Tests 19.11.2012, 08:25 Uhr

App Lookout im Test: Handy-Aufpasser

Dass das edle Smartphone verloren geht, das ist die grösste Angst des männlichen Besitzers. Bei Frauen tut es das täglich, nämlich in den unendlichen Tiefen der Handtasche oder in der eigenen Wohnung. Ob Mann oder Frau: Lookout ist eine mögliche Lösung.
Das wohl zentralste Feature der Lookout-App heisst «Missing Device». So ist es möglich, das verlorene Handy jederzeit (GPS und Internetverbindung des Smartphones vorausgesetzt) via zugehöriger Plattform lookout.com zu lokalisieren. Keine Novität, denn all das ist auch via iPhone-Bordmittel, iTunes und iCloud möglich. Lookout hat jedoch einen Trumpf: Die App speichert automatisch die GEO-Daten des Smartphones, bevor seine Batterie leer wird. Das erleichtert das Auffinden, auch wenn das iPhone saft- und kraftlos irgendwo herumliegt.
Wenn sich das Handy in der eigenen Wohnung versteckt hat und zu allem Übel auch noch auf «stumm» geschaltet ist, hilft die Sirenenfunktion. Sie lässt sich via Lookout.com aktivieren - und schon macht das Gerät in den schrillsten Tönen auf sich aufmerksam. Die Apple-eigene Lösung kann das allerdings auch.
Weitere Funktionen sind die Wi-Fi-Hotspot- und iOS-Überprüfung auf Sicherheit und Aktualität sowie ein Backup von Kontaktdaten. Aber auch das ist via iTunes/iCloud möglich.
Erste Schritte: Laden Sie die App herunter und beginnen Sie via «Get Started» die Einführungstour. Alle Funktionen werden gelistet. Sie können einzelne Features des Programms deaktivieren. Zum Schluss legen Sie einen Account auf Lookout.com an. Via diesen erhalten Sie Fernzugriff auf Ihr Gerät. Danach sehen Sie auf dem Übersichtsmenü die drei Funktionsbereiche «Missing Device», «Security» und «Backup». Alle Bereiche sollten Grün und mit dem Schriftzug «Ready» versehen sein. Das bedeutet, dass Ihr Gerät geortet werden kann, sicher ist und dass alle Kontakte gebackupt sind. Auf unserem Testgerät lief eine alte iOS-Version. Deshalb war der Bereich Security rot umrandet und mit «Warning» gekennzeichnet.
Was Sie via iPhone tun können:
Unter «Missing Device»,«Lost Phone List» können Sie eine Liste von Kontakten anlegen. Wird Ihr iPhone von einer fremden Person gefunden, so können Sie veranlassen, dass auf dem Gerät eine Nachricht aufleuchtet, die darum bittet, diese Personen zu kontaktieren. Unter «Security», «System Advisor» ist ersichtlich, ob Sie die neuste iOS-Version installiert haben. Unter «WiFi Security» erfahren Sie, ob Sie mit einem sicheren Netzwerk verbunden sind. Klicken Sie auf «Location Services», so erfahren Sie Ihren aktuellen Standpunkt auf einer Karte. Ein Klick auf «Backup» bestätigt, dass Ihre Kontakte gesichert sind.
Auf der nächsten Seite: Unser Fazit

Unter Missing Device,Lost Phone List können Sie ...

Was Sie via Lookout.com tun können:
Loggen Sie sich mit Ihren Zugangsdaten ein. Via Lookout.com haben Sie Zugriff auf Ihre Kontakte, können diese erneut sichern, wiederherstellen oder in Form von CSV (Google-Kontakte) oder VCard (Outlook) downloaden. Über die Registerkarte «Geräteortung» lokalisieren Sie Ihr iPhone oder lassen die Sirene erklingen. Theoretisch wäre es auch möglich, Ihr Gerät via Browser anzurufen oder einen Rückruf zu generieren. Im Test funktionierte beides leider nicht.
Überzeugt haben uns hingegen die intuitive Benutzerführung, die Übersichtlichkeit und die optische Gestaltung – sowohl der App als auch des Portals Lookout.com. Die Lokalisierung des Smartphones funktionierte reibungslos. Wo wir uns auch befanden, das Gerät wurde sehr genau aufgefunden. Brav meldete sich der Dienst auch mit Daten, sobald der Akku drohte, sich in den Ruhestand zu begeben. Auch die Sirene liess das stummgeschaltete iPhone hartnäckig um Hilfe schreien. Wer sein iPhone sucht, der hat mit Lookout gute Chancen, es auch zu finden.
Gerät es allerdings in die Hände eines Fremden, so könnte es schwierig werden. Dieser könnte zwar via Sirene daran erinnert werden, dass das Gerät nicht sein Eigen ist, es dem Besitzer zurückzugeben, wird ihm dadurch allerdings nicht erleichtert. Hier sollten die Funktionen «Gerät anrufen» und «Rückruf» in die Bresche springen. Im Test funktionierten jedoch beide nicht. Entweder konnte keine Verbindung aufgebaut werden oder es ertönte fälschlicherweise die Sirene. Zumindest erschienen mehrmals Hinweise auf dem iPhone, dass der rechtmässige Besitzer versucht, das Gerät zu lokalisieren. Das Lookout-Team haben wird über die Missstände informiert. Man werde sich der Sache sofort annehmen, hiess es.
Fazit: Theoretisch genügen für die Besitzer von Apple-Geräten die Bordmittel: Um Kontakte zu sichern, das iPhone zu lokalisieren oder es via Signalton trotz Stummschaltung erklingen zu lassen und dem Finder eine Nachricht auf das Display zu schicken, benötigen Sie keine eigene App. Das iPhone bringt diese Funktionen via Firmware, iTunes und iCloud bereits selbst mit. Der einzige Unterschied ist, dass die Lookout-App zusätzlich den aktuellen Ort automatisch speichert, sobald sich der Akku dem Ende neigt.
Dank App ersparen Sie sich zudem ein Herumhantieren mit iTunes/iOS, wenn Sie diese Apple-Programme nicht möchten.
Wenig Verständnis haben wir für das Nicht-Funktionieren der verbauten Funktionen, «Gerät anrufen» und «Rückruf» sowie für die Sprache der iOS-App: Englisch.
Und Android?
Die Lookout-App gibts auch für Android-Anwender. Im Gegensatz zur iOS-Version spricht das Programm Deutsch und ist umfangreicher. Via Premium-Version können zusätzliche Funktionen zur Fernwartung erworben werden. Android-Geräte werden ohne standardmässige Finde-Mein-Smartphone-Bordmittel ausgeliefert. Die Installation der kostenlosen Lookout-App lohnt sich in diesem Fall, denn die Ortung funktioniert.

Testergebnis

Speichert GPS-Daten kurz vor Akkuleerstand, Optik, Benutzerführung
Zwei der integrierten Features funktionierten nicht, Englisch

Details:  Für iPhone, iPod Touch und iPad ab iOS 4.3

Preis:  Gratis

Infos: 
http://itunes.apple.com

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