Tests 04.06.2012, 13:51 Uhr

Galaxy S3 im Test: neue Referenz

Seit Kurzem ist Samsungs neuer Top-Androide im Handel erhältlich. Wir haben uns intensiv mit dem Gerät auseinandergesetzt und sagen Ihnen, wieso es derzeit kaum ein besseres Smartphone gibt.
Das 4,8-Zoll-Display nimmt einen grossen Teil der Oberfläche des Galaxy S3 ein
Dass das Galaxy S3 uns beim ersten Kontakt trotz des riesigen 4,8-Zoll-Displays nicht übertrieben gross vorkam, liegt wohl einerseits daran, dass wir uns langsam an die immer grösser werdenden Smartphones gewöhnt haben. Andererseits ist es aber auch dem Umstand zu verdanken, dass das Galaxy S3 keine unnötigen Pfunde mit sich rumträgt. Der Rahmen um das Display ist schmal, das Gerät ist mit 8,6 mm super flach und dazu mit 133 Gramm für ein Handy dieser Grösse sehr leicht. Letzteres verdankt das S3 vor allem auch dem Einsatz von viel Plastik. Billig fühlt sich das Gerät trotzdem nicht an, die Verarbeitung ist sehr gut - wer Plastik nicht mag, wird dennoch keine Freude daran haben. Leider fühlt sich die Oberfläche zudem schnell fettig an.
Das Super-AMOLED-Display des Galaxy S3 gehört dank seiner HD-Auflösung (1280 x 720) und der schieren Grösse sicherlich zu den herausragenden Eigenschaften des Geräts. Ein Nachteil hat der XXL-Bildschirm aber: Er lässt sich – zumindest für normalgrosse Hände – nur schlecht einhändig bedienen, da man Mühe hat, mit dem Daumen auch die entlegenen Ecken des Displays zu erreichen.
Power ohne Ende
Noch eindrücklicher als der Riesenbildschirm ist das, was sich im schlanken Gehäuse verbirgt: Der Vierkernprozessor mit einer Taktfrequenz von 1,4 GHz ist schnell, sehr schnell. Wie diverse Benchmarks beweisen, stellt er bezüglich Leistung auch Nvidias Vierkernprozessor Tegra 3 in den Schatten, der beispielsweise im HTC One X arbeitet. Für den Nutzer heisst das: Stets flüssige Bedienung, problemloses Multitasking und kurze Wartezeiten.
Über die Home-Taste rufen wir alle geöffneten Anwendungen auf
Auszahlen tut sich das etwa im Browser: Die meisten Webseiten öffnen ähnlich schnell, wie man das vom PC gewohnt ist. Für ein Smartphone setzt das Galaxy S3 damit neue Massstäbe. Seine Rechenpower stellt das S3 etwa auch mit der Picture-in-Picture-Videofunktion unter Beweis: Ein Video lässt sich als kleines Fenster öffnen, das stets im Vordergrund angezeigt wird. So kann man gleichzeitig ein Video schauen, während man im Web surft oder den Kalender checkt. Im Test trieben wir das auf die Spitze: Angry Birds Space spielen und gleichzeitig ein Video schauen? Für das Galaxy S3 ein Kinderspiel.
Auch sonst stellt das gleichzeitige Öffnen mehrerer Anwendungen kein Problem dar. Einen komfortablen Wechsel zwischen den geöffneten Apps ermöglicht die Home-Taste, die einzige physische Taste auf der Front des Geräts. Hält man diese einen kurzen Moment gedrückt, wird eine Liste mit allen zuletzt geöffneten Anwendungen gezeigt. Eine Berührung reicht, um zur gewünschten App zu springen.
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Mächtige Kamera

Angesichts von so viel Power und des grossen Displays stellt sich natürlich die Frage nach der Akkulaufzeit. Dies ist aber überraschend gut: Der Vierkernprozessor von Samsung kann nämlich nicht nur schnell, er kann auch sparsam. So wird die Taktfrequenz der vier Kerne bei geringem Leistungsbedarf automatisch reduziert. Ausserdem hat Samsung dem S3 einen sehr grosszügigen Akku spendiert. Resultat: Auch bei intensiver Nutzung hält das S3 locker einen Tag durch. Mit etwas Zurückhaltung sind auch zwei Tage ohne Aufladen kein Problem.
Mächtige Kamera
In einem weiteren Bereich setzt das Galaxy S3 Massstäbe: Bei der Kamera. Dies aber nicht hinsichtlich der Bildqualität - diese ist durchaus gut, aber nicht überragend -, sondern hinsichtlich der mächtigen Funktionen. Die wohl grösste Stärke der Kamera ist der superschnelle Auslöser. Kaum den Auslöser gedrückt, schon ist das Foto geknipst. Dies ermöglicht Serienaufnahmen von bis zu 20 Fotos. Oder Sie wählen eine 8er-Serie, wobei Ihnen das Gerät anschliessend automatisch das (vermeintlich) beste Foto vorschlägt. Doch damit nicht genug: Sie wollen ein Full-HD-Video drehen und währenddessen noch ein paar Schnappschüsse machen? Kein Problem! Personen auf Fotos können Sie ausserdem mit Tags versehen. In der Folge erkennt das Telefon die Personen automatisch und versieht sie jeweils mit ihrem Tag.
(Mehr oder weniger) intelligente Zusatzfunktionen
Softwareseitig setzt das Galaxy S3 auf Android in der aktuellen Version 4. Samsung hat seine bekannte Touchwiz-Oberfläche darüber gelegt. Wer von einem Galaxy S2 auf das S3 wechselt, dürfte sich also rasch zurechtfinden. Zusätzlich zu den obligatorischen Android-4-Features hat Samsung dem S3 einige weitere Software-Highlights beschert. Diese sind allerdings von unterschiedlicher Qualität.
Durchaus praktisch ist z.B. der intelligente Schlafmodus. Ist der aktiviert, registriert die Frontkamera stets, ob unsere Augen auf das Display gerichtet sind. Ist dies der Fall, verhindert die Funktion, dass das Gerät in den Standby-Modus wechselt - das ist etwa dann angenehm, wenn wir einen längeren Text lesen. Das Galaxy S3 unterstützt ausserdem verschiedene Bewegungsgesten, die sich nach Belieben ein- und ausschalten lassen. Ein Beispiel: Befindet man sich im Telefonbuch auf einem Kontakt und hält das Gerät ans Ohr, wird automatisch ein Anruf eingeleitet.
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Speicher satt & Fazit

Prominent angekündigt wurde auch die Sprachsteuerung S Voice, Samsungs Pendant zu Apples Siri. In der Praxis zeigt diese die bekannten Schwächen, die auch die Sprachassistentin des iPhones nicht verbergen kann. Manchmal versteht S Voice gesprochene Befehle auf Anhieb, manchmal will es auch beim fünften Versuch nicht klappen. Im Test scheiterte die Sprachsteuerung teilweise aber schon an vermeintlich leichten Aufgaben wie «Wann fährt der nächste Zug nach Zürich». Immerhin wusste das Galaxy S3 dank der Google-Navigation den schnellsten Weg per Auto. Was für Siri gilt, gilt auch für S Voice: Mehr als eine Spielerei ist das nicht.
Schon eher gefallen da die Möglichkeiten zum Datenaustausch: Die Drahtlostechnologie NFC ist ebenso an Bord wie die WLAN-Technik WiFi Direct. Über «S Beam» übertragen Sie auch grosse Dateien in wenigen Sekunden per Berührung mit einem anderen Gerät - dieses muss dazu aber ebenfalls ein Galaxy S3 sein.
Speicher satt
Samsung hat das Galaxy S3 in drei verschiedenen Varianten mit 16, 32 und 64 GB Speicher angekündigt. Vorerst ist in der Schweiz aber nur die 16-GB-Version erhältlich. Die 32-GB-Variante ist bis Ende Juli exklusiv bei Swisscom erhältlich, die 64-GB-Version soll irgendwann später folgen. Schlimm ist das nicht, denn im Gegensatz zu den meisten direkten Konkurrenten verfügt das S3 über einen Speicherkarten-Slot für bis zu 64 GB Zusatzspeicher. Ausserdem gibts für alle Käufer gratis 50 GB Cloud-Speicher bei Dropbox dazu. Ebenfalls löblich: Der Akku des Smartphones lässt sich ganz einfach herausnehmen und auswechseln.
Fazit: Das Galaxy S3 setzt in vielerlei Hinsicht neue Massstäbe und ist als Ganzes betrachtet das derzeit beste Android-Smartphone. Wahre Schwächen offenbart das Gerät nicht - Nur die Grösse und der Preis könnten ein Hindernis darstellen.



Kommentare
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Kovu
04.06.2012
Ich weiss nicht... es gibt auf dem Smartphone-Markt kaum mehr was 'neues', das mich zum Kauf bewegen könnte. Ich laste ja nicht mal mein altes Wave so richtig aus, und fotografieren tut die gute alte Spiegelreflex immernoch besser ;)

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Wotan
05.06.2012
Selbstverständlich ist der Preis hoch, wer jedoch warten kann wird in einem halben Jahr kaum mehr die Hälfte bezahlen. Schon jetzt purtzeln die Preis wöchentlich. Persönlich werde ich noch beim Vorgängermodel bleiben, damit bin ich äusserst zufrieden. Aber wer weiss, was passiert wenn mein SGS II den Geist aufgibt...:D

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minimi
08.06.2012
Die Pc - Tipp Reaktion scheint Smartphones mit einem angebissenen Apfel zu benutzen oder jedenfalls keine Smartphones mit Android 4. Auch in diesem Artikel finden sich einige Informationen wieder, welche nicht ganz korrekt sind und jedem Android Nutzer auffallen sollten. So zum Beispiel bewirkt ein kurzer Druck auf die Menü-Taste , dass man zurück zum Hone Screen gelangt und ein langer Druck ruft nicht eine Liste mit geöffneten Apps auf, sondern eine history mit den zuletzt geöffneten Apps. <\klugscheiss>

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Hannes Weber
08.06.2012
Die Pc - Tipp Reaktion scheint Smartphones mit einem angebissenen Apfel zu benutzen oder jedenfalls keine Smartphones mit Android 4. Falsch, ich bin schon lange Android-Nutzer und auf meinem Smartphone läuft seit Kurzem auch Android 4. So zum Beispiel bewirkt ein kurzer Druck auf die Menü-Taste , dass man zurück zum Hone Screen gelangt und ein langer Druck ruft nicht eine Liste mit geöffneten Apps auf, sondern eine history mit den zuletzt geöffneten Apps. Ich schreibe ja, "Hält man diese einen kurzen Moment gedrückt, wird eine Liste mit allen zuletzt geöffneten Anwendungen gezeigt". Davon, was passiert, wenn man nur kurz drückt, scheibe ich nichts (ist aber irgendwie logisch bei einer Taste, die Home-Taste heisst, oder?). Und worin besteht der Unterschied zwischen einer Liste mit den "zuletzt geöffneten Apps", wie ich es schreibe, und einer "history mit den zuletzt geöffneten Apps", wie du es nennst? PS: Falls du die Bildlegende meinst (Über die Home-Taste rufen wir alle geöffneten Anwendungen auf): Auch das ist nicht falsch, denn alle zuletzt geöffneten Apps beinhalten logischerweise auch alle aktuell geöffneten.

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minimi
10.06.2012
jop hab die Bildlegende gemeint. Ok ich sehs ein, diskutieren ist zwecklos.

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Emmure
12.06.2012
So zum Beispiel bewirkt ein kurzer Druck auf die Menü-Taste , dass man zurück zum Hone Screen gelangt und ein langer Druck ruft nicht eine Liste mit geöffneten Apps auf, sondern eine history mit den zuletzt geöffneten Apps. Kannst du mir bei gelegenheit mal zeigen, wie ich genau bei meinem Galaxy SIII mit druck auf die Menu Taste auf den Homescreen gelange? Egal in welcher App ich das auch versucht habe, ich bin immer im Menu gelandet und hatte nicht mal einen Menupunkt um zum Homescreen zu gelangen... ;p Also mal Spass beiseite, aber auch nach mehrmaligem Lesen des Berichts ist mir kein Anhaltspunkt aufgefallen, der Rückschlüsse auf das Telefon des Autors zulassen würde. Selbst der Satz am Schluss wegen der Grösse könnte jedes Smartphone sein (ausser HTC One X, Samsung Galaxy SIII und Note). Ist das einfach nur ein zwanghafter Versuch die Redaktion zu diskreditieren? :O

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minimi
12.06.2012
nope, aber ich les häufig auch noch auf anderen News-Plattformen und wenn ich dann mal hier bin und aus meiner Sicht die Artikel ungenau sind / Fehlinformationen, dann mache ich dem auch Luft. Und das wegen dem Iphone ist nicht speziell auf diesen Artikel bezogen, da gab andere.... Punkt, Ende, Aus!