Acer erweitert seine Convertible-Palette. Zum super kompakten Switch 10 gesellt sich neu das Switch 11, das über einen deutlich grösseren 11,6-Zoll-Bildschirm verfügt. Doch auch technisch hat sich einiges getan. Dafür kostet das Switch 11 mit gut 900 Franken auch mehr als doppelt so viel wie sein kleiner Bruder. Bleibt das Preisleistungsverhältnis dennoch gut?

Vom ersten Eindruck fühlt man sich sofort an das Switch 10 erinnert. Auch die 11-Zoll-Variante setzt auf ein graues und relativ billig wirkendes Kunststoffgehäuse. Schade, hier hätte man angesichts des Preises etwas mehr Premium-Feeling erwarten können. Mit insgesamt 1,65 kg ist das Switch 11 zudem auch nicht sonderlich leicht für ein Convertible dieser Grössenordnung.

Das Convertible-Prinzip ist exakt dasselbe wie beim Switch 10: Das Gerät besteht aus einem Tablet und einem Tastaturdock. Der magnetische Docking-Mechanismus funktioniert sehr gut. Für sich alleine wiegt das Tablet 840 Gramm, ein akzeptables Gewicht. Das Switch 11 lässt sich wie ein gewöhnliches Notebook nutzen. Alternativ lässt sich das Tablet auch verkehrt herum andocken. Dann hat man quasi einen flexiblen Bildschirm – ideal etwa zum Film schauen. Zu guter Letzt lässt sich das Convertible auch platzsparend wie ein Zelt aufstellen.

Die einzelnen Modi funktionieren gut. Im normalen Notebook-Modus plagt das Switch 11 aber ein Problem, das wir schon beim 10-Zoll-Modell bemängelt haben: Die ungünstige Gewichtsverteilung. Da das Tablet schwerer ist als das Tastaturdock, kippt das Gerät beim Arbeiten auf dem Schoss tendenziell nach hinten, wenn man den Bildschirm zu sehr nach hinten neigt.

Der Bildschirm selbst weiss dafür zu überzeugen. Er verfügt im von uns getesteten Modell über Full-HD-Auflösung und zeigt Inhalte damit knackig scharf. Dank IPS-Panel ist auch die Blickwinkelstabilität sehr gut. Weniger gut ist hingegen die maximale Helligkeit, die etwas zu tief ausfällt. Arbeiten unter freiem Himmel könnte sich dadurch schwierig gestalten. Nicht mit dem guten Bildschirm mithalten können die Lautsprecher, die viel zu leise sind.

Ausstattungsseitig punktet das Switch 11 mit der luxuriösen Kombination aus einer 128-GB-SSD und einer 500-GB-Festplatte. Letztere ist im Dock integriert, steht also im Tablet-Modus nicht zur Verfügung. Als Prozessor kommt ein sparsamer Intel Core i5-4202Y (1,6 GHz bis 2 GHz) zum Einsatz. Dieser verfügt zwar über bescheidene Leistungsreserven (PCMark 8 Home: 1895 Punkte), reicht aber für den Alltag vollkommen aus, gerade in Kombination mit den 4 GB Arbeitsspeicher. An Anschlüssen bietet das Tablet einen USB-3.0-Port, einen Micro-HDMI-Anschluss sowie einen MicroSD-Slot. Im Dock ist ein weiterer USB-2.0-Port verbaut.

Enttäuschend fiel im Test die Akkulaufzeit aus. Rund 5 Stunden und 45 Minuten haben wir mit Powermark im Produktivitätsmix ermittelt. Andere vergleichbare Convertibles schaffen hier mindestens sieben Stunden.

Schade auch: Während das Switch 10 noch mit einer inkludierten MS-Office-Lizenz punkten konnte, hat Acer dieses Goodie beim Switch 11 leider gestrichen.

Technisch kann das Acer Switch 11 überzeugen: Der Bildschirm ist gut, die Leistung ausreichend, die Ausstattung zweckmässig. Allerdings plagen das Convertible auch einige Schwächen wie die mässige Akkulaufzeit oder die ungünstige Gewichtsverteilung. Im Gegensatz zum Switch 10 ist das neue Modell mit gut 900 Franken zudem kein Schnäppchen – da hätte man auch eine etwas elegantere Verpackung wählen können.