Tests 22.12.2009, 11:13 Uhr

15,6-Zoll-Notebooks im Test

Mobilität, Akkulaufzeit und leistung sind bei vielen der neuen 15,6-Zoll-Notebooks top. PCtipp hat 11 Geräte getestet und auch auf ihre Windows 7-Tauglichkeit geprüft.
Das perfekte Notebook ist leicht, passt in einen kleinen Rucksack, läuft im Akkubetrieb zehn Stunden und stellt leistungsmässig jeden Desktop-PC in den Schatten. Die neue Riege der 15,6-Zoll-Notebooks (Bilddiagonale: ca. 40 cm) erfüllt diese Bedingungen zwar noch nicht, kommt aber sehr nahe heran. Trotz ihres grossen, breiten Displays wiegen die Geräte nur zwischen zwei und drei Kilogramm. Mit Akkulaufzeiten von bis zu sieben Stunden sind sie ausserdem sehr ausdauernd.
Zum Testzeitpunkt (Mitte Oktober) waren alle Geräte noch mit Windows Vista bestückt. Da Microsoft aber am 22. Oktober 2009 das neue Windows 7 lancierte, stellte sich für uns die Frage, ob die elf Laptops damit zurechtkommen und welche Kosten mit einem Upgrade verbunden sind. Alle Informationen dazu lesen Sie auf der letzten Seite. Die Testresultate und alle Details zu den Laptops finden Sie im Anhang als downloadbares PDF.
Die getesteten Notebooks
Acer Aspire 5810T
Asus U50VG-XX022C
Axxiv Ferm 15F01
Belinea 4300G
Dell Swissbook Inspiron 15
HP Pavilion dv6 1240ez
Lenovo G550
MSI X600 Luxury Black
Packard Bell TJ65
Sony Vaio VGN-NW11Z/S
Toshiba Satellite L500-138
HP Pavilion dv6 1240ez mit Bluray-Laufwerk
Ausstattung und Leistung
Gegenüber Leichtgewichten wie Netbooks und Subnotebooks verfügt die getestete Notebook-Mittelklasse über einen deutlich grösseren Bildschirm und eine breitere Tastatur mit separatem Ziffernblock. Symbole und Geschriebenes werden dank des 15,6-Zoll-Displays gross dargestellt, was den Augen zugutekommt.
Unter der Haube bieten die getesteten Breitbild-Notebooks gegenüber kleinen Laptops in etwa fünfmal mehr Leistung. Die Geräte lassen sich auch für anspruchsvollere Multimediaaufgaben einsetzen. Den Takt geben leistungsstarke Zweikernprozessoren von Intel an. Die Ausnahme ist der Preis-Leistungs-Sieger von Acer, in dem ein sehr Strom sparender, aber dennoch starker Einkernprozessor von Intel arbeitet. Dafür hat er mit fast sieben Stunden die längste Akkulaufzeit. Der Laptop nutzt ausserdem – wie die Notebooks von Dell und Lenovo – eine integrierte Grafikeinheit. Der Nachteil: Der Videospeicher zwackt Ressourcen vom Arbeitsspeicher ab. Integrierte Grafikchips sparen dafür Strom, Platz und Kosten.
Alle Testkandidaten bieten viel Festplattenplatz (bis zu 640 GB) und zwischen 3 und 4 GB Arbeitsspeicher. Ausser MSI hat jeder ein optisches CD/DVD-Laufwerk integriert. Sony und HP spendieren ihren Geräten sogar ein Blu-ray-Kombi-Laufwerk, mit dem sich neben CDs und DVDs auch Bluray-Scheiben lesen lassen. Standard ist zudem Unterstützung für Drahtlosnetzwerke. Das Gros der mobilen Rechner beherrscht den schnellen WLAN-Standard N, der Übertragungsraten von bis zu 300 Mbit/s erlaubt.
Notebooks müssen über genügend Anschlussmöglichkeiten für USB-Geräte verfügen, da sie selbst nur begrenzten Platz für Komponenten bieten: Mindestens drei Ports sollten es sein. An ihnen lassen sich Peripheriegeräte wie Drucker, externe Festplatte, Digitalkamera etc. andocken. Extrapunkte verdienen sich Laptops, die mit einer HDMI-, Bluetooth- oder FireWire-Schnittstelle ausgestattet sind. Über diese lassen sich hochauflösende Videogeräte wie Bluray-Player oder Camcorder andocken – genau richtig für die Klasse der Multimedia-Notebooks. Neun der elf Laptops haben solche Schnittstellen, nur die Geräte von Dell und Lenovo sind sehr dürftig mit Schnittstellen ausgestattet.
Von der Soundqualität der getesteten Notebooks sollten Sie nicht zu viel erwarten. Da die Geräte sehr flach gebaut sind, leiden vor allem Bass und Subwoofer. Möchten Sie Musik oder einen Kinofilm mit 5.1-Sound geniessen, empfehlen sich separate Boxen.
Das grosse Plus an Leistung und Ausstattung der Notebook-Mittelklasse schlägt auf den Preis. 15,6-Zoll-Geräte kosten zwischen 600 Franken (Lenovo) und 1900 Franken (MSI).
Verarbeitung
Wird das Notebook unterwegs genutzt, ist die Verarbeitung besonders wichtig. Unser Tipp: Prüfen Sie Ihr Wunschgerät in aller Ruhe beim Händler vor Ort. Lassen Sie es sich vorführen und nehmen Sie es auch in die Hand. Nur so finden Sie mögliche Schwachstellen. Typische Problemzonen sind das Scharnier, Knöpfe und die Tastatur. Klappen Sie das Notebook mehrmals auf und zu, achten Sie dabei auf das Scharnier.
Ob die Tastatur ordentlich verarbeitet ist, finden Sie mit einem einfachen Trick heraus: Streichen Sie mit ausgestreckter Handfläche über die gesamte Tastatur. Hören Sie ein sehr lautes Klicken, ist das bereits ein erstes Anzeichen für eine schlechte Verarbeitung.
Auch den Akku sollten Sie kontrollieren: Nehmen Sie ihn heraus und setzen Sie ihn wieder ein. Wiederholen Sie den Vorgang drei- bis viermal. Schlecht verarbeitete Klickmechanismen beginnen, schnell auszuleiern. In diesem Fall ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis die Komponente abfällt.
Ausgezeichnet verarbeitet sind der Testsieger Axxiv Ferm 15F01, der Preis-Leistungs-Sieger Acer Aspire 5810T und das Asus U50VG-XX022C. Bei ihnen lässt sich nichts kritisieren. Anders das MSI X600 Luxury Black: Bei diesem Laptop konnten wir Bildschirm und Notebook-Body gefährlich leicht verbiegen. Ein Defekt ist damit vorprogrammiert.

Bildschirmeigenschaften Alle Testkandidaten ...

Bildschirmeigenschaften
Alle Testkandidaten haben hochauflösende Breitbildmonitore (1366 x 768 Pixel). Weitere wichtige Bildschirmmerkmale sind Blickwinkel und Reflexionseigenschaften. Ersterer sagt aus, wie viel Sie erkennen, wenn Sie von der Seite oder von oben auf den Monitor blicken. Die Reflexions-eigenschaften sind abhängig vom Displaytyp. Sogenannte GlareType--Displays haben eine spiegelnde Oberfläche, zeigen dafür schön satte Farben. Umgekehrt ist es bei matten Monitoren.
Im Test hatten alle Notebooks, bis auf Dells Swissbook Inspiron 15, ein GlareType-Display. Dennoch gibt es grosse Unterschiede: Schlecht schneiden Belineas 4300G, MSIs X600 Luxury Black und Packard Bells TJ65 ab. Bei diesen spiegelt das Display sehr stark bei Sonneneinstrahlung oder hellem Umgebungslicht.
Das Swissbook Inspiron 15 von Dell hat dafür eine miserable Blickwinkelunabhängigkeit von nur 100 Grad/110 Grad (horizontal/vertikal), die Farben laufen bei seitlichem Blick sehr schnell ineinander. Deutlich besser sind die Laptops von Asus, Axxiv und HP.
Dell Inspiron 15 mit schwächelndem Akku
Akkulaufzeit
Wer viel unterwegs arbeitet, braucht ein Notebook mit langer Akkulaufzeit. Sehr ausdauernd ist der Preis-Leistungs-Tipp Acer Aspire 5810T mit 6:53 Stunden Laufzeit. Ebenso überzeugen MSI (6:29 Stunden) und Asus (6:03 Stunden). Am anderen Ende der Skala rangieren die Geräte von Sony (2:38 Stunden), Toshiba (2:36 Stunden) und Dell (2:27 Stunden).
Garantie
Was der PCtipp dem Gros der Hersteller ankreidet, ist die mickrige Garantiedauer. Sechs von elf Testkandidaten bieten nur eine einjährige Garantie. Oft wird das Gerät dadurch 10 bis 50 Franken günstiger. Beim Kauf weist der Anbieter aber auf die geringe Garantieleistung hin und will den Kunden so zu einer kostspieligen Garantieverlängerung verleiten. Unser Tipp: Fragen Sie den Anbieter beim Kauf nach den Kosten einer Verlängerung. Ist diese sehr hoch, wechseln Sie zu einem anderen, günstigeren Hersteller.
Ausserdem sollten Sie auf die Art der Garantieleistung achten: «Bring In» bedeutet, dass der Käufer beim Garantiefall die Ware zum Hersteller schicken muss und diese repariert zurückkommt. Beim komfortableren «Pick Up»-Service holt der Hersteller das defekte Gerät direkt bei Ihnen ab. Teilweise gibt er Ihnen für die Dauer der Reparatur sogar ein Ersatzgerät.

Fit für Windows 7 Windows-7-fähige Notebooks ...

Fit für Windows 7
Windows-7-fähige Notebooks dürfen sich mit dem Logo «Kompatibel mit Windows 7» schmücken. Dieses ist auf der Verpackung angebracht oder steht auf der Webseite des Herstellers beim Produkt. Die Laptops im Test sind alle mit Windows 7 kompatibel.
Upgrade von Vista: Jedem getesteten Notebook lag ein Gutschein bei, der zum «kostenlosen» Upgrade auf Windows 7 ermächtigt. Ganz gratis ist der Vorgang aber nicht: Denn die Hersteller müssen 20 Franken an Microsoft bezahlen. Dabei handelt es sich um eine Abwicklungsgebühr. Wie und ob der Hersteller diese Kosten dem Kunden verrechnet, bleibt ihm überlassen. Zwei Beispiele: Axxiv verlangt beim Kauf von fixfertig konfigurierten Laptops keine Gebühren. Bei einem selbst zusammengestellten Notebook muss der Käufer hingegen die 20 Franken berappen. Dell spricht zwar von einem kostenlosen Upgrade, um es zu bekommen, werden aber Gebühren für den Versand fällig. PCtipp empfiehlt, den Anbieter direkt nach Kosten und Aufwand für ein Upgrade zu fragen.
Leistungstest: Der PCtipp hat jedes der elf Notebooks ausgiebig unter Windows 7 getestet. Das Gute vorweg: Für Office-Aufgaben sind alle Geräte gerüstet. Anders sieht es aus, wenn mehrere Browserfenster gleichzeitig offen sind oder Multimediaanwendungen ins Spiel kommen. Im unteren Leistungsbereich rangieren Lenovos G550 und das Dell Swissbook Ins-piron 15. Vor allem Prozessor und Grafikkarte liegen bei beiden auf tiefem Niveau. Der Aufbau von vier Browserfenstern dauerte eine Minute. Beim Laden von Fotos benötigten die Notebooks noch länger: Für fünf 4 MB grosse JPG-Bilder brauchten die beiden Laptops drei Minuten und beanspruchten kurzzeitig über 80 Prozent der Rechenleistung. Acers Laptop hat zwar auch einen Prozessor mit kleinem Takt, dafür ist dieser mit neuster Technik ausgestattet. Er büsst deshalb nicht viel Leistung gegenüber den Geräten von Belinea, Sony und Asus ein, die gutes Mittelmass bieten. Extrapunkte gibt es für die drei schnellen Laptops Axxiv Ferm 15F01, Packard Bell TJ65 und HP Pavilion dv6 1240ez. Ausserdem haben wir festgestellt, dass alle Laptops schneller unter Windows 7 arbeiten als unter Vista.
Fitnesstest: Microsoft verspricht, dass Windows 7 zu 99 Prozent kompatibel mit Windows Vista ist. Komponenten, die unter Vista laufen, müssen unter Windows 7 ihren Dienst ohne Mucken verrichten. Das kostenlose Tool Windows 7 Upgrade Advisor (Download im PCtipp-Archiv) untersucht alle internen Komponenten, die angeschlossenen Geräte und die installierten Anwendungen auf Windows-7-Tauglichkeit. Es schlägt Alarm, wenn Kompatibilitätsprobleme vorhanden sind, und liefert Vorschläge, wie sich diese beseitigen lassen, Screen 1. Erfreulich: Alle elf Notebooks bestanden den Windows-7-Test und liessen sich problemlos auf das neue Betriebssystem upgraden
Downloads
Download 32980_pctipp_11_60-65_Breitbild_Notebooks.pdf



Kommentare
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Jon Do
23.12.2009
Alle Testkandidaten haben hochauflösende Breitbildmonitore (1366 x 768 Pixel). 1366 x 768 Pixel ist sicher nicht hochauflösend. Erst ab 1920x1200 Pixel kann man einen Monitor so bezeichnen. Und was nützen einem vorgekaukelte, satte Farben mit Glaretype, wenn beim Drucken auf Papier nur die tatsächlichen, schwachen Farben gezeigt werden? Ich frage mich, was für einen Aussagekraft ein Test hat, in welchem die Preisunterschiede zwischen dem billigsten und dem teuersten Gerät >300% sind. Dass es für Qualität nicht auf den Preis drauf ankommt?

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Vialli
29.12.2009
1366 x 768 Pixel ist sicher nicht hochauflösend. Erst ab 1920x1200 Pixel kann man einen Monitor so bezeichnen. In der Tat: Warum akzeptieren die Leute eine Höhe von 768 Pixel bei so einem grossen Gerät? Schauen alle nur 16:9 Filme? Aber irgendwie scheint dies der Standard bei 15,6" NB zu sein. Bei meinem Lenovo habe ich 1680x1050 bei 15,4", was allerdings auch 16:10 bedeutet. Ich finde diese Auflösung sehr ideal. Ich hoffe, dies bleibt bei den Business-Geräten auch so!

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R.A.M
29.12.2009
1366 x 768 Pixel ist sicher nicht hochauflösend. Erst ab 1920x1200 Pixel kann man einen Monitor so bezeichnen. Es kommt drauf an. Wenn der Monitor jetzt halt etwas übertrieben, eine Grösse von 3Zoll hat und dabei mit 1280x800 Pixel auflöst ist es wieder Hochauflösend. Das hat jetzt nichts mit FullHD zu tun. Mein Beispiel ist auch Hochauflösend. Und was nützen einem vorgekaukelte, satte Farben mit Glaretype, wenn beim Drucken auf Papier nur die tatsächlichen, schwachen Farben gezeigt werden? Dann hast du halt Pech gehabt... Ich meine, wenn du satte Farben auf deinem Bildschirm willst, dann ist so ein Notebook ideal für dich. Und wenn du blasse Farben auf Papier hast, dann kaufe dir einen neuen Drucker, der dir die Farben kräftig ausdruckt.