Tests
22.01.2013, 07:41 Uhr
App-Test: Comic Zeal
Comic-Fans werden in der Schweiz nicht gerade auf Rosen gebettet. Eine hübsche App sorgt für endlosen Lesestoff – und das in bester Qualität.
Wer als Comic-Fan einen Kiosk in der Schweiz besucht, will bestimmt nur Gummibärchen – denn ein Blick ins Comic-Regal lohnt sich nicht. Im besten Fall stehen dort einige uralte Asterix-Ausgaben; der Rest wird von Micky Maus und Spongebob dominiert. Comics von Marvel, DC, Black Horse und anderen Verlagen findet man nur selten – und falls doch, ist die gewünschte Serie bestimmt nicht verfügbar.
Allerdings findet man fast jeden Comic von Rang auch im Internet. Das Spektrum umfasst die ofenwarmen Ausgaben und reicht zurück zu den Klassikern. Wie wäre es mit der Serie «Uncanny X-Men» aus dem Jahr 1963? Solche Comics sind heute fast unmöglich zu beschaffen – und schon gar nicht als komplette Serie.
Allerdings findet man fast jeden Comic von Rang auch im Internet. Das Spektrum umfasst die ofenwarmen Ausgaben und reicht zurück zu den Klassikern. Wie wäre es mit der Serie «Uncanny X-Men» aus dem Jahr 1963? Solche Comics sind heute fast unmöglich zu beschaffen – und schon gar nicht als komplette Serie.
Mit der App «Comic Zeal» gehen solche Wünsche in Erfüllung. Sie sortiert die bunten Heftchen nach Ausgabe, markiert die gelesenen Folgen und ist auch sonst darum bemüht, dass man sich sofort zuhause fühlt.
Comic Zeal unterstützt das CBR-Format, den Standard für digitale Comics im Internet. CBR wird verwendet, um Comics … eher inoffiziell zu vertreiben, genau wie MKV bei den Filmen. Dieses Format findet man deshalb in Newsgroups wie «alt.binaries.comics.dcp». Auch Filesharing-Dienste sind typische Anlaufstellen, die man zum Beispiel über die Website http://comicsall.org/ erreicht.
Nebenbei: Wer seine Comics lieber hochoffiziell kaufen möchte, der greift auf die Apps von DC Comics, Marvel oder Dark Horse zurück, bei denen einzelne Ausgaben über In-App-Käufe erworben werden. Allerdings mutet die Auswahl im Vergleich zu den inoffiziellen Vertriebskanälen geradezu mickrig an.
Für die Beschriftung der Hefte verwendet Comic Zeal den Dateinamen; wer es also hübsch und aufgeräumt mag, sollte die CBR-Files bereits vor dem Import sinnvoll benennen. Anschliessend werden die Dateien über iTunes in das iOS-Gerät kopiert. Beim nächsten Start der App erfolgt dann die Aufnahme in die Sammlung, inklusive der Erzeugung der Voransichten und dergleichen mehr.
Für die Beschriftung der Hefte verwendet Comic Zeal den Dateinamen; wer es also hübsch und aufgeräumt mag, sollte die CBR-Files bereits vor dem Import sinnvoll benennen. Anschliessend werden die Dateien über iTunes in das iOS-Gerät kopiert. Beim nächsten Start der App erfolgt dann die Aufnahme in die Sammlung, inklusive der Erzeugung der Voransichten und dergleichen mehr.
Beim Import versucht Comic Zeal, die einzelnen Hefte automatisch einer Serie zuzuordnen – was jedoch höchstens zur Hälfte funktioniert. Um eine Serie manuell zusammenzufassen, werden die entsprechenden Ausgaben in der Listenansicht mit einer Wischbewegung in das rote Lesezeichen verschoben; anschliessend wird eine neue Serie angelegt, geöffnet und die Comics wieder aus dem Lesezeichen hervorgeholt. Der ganze Prozess ist sehr einfach, wenn man den Dreh einmal raus hat – aber die integrierte Hilfsfunktion könnte ein wenig ausführlicher sein.
Die Qualität …
… der Comics hängt davon ab, wie sauber die Vorlagen gescannt wurden. Meistens gibt es aber nicht das Geringste auszusetzen. Vor allem auf dem iPad 3 und 4 mit dem hochauflösenden Retina-Display sehen die Comics besser aus, als sie es auf dem Papier je waren. Die hohe Auflösung, das fehlende Druckraster und die Leuchtwirkung des Displays sorgen für einen nie gekannten Lesegenuss.
Natürlich lässt sich die Darstellung anpassen. So bietet Comic Zeal verschiedene Hintergründe. Die Comics werden seitenweise präsentiert, mit Gesten kann das Bild auch herangezoomt werden. Auf Wunsch sorgt die Funktion «Assisted Panning» dafür, dass ein Comic nicht seitenweise, sondern Panel für Panel abgefahren wird. Das mag auf einem kleinen iPhone oder dem iPad mini sinnvoll sein, doch auf den iPads 3 und 4 wird diese Hilfe eher zu einem Hindernis.
Hingegen vermissen wir einen Passcode, um die Comic-Sammlungen vor neugierigen Kinderaugen zu schützen. Mag sein, dass man seinen Sprösslingen alte Spiderman-Hefte zumuten kann – aber bei «The Walking Dead» oder «Watchmen» hört der Spass auf.
Fazit: Wer sich Comics aus dem Internet lädt und nach einem passenden Reader sucht, findet mit Comic Zeal den perfekten Verbündeten. Es dauert eine Viertelstunde, bis man die Handhabung durchschaut hat, doch dann steht dem Lesegenuss nichts mehr im Weg. Der grösste Nachteil besteht darin, dass im Internet fast nur englische Comics zu finden sind. Wer sich die bunten Heftchen auf Deutsch besorgen möchte, begibt sich oft auf eine lange und frustrierende Suche. Doch daran trägt Comic Zeal ja keine Schuld.
Testergebnis
Darstellung, Komfort, Einstellmöglichkeiten
Kein Kennwort-Schutz, nicht immer selbsterklärend
Details: Ab iOS 4.3, für iPhone & iPad, englisch.
Preis: Fr. 5.– (per 21. Januar 2013)
Infos:https://itunes.apple.com/ch/app/comic-zeal-comic-reader/id363990983?mt=8
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29.01.2013