Test: Apple MacBook Air (2022)

Der M2

Wie bereits erwähnt, ist der Apple M2 exakt derselbe, wie jener im MacBook Pro. Technisch gesehen bietet er eine 8‑Kern-CPU mit 4 Performance- und 4 Effizienz-Kernen. Dazu kommt eine um 35 Prozent schnellere 10‑Kern-GPU und die Neural Engine mit 16 Kernen. Apple erwähnt in diesem Zusammenhang erstmals auch eine Speicherbandbreite von 100 GB/s: eine glatte Verdoppelung im Vergleich zum M1.
Das Bild zeigt den M2-Chip von Apple
Der M2-SoC ist eine Klasse für sich
Quelle: Apple Inc
Der M2 fährt natürlich die neusten Apple-Technologien auf, die Bestandteil der Media-Engine sind. Dazu gehört die native Wiedergabe von 8K-Videos im H.264- oder HEVC-Format, eine hardwarebeschleunigte Kodierung und Dekodierung von ProRes-Medien und eine verbesserte Neural Engine, die mit 15,8 Billionen Operationen pro Sekunde über 40 Prozent schneller ist als jene im M1. Bei der Videoverarbeitung verspricht Apple ausserdem einen Leistungszuwachs von 40 Prozent gegenüber dem M1 oder sogar das sechsfache Tempo gegenüber dem letzten MacBook Pro mit Intel-CPU.
Das Bild zeigt das MacBook Air von vorne; auf dem Display ist die Videosoftware «Final Cut Pro» zu sehen
Es klingt fast ein wenig paradox – aber ausgerechnet für die High-End-Videoverarbeitung ist das kleine MacBook Air bestens gerüstet
Quelle: Apple Inc.
Ausserdem wird der maximale RAM von 16 GB beim M1 auf 24 GB angehoben. Allerdings erstaunt es mich immer wieder, dass mein M1 mit 16 GB nicht kleinzukriegen ist, selbst wenn ein Dutzend Anwendungen aller Couleur gleichzeitig geöffnet sind. Die aktuellen Standardmodelle bieten 8 GB RAM, wahlweise aber auch 16 GB (+220 Franken) oder 24 GB (+440 Franken).

Die eigentlichen Vorzüge des M2

Wo also punktet das neue MacBook Air mit M2 gegenüber einem M1-Gerät? Für die allermeisten Anwender sind die Unterschiede nicht so erschlagend, wie es suggeriert wird. In den letzten Monaten hatte ich einige hochpotente Geräte auf dem Tisch, etwa das phänomenale MacBook Pro mit 14 Zoll oder den Mac Studio, der fast alle Profis glücklich macht.
Mein aktueller Arbeitsrechner, ein kleiner Mac mini mit M1, fühlt sich allerdings fast genauso schnell an, wie seine muskelstrotzenden Brüder. Denn einerseits ist der M1-SoC immer noch sehr schnell, dem M2 zum Trotz. Jede Aufgabe in InDesign oder Photoshop wird ohne Murren erledigt. Das gilt erst recht für Büro-Anwendungen und andere Fingerübungen. Denn es gibt eine Grenze der Reaktionsfreude: nämlich dann, wenn eine Aufgabe ohne spürbare Verzögerung erledigt wird.
Zum anderen sind der M1 und der M2 für bestimmte Kraftakte gezüchtet worden: vor allem für die Videoverarbeitung und den Videoexport, aber auch für K.I.-Aufgaben, die sich auf die Neural Engine stützen. Gerade die Neural Engine wird bei der Bildverarbeitung für die breite Masse immer wichtiger, wenn clevere Effekte und Funktionen auf die Bildanalyse angewiesen sind.
Doch so erfreulich diese Zuwächse für die Profis auch sind: Der «gewöhnliche Anwender» ohne Ambitionen in der Videoverarbeitung spürt davon nicht so viel, wie das beeindruckende Datenblatt vermuten lässt.


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