nur schwach ausgeprägt und damit kaum störend. Wenn sie allerdings schon auf dem kleinen Sensor zu sehen ist, dürfte sie im Vollformat ein Problem sein.
Chromatische Aberrationen sind erkennbar, und zwar nicht nur im Weitwinkel. Im Vergleich mit Festbrennweitenobjektiven ist diese Linse klar unterlegen, doch verglichen mit so manchem Zoomobjektiv sind die Bildfehler noch moderat. Es gibt auch teure Objektive, die mehr Aberrationen produzieren als dieses hier.
In anderen Testberichten zum Tamron-Standardzoom wurde die starke Vignettierung bemängelt. Wir haben das Objektiv an einer APS-C-Kamera (Canon EOS 650D) getestet, wo die äussersten Bereiche gar nicht sichtbar sind. Daher nur so viel: An einem APS-C-Sensor ist die Vignettierung noch erkennbar, aber nur schwach ausgeprägt und damit kaum störend. Wenn sie allerdings schon auf dem kleinen Sensor zu sehen ist, dürfte sie im Vollformat ein Problem sein.
Ähnlich verhält es sich mit den Verzeichnungen. Im Weitwinkel ist das Bild leicht verzerrt. Mit dem kleineren Sensor dürfte der Effekt weniger stark ausgeprägt sein. Im Tele ist ebenfalls eine Verzeichnung erkennbar, wenn auch nur minim.
Bokeh
Das Objektiv hat neun Blendenlamellen; im mittleren Blendenbereich von etwa F 9 nehmen die Zerstreuungskreise die Form eines abgerundeten Neunecks an und weisen eine ruhige Fläche auf. Bei offener Blende sind die Kreise ganz rund, weisen allerdings zwiebelringartige Konturen auf.
Autofokus
Der Autofokus fällt nicht auf, und das ist gut so. Der Motor arbeitet schnell und leise, der Fokus liegt da, wo er liegen sollte. Auch bei eingeschaltetem Autofokus kann man manuell nachfokussierenkorrigieren.
Fazit: Wer ein lichtstarkes, bezahlbares 24-70mm mit Bildstabilisator sucht, ist hier richtig. Besonders auf dem hier getesteten System, wo es wohl noch Jahre dauern wird, bis Canon selbst ein solches Objektiv mit Stabilisator herausbringt. Grosse Schwächen sind auf einem APS-C-Sensor nicht auszumachen, über die Eigenschaften auf einem Vollformatsensor können wir keine Angaben machen.
Testergebnis
Bildstabilisator, Lichtstärke, gute Schärfe am Rand und bei Offenblende, Verarbeitung, manuelles Nachfokussieren, rundes Bokeh
Im Weitwinkel chromatische Aberrationen und Verzeichnung (auf APS-C nur geringfügig); Vignettierung selbst bei APS-C wahrnehmbar; Auschnittveränderung beim Fokussieren (Video)
Details: 24-70mm, vollformattauglich, F 2,8, 88 x 117 mm, 825 g
Preis: ab ca. Fr. 1200.–
Infos:www.perrot-image.ch
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David
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