Tests 25.03.2015, 10:15 Uhr

Test: Logitech MX Master

Logitech wollte den Herrn der Mäuse bauen und hat die MX Master vollgepackt mit Nutzerwünschen der letzten Jahre. Besonders eine Funktion hat es uns angetan.
Die MX Master legt mit ihrem Namen schon einmal vor. Die neue Maus von Logitech will Herr über die anderen Mäuse werden. Dafür hat sich Logitech über mehrere Jahre hinweg Feedback von Nutzern seiner bisherigen High-End-Mäuse angehört und die MX Master nach deren Inputs geschaffen. Entsprechend ist die MX Master vollgepackt mit nützlichen Funktionen und einer Neuerung, die vor allem Mac-User freuen wird.
Mit der MX Master ist Logitech ein grosser Wurf gelungen
Doch beginnen wir beim Äusseren. Die MX Master reiht sich praktisch nahtlos in das aktuelle Logitech-Angebot ein. Schwarz und Bronze mit vielen Ecken und Kanten. Etwas Silber an den Rädchen. Auffallend ist besonders die breite Daumenablage, welche die MX Master zwar deutlich breiter macht, jedoch viel zur Ergonomie beiträgt.
Ebenfalls in der Daumenablage integriert ist eine fast unsichtbare Taste. Drückt man nämlich die Ablage sanft nach unten, aktiviert man den Gestenmodus der MX Master. Hält man die Taste gedrückt und bewegt die Maus nach oben, unten, links oder rechts, führt die MX Master verschiedene Gesten aus.
Die Fläche unter dem Daumen kann als Gestenknopf verwendet werden
Besonders interessant ist das für Nutzer eines MacBooks, die so die bekannten Gesten von OS X mit einer richtigen Maus ausführen können. Aber auch unter Windows sind die Bewegungen praktisch. Standardmässig steuern die Gesten das aktive Fenster. Ein Wisch nach oben maximiert das Fenster, nach unten geht es zum Desktop. Gesten nach links und rechts halbieren das Fenster auf eine Bildschirmhälfte. Wer lieber eine andere Funktion auf die Gesten legen will, kann dies mit der mitgelieferten, komplett überarbeiteten Logitech-Software nach Herzenslust tun.
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Zwei Rädchen für ein Halleluja

Zwei Rädchen für ein Halleluja

Vielleicht ist es Ihnen im vorletzten Absatz aufgefallen: Wir sprachen von «Rädchen» im Plural. Das kommt daher, dass die Logitech MX Master über zwei verschiedene Scrollrädchen verfügt. Beide mit ihrer ganz eigenen Art zu funktionieren. Das Hauptrad ist im Grunde genommen ein normales Scrollrad, das von oben nach unten scrollt. Wie bei vielen High-End-Mäusen beherrscht auch das Scrollrad der MX Master zwei Modi: einmal als klickendes Rad für kleine Bewegungen und einmal als frei drehendes Rad für schnelles Scrollen.
Futuristische Formen auf der Rückseite
Die MX Master geht hier aber noch einen Schritt weiter: Das Scrollrad erkennt automatisch den Kraftinput des Nutzers und wechselt zwischen klickendem und freiem Scrollen hin und her. Tippen Sie das Rad also nur sanft an, klickt es gemütlich vor sich hin. Sobald Sie dem Rad einen stärkeren Schubs geben, springt es aus dem Zahnrädchen heraus und bewegt sich frei.
Das zweite Scrollrädchen ist seitlich, direkt neben den Seitentasten angebracht. Es scrollt horizontal und ist besonders für Grafikdesigner und Fotografen ein wahrer Segen. Mit dem zweiten Rädchen kann man sich bei grossen Dokumenten deutlich einfacher auf der horizontalen Ebene bewegen. Dabei ist ein Scrollrädchen deutlich praktischer als bisherige Systeme wie seitlich klickbare Haupträdchen oder der Wechsel auf die Tastatur.
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Details und Fazit

Details bis zum Abwinken

Das horizontale Scrollrad und die etwas kleinen Seitentasten
Eine weitere Stärke der MX Master sind die Details, die Logitech in die Maus eingebaut hat. Beispielsweise wurde das Verbindungssystem der mobilen K480-Tastatur übernommen. Die Maus kann also per Bluetooth mit bis zu drei verschiedenen Geräten verbunden werden, zwischen denen man mit einem einfachen Knopfdruck hin und her wechseln kann. Kompatibel ist die Maus mit sämtlichen Geräten mit USB-Steckplatz (per Bluetooth-Dongle) oder mit Geräten mit eingebautem Bluetooth Smart. Dazu gehören unter anderem neuere Android-Tablets und MacBooks. Der Wechselknopf auf der Unterseite ist zwar nicht ganz so praktisch wie das Wählrad der K480, jedoch absolut ausreichend.
Weitere Kleinigkeiten sind die dreistufige Batterieanzeige. Statt wie viele andere Mäuse nur zwischen «voll» und «leer» zu unterscheiden, sehen Sie bei der MX Master mit drei kleinen LEDs, wie viel Saft Ihnen noch bleibt und können entsprechend frühzeitig reagieren. Aufgeladen wird die MX Master übrigens per USB-Mini-Kabel. Laut Logitech hält die Batterie bei durchschnittlichem Gebrauch rund 40 Tage.
Auf der Unterseite sieht man die Verbindungswahl
Für Glastisch-Fans gibt es ebenfalls gute Nachrichten: Vorbei sind die Zeiten von hässlichen Mousepads auf dem schönen Glastisch. Die MX Master verfügt über einen Darkfield-Laser, der auch auf Glas funktioniert. Einzige Limitierung: Das Glas muss mindestens vier Millimeter dick sein. Sollte Ihr Tisch dünner als vier Millimeter sein, zersplittert er wahrscheinlich schon, wenn Sie die Maus darauf abstellen. Leicht ist die MX Master mit ihren 145 Gramm nicht. Dank der riesigen Gleitpads fällt das jedoch kaum ins Gewicht. Auch die Grösse findet einen guten Mittelweg, der für die meisten Hände bequem ist. Lediglich die Seitentasten sind etwas klein geraten.

Fazit

Mit der MX Master ist Logitech eine ausgezeichnete Maus gelungen, die nicht einmal so teuer ist. Verarbeitung und Design sind stimmig und mit dem Seitenrad und den Gestenfunktionen ist den Lausannern ein kleiner Coup gelungen. Für Grafikdesigner und Fotografen auf Mac ist die Maus perfekt. Für alle anderen anspruchsvollen Nutzer nur knapp darunter.
Logitech setzt auf bewährtes Design



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