News 18.01.2010, 09:22 Uhr

Microsoft für Abofalle missbraucht

Sicherheitsexperte G Data warnt vor einer Webseite, auf der Microsoft und die Gratis-Sicherheits-Suite Security Essentials missbraucht werden, um Besucher in eine Abofalle zu locken.
Auf der Webseite www.security-essentials.info bieten Kriminelle Microsofts kostenlose Antiviren-Software zum Download an. Die Seite ist stark an das Corporate Design von Microsoft angelehnt und nicht auf den ersten Blick als Fälschung zu identifizieren.
Der Klick auf «Download now» bringt den Nutzer zu einem Anmeldeformular von FreeDownloadZone.com, in dem persönliche Angaben und auch die Kreditkartennummer abgefragt wird. Sind die Daten einmal eingegeben, sitzt der User in der Abofalle und wird vertraglich zur Zahlung von 19,50 Euro (rund 28 Franken) für ein 1-Jahr-Abo oder gar 35,94 Euro (ca. 53 Franken) für ein 3-Jahres-Abo verpflichtet. Weitere Kosten sind nicht ausgeschlossen, denn auf der Seite befinden sich kleine Hinweise mit Zusatzkosten, die schon automatisch mit Bestätigungshäkchen markiert sind. So werden aus 35,94 Euro auch schnell
81,58 Euro (etwa 120 Franken), wenn diese Häkchen übersehen werden.
Keine Panik, nicht zahlen
G Data rät Opfern von Abofallen, die Zahlungen nicht vorzunehmen und bei erfolgtem Einsatz der Kreditkarte diese umgehend sperren zu lassen, um so einen weiteren Missbrauch zu verhindern. Lassen Sie sich auch von Inkasso-Massnahmen nicht beeindrucken. Dazu rät die Schweizer Stiftung für Konsumentenschutz.
Die Homepage der selbsternannten Software-Vermittler bietet neben Microsoft Security Essentials auch andere populäre, kostenfreie, Software-Produkte an. In den FAQs der Seite wird dem interessierten Nutzer erklärt, woher die Kosten für die eigentlich kostenfreie Software stammen. Sie werden mit der Verfügbarkeit der Software und einem «Rund-um-die-Uhr»-Kundendienst für die Dauer des Abonnements begründet. Es ist jedoch zu bezweifeln, dass alle Besucher der Webseite diese FAQs lesen.
Anonyme Kriminelle
Die Identität der Betreiber der Webseite bleibt im Verborgenen. Ein ausgewiesenes Impressum ist nicht vorhanden und WHOIS-Abfragen der beteiligten Dienste führen gemäss G Data zu einem Anonymisierungsdienst in den Niederlanden und weiteren Verschleierungen.



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