Tests 25.09.2019, 12:02 Uhr

Test: Asus ProArt PA34V

Asus erweitert die ProArt-Serie um einen gebogenen Monitor im Ultrawide-Format. Während sich die Geister an der Biegung scheiden werden, gibt es beim Rest des Monitors nicht viel zu diskutieren.
Der Asus ProArt PA34V ist eine interessante Design-Entscheidung. Der Monitor richtet sich sowohl an professionelle Grafiker als auch an Medienkonsumenten. Erreichen will das Asus mit einer Kombination aus Features, die sowohl Profis als auch Freizeitnutzer ansprechen soll. Sogar für Gamer sind einige gute Argumente vorhanden.
Der Asus PA34V ist so vielseitig wie breit
Entsprechend ergibt es Sinn, dass das Äussere des PA34V relativ neutral daherkommt. Der Monitor ist weder im Gaming-Raumschiff-Look gehalten noch lässt er die Äusserlichkeiten komplett aussen vor, wie das bei Profi-Displays oftmals der Fall ist. Auf der Front trifft man schmale Ränder und eine edel aussehende Leiste am unteren Bildrand an. Zwar ist der Rand nicht ganz so schmal, wie die 2 mm breiten Ränder es vermuten lassen. Dazu gesellen sich noch etwa 8 mm ungenutzte Fläche auf drei Seiten. Dennoch macht der PA34V einen modernen Eindruck und nutzt seinen Platz gut aus.
Ebenfalls ansehnlich ist der Standfuss des PA34V. Dieser besteht aus einem langen Balken, der an ein Lineal erinnert. Von diesem führt mittig eine Querverstrebung nach hinten, wo ein zylinderförmiger Ständer den Bildschirm in die Höhe hält. Zusammen mit der dezenten Kunststoffrückseite im gebürsteten Look, macht der PA34V einen sehr ansehnlichen Eindruck.
Der Standfuss erinnert an ein Lineal
Ergonomisch ergibt der Standfuss ebenfalls Sinn: Der Bildschirm lässt sich problemlos in der Höhe verstellen und kann nach vorn oder hinten geneigt werden. Die Drehung um die eigene Achse gelingt ebenfalls ohne jegliche Mühe. Weniger überzeugend ist die Stabilität des Standfusses. Ein Umkippen dürfte zwar bei Weitem kein Problem für den PA34V sein, allerdings wackelt das Display doch arg, sobald man den Tisch oder gar den Monitor selbst berührt. Beim Verstellen sollte man zudem auf die OSD-Knöpfe auf der rechten Seite achtgeben. Diese sind sehr leicht zu verstellen und nehmen etwa einen Drittel der Höhe des Monitors in Anspruch. Eine Pivot-Funktion bietet der PA34V nicht an, was bei seiner gebogenen Bauform aber auch kaum sinnvoll wäre.
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Ausstattung und Anschlüsse

Ausstattung

Vielseitigkeit ist eine der Stärken des PA34V. Mit ein Grund dafür ist die breite Ausstattung des Monitors. Zum Anschliessen des PCs stehen mit zweimal HDMI, einmal DisplayPort und einem Thunderbolt-3-Anschluss genügend Optionen zur Verfügung. Verbaut ist sogar noch ein zweiter Thunderbolt-Stecker, der als Upstream verwendet werden kann. Dazu kommen drei USB-3.0-A-Stecker sowie ein 3,5-mm-Audioanschluss. Ebenfalls schön: Im Lieferumfang sind alle unterstützten Kabel dabei, nicht nur die billigste Option.
Die Anschlussoptionen für Audio und Video
Die Stereolautsprecher sind wie bei praktisch allen PC-Monitoren nicht berauschend, eher bescherbelnd. Beim OSD setzt Asus auf ein Kombo-Design aus einem Joystick und mehreren Tasten auf der Rückseite. Die Bedienung per Joystick funktioniert gut, die Tasten sonst sind allerdings eher mühsam. Da das Gehäuse des Monitors eher dick ist, findet man nur schwierig die richtige Taste für den gewünschten Menüpunkt. Die Tasten sind zudem ziemlich weit auseinander platziert. Das führt dazu, dass die OSD-Steuerung einen grossen Teil des Monitors abdeckt. Entsprechend erhöht sich das Risiko, aus Versehen eine Taste zu drücken, wenn man den Monitor bewegen möchte. Wer seinen Bildschirm einmal einstellt und dann nie wieder anfasst, dürfte damit allerdings nur einmal Probleme haben.
USB gibt es sowohl für Video als auch für Daten
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Display und Fazit

Display

Das Kernstück des PA34V ist sein 34-Zoll-Display im Ultrawide-Format. Dieses soll gleichzeitig mit starker Farbabdeckung Grafiker abholen, aber auch für Medienkonsumenten interessant sein. Dafür sorgt das gebogene Display. Unter grafisch Tätigen sind gebogene Displays ein etwas strittiger Punkt. Einige schwören auf gebogene Displays, da sie Reflexionen verringern und den Nutzer mehr in das Bild hineinziehen. Andere stören sich ab den gekrümmten Linien, die das Dargestellte verzerren können. Am Ende ist es wohl Geschmackssache. Wer die visuellen Verzerrungen beispielsweise mit einem digitalen Lineal kompensieren kann, hat an einem gebogenen Display sicher seine Freude.
Die Biegung ist nicht universell beliebt, aber durchaus ein Hingucker
So oder so Freude macht das Format des Displays. 21:9 ist für die Arbeit eine Wohltat, sofern man auf dem Pult Platz dafür hat. Auf einem so breiten Display teilt sich der Arbeitsplatz quasi in zwei fast quadratische Felder ein, auf denen man seine Software ausbreiten kann. Asus wählt die für diese Monitore übliche Auflösung von 3440 × 1440. Ein guter Mittelweg zwischen maximaler Pixeldichte und besserer Leistung.
Die sRGB-Abdeckung sollte für die meisten Nutzer reichen
Die versprochenen Profi-Farben liefert Asus grösstenteils. In unserem Test erreicht der PA34V nicht ganz die angegebenen 100 % sRGB, sondern nur 96 %. Bei Adobe RGB sind es noch 74 %. Für die meisten Nutzer dürfte das reichen, aber nicht für alle. Interessant ist auch die Farb-Homogenität des Displays. Diese verbessert sich dramatisch, wird das Display dunkler eingestellt. Bei maximaler Helligkeit beträgt die grösste Abweichung vom Normalpunkt stolze 6,2 DeltaE. Werte unter 3 gelten als gut. Aber: Die Abweichung verringert sich stetig. Bei 50 % Helligkeit liegt die höchste Abweichung noch bei 3,4 DeltaE. Zusammen mit den niedrigeren Werten in anderen Teilen des Displays ist das durchaus in Ordnung. Besonders wenn man bedenkt, dass die meisten grafischen Arbeiten eine niedrige bis mittlere Bildschirmhelligkeit voraussetzen. Keine Blösse gibt sich der PA34V bei der Luminanz-Homogenität. Diese liegt durchgehend unter 7 %.
Wie bereits erwähnt ist der PA34V auch für Gamer durchaus interessant. Mit einer Reaktionszeit von 5 ms GTG ist der Monitor grundsätzlich schnell genug fürs Gaming. Dazu bietet er eine Bildwiederholrate von 100 Hz. Für Gamer, die nicht unbedingt die härteste Competition, sondern mehr ein starkes Multimedia-Erlebnis suchen, ist das ein willkommenes Plus. Kombiniert mit dem starken IPS-Panel und HDR-10-Support ist der PA34V durchaus auch für diesen Zweck interessant.

Fazit

Asus ist mit dem ProArt PA34V ein enorm vielseitiger Monitor gelungen. Von grafischem Design über Büroarbeiten bis zum Gaming ist der PA34V überall einsetzbar. Für die anspruchsvollsten Profis reicht der Monitor vielleicht nicht in jedem Feld, aber als breit einsetzbares Display für alle Zwecke ist der PA34V nahezu ideal. Abzüge gibt es für den wackligen Standfuss, das mühsame OSD und einige Farb-Probleme bei hoher Helligkeit.

Testergebnis

Display, Design, Vielseitigkeit, Anschlüsse
Standfuss, schwache Farbhomogenität bei hoher Helligkeit

Details:  34 Zoll, 3440 × 1440, 100 Hz, 96 % sRGB, IPS, HDR 10, 2 × Thunderbolt 3, 3 × USB 3.0 (A), 2 × HDMI, 1 × DisplayPort, 3,5 mm Audio

Preis:  Fr. 1199.–

Infos: 
https://www.asus.com/ch-de

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