Das iPhone 6s Plus im ersten Test

3D Touch, schärfere Kamera

3D Touch

Die leichte Gewichtszunahme der beiden iPhone-Modelle ist darüber hinaus einem technischen Extra-Feature zuzuschulden: der neuen Taptic Engine. Speziell: Die neuen iPhones registrieren nun auch verschieden starken Druck auf dem Display. Daraus ergibt sich eine Reihe an neuen Bedienungsfunktionen. Man kann sich das etwa so vorstellen, als rufe man in einer Mac- oder Windows-Applikation per Rechtsklick weitere Programmfunktionen auf.
Starkes Drücken auf den System-Apps fördert praktische Shortcut-Funktionen zutage
Quelle: NMGZ
3D Touch vereint je nach Druckstärke sogar zwei neue Bedienaspekte: Bei einem festen Druck auf die Mail-App gelangt man direkt zu einzelnen Postfächern. Drückt man für einen Moment stärker auf die Kamera-App, lässt sich direkt aus Shortcut-Funktionen wählen, ob man gleich ein Selfie knipsen oder eine Videoaufnahme anstossen will. Besonders praktisch ist das bei der Maps-App. Ein starkes Drücken auf die Kartenanwendung bringt auch hier die häufig genutzten Basisfunktionen der App hervor: zum Beispiel die direkte Navigation nach Hause oder die Teilenfunktion des Standorts. 
Bei leichtem Druck wird meistens eine Vorschau von Inhalten geöffnet. Beispiel: Befindet man sich innerhalb der Mail-App, drückt man nur leicht auf eine Nachricht, um quasi als Vorschau die Nachricht zu öffnen. Wischt man bei Gedrückthalten der Nachricht nach oben, stehen die wichtigsten Mail-Interaktionsfunktionen wie Antworten und Markieren griffbereit. 
Allgemein ist 3D Touch sicher eine willkommene Neuerung, auch wenn bislang erst System-Apps darauf ausgelegt sind. Die sogenannte «Peek and Pop»-Funktion mit dem leichten Drücken ist anfangs etwas gewöhnungsbedürftig, bis man den richtigen Drücker raushat. Zu fest drücken kann man nicht: Sobald man zu lange auf eine nicht 3D-Touch-fähige App presst, spürt man eine feine haptische Resonanz am Daumen.
Peek and Pop in Aktion
Quelle: NMGZ

Schärfere Kamera

Die Auflösung der Kamera hat Apple sogar verbessert. Der Sensor der Hauptkamera wurde in beiden Modellen von 8 auf 12 Megapixel angehoben. Insgesamt werden die Fotos durch den 12-Mpx-Sensor noch einen Tupf rauscharmer, besonders bei schlechten Lichtbedingungen. Im direkten Vergleich konnten wir keine Unterschiede bei der Fotoqualität ausmachen. Ausserdem filmt die Kamera nun in 4K. Der optische Bildstabilisator kommt weiterhin nur beim 6s Plus zum Einsatz. Durch die grössere Pixeldichte werden Videos besser zoombar und erhalten mehr Tiefe beim Betrachten auf dem Full-HD-Bildschirm. Mehr Qualitätsunterschiede würden sich erst in der professionellen Fotobearbeitung zeigen. Ein weiteres neues Feature ist Live-Photos: Durch den alternativen Auslösemodus werden ein paar Momente vor und nach der Aufnahme eingefangen. Auch hier kommt wieder 3D Touch zum Zuge: Drückt man danach auf das Foto, werden zusätzliche Frames des animierten Bilds angezeigt. Ausserdem wurde der Frontkamera mit «Retina Flash» ein neuer Blitz verpasst: Knipst man jetzt im Dunkeln ein Selfie, fungiert die ganze Display-Beleuchtung als Blitz. Das Front-Display erhellt sich dabei kurz für einen Moment. Die Selbstaufnahmen wirken jedenfalls wirklich solide und heller. 
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Autor(in) Simon Gröflin



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