Mit WebEasy 9 Professional soll das Erstellen von Webseiten zum Kinderspiel werden. Programmierkenntnisse sind keine nötig und die Homepage lässt sich per Drag&Drop mit der Maus zusammenstellen. Zudem soll das Programm helfen, die Webseiten für Suchmaschinen wie Google zu optimieren. Der PCtipp hats ausprobiert.

Bedienung
Die Installation der Software verläuft ohne Hindernisse und ist in wenigen Sekunden erledigt. Anschliessend wird eine Produktaktivierung empfohlen. Zuerst zum Positiven: Das Programm ist ziemlich übersichtlich aufgebaut und kommt im Ribbon-Design daher, das man von Microsofts Office kennt. Gleich beim Start hat man zudem die Möglichkeit, eine von zahlreichen Vorlagen auszuwählen und diese anzupassen. Ein Assistent führt dabei durch die wichtigsten Schritte und erlaubt so leichte Anpassungen, selbst ohne Programmierkenntnisse.

In der Praxis
Das klingt zwar alles sehr vielversprechend, in der Praxis funktionierts leider nicht reibungslos. Zwar stehen viele Vorlagen zur Auswahl. Diese sind allerdings sehr unflexibel und können nicht beliebig angepasst werden. So lassen sich zwar bei einzelnen Vorlagen bestimmte Produkte, Unterseiten oder Bilder verändern, die Hauptstruktur ist aber fix. Auch nach der Beendung des Assistenten bleiben die Bearbeitungsmöglichkeiten beschränkt. Neue Unterseiten können zwar angelegt werden, eine automatische Verlinkung im Menü ist jedoch nicht möglich. Stattdessen muss das Menü auf jeder einzelnen Unterseite angepasst werden. Das ist nicht nur äusserst umständlich, sondern führt schnell zu Fehlern. Hier sind andere Programme oder einfache Content Management Systeme (CMS) deutlich leistungsfähiger.
Immerhin lassen sich bereits bestehende Seiten relativ unkompliziert anpassen. Neue Textfelder oder Bilder können bequem mit der Maus platziert werden, darunter auch interaktive Module wie Google Maps oder YouTube-Videos. Ein beiliegendes Handbuch erklärt die Funktionsweise.

Störende Fehler
Ist ein Projekt fertiggestellt, erstellt WebEasy die fertigen HTML-Dateien. Auf Wunsch werden diese sogar automatisch auf den Webserver geladen, was im Test allerdings nicht funktionierte. WebEasy konnte trotz korrekten FTP-Zugangsdaten nicht auf den Server zugreifen.
Um zu prüfen, ob sich WebEasy 9 an geltende Webstandards hält, haben wir drei der erstellten Seiten mit dem offiziellen W3C-Validator kontrolliert. Alle Testseiten wiesen dabei mehrere Beanstandungen auf. Zudem wird oftmals standardmässig «Französisch» als Sprache der Webseite definiert - eine Einstellung, die sich im Programm nicht anpassen lässt. Immerhin wurden die Seiten im Test von allen Browsern korrekt dargestellt.
Die Suchmaschinenoptimierung hilft dabei, einige Angaben zur Webseite wie Bildbeschreibungen und Schlagworte zu definieren. Eine tatsächliche Verbesserung oder weiterführende Tipps gibts aber nicht.

Fazit
Wer einmalig eine kleine Webseite aufbauen will, kann mit WebEasy 9 Professional vielleicht etwas anfangen. Für alle anderen ist das Programm zu unflexibel. Zudem trüben diverse Fehler das Bild. Gerade wer seine Webseite regelmässig aktualisiert, ist mit einem CMS wie Wordpress oder Contenido besser bedient. Diese sind gratis, bieten ebenfalls viele Vorlagen und können nahezu beliebig erweitert werden. Zudem werden Elemente wie Menüs oder Links dynamisch erstellt, sodass diese nicht immer von Hand angepasst werden müssen.