¡Ay, caramba! 15.10.2020, 13:23 Uhr

So lange arbeiten wir für ein iPhone

Wenn Sie finden, dass das iPhone in der Schweiz zu teuer sei, sollten Sie einen Blick über die Grenze wagen. Das rückt die Perspektive zurecht.
Die Tabelle bringt die Wahrheit ans Licht
(Quelle: Picodi.com)
Die Schnäppchenseite Picodi.com (Quelle) analysiert die Kosten für das iPhone besonders lebensnah und stellt die einzige Frage, die wichtig ist: Wie lange muss man in einem Land arbeiten, um sich ein schickes neues iPhone 12 Pro mit 128 GB Speicher zu kaufen?
Die Berechnung basiert auf dem Durchschnittslohn in einem Land, der wiederum von den statistischen Ämtern oder den zuständigen Ministerien in Erfahrung gebracht wurden. Der Nettolohn wurde dann mit lokalen Lohnrechnern ermittelt. Das monatliche Gehalt wurde anschliessend durch 21 geteilt, was der durchschnittlichen Anzahl der Arbeitstage entspricht. In Ländern, in denen statistische Ämter wöchentliche Sätze verwenden, wurde der Lohn folgerichtig durch 5 geteilt.

Die Rangliste

Und so erfahren wir, dass die Letten für das erwähnte iPhone 12 Pro etwa 30 Tage arbeiten, die Finnen jedoch nur 10,5 Tage. Die Chinesen, die eigentlich an der Quelle sitzen (und arbeiten), befinden sich mit 26,7 Tagen im oberen Drittel. Und so weiter. Die Rangliste finden Sie unten. Wenn Sie daraus ein Spiel machen wollen, messen Sie die Zeit, die Sie brauchen, um die Schweiz zu finden.
Suchspiel: Finde die Schweiz!
Quelle: Picodi.com
Was hingegen aus den Daten nicht klar hervorgeht, ist der Einfluss der (Straf-) Zölle und Steuern. Während wir in der Schweiz mit leichten 8 Prozent Mehrwertsteuer gesegnet sind, kämpfen die Russen und vor allem Teile Südamerikas mit mörderischen Aufschlägen.
So werden die Preise für das iPhone 12 auf der brasilianischen Apple-Website zwar noch nicht verraten. Doch ein iPhone 11 mit 128 GB kostet in der Schweiz heute 709 Franken, während die armen Brasilianer für dasselbe Gerät 1017 Franken bezahlen.
Arme Brasilianer? Nein, da geht noch was. In der Schweiz kostet das iPhone 12 Pro mit 128 GB nur gerade 1129 Franken – also etwa den Betrag, den ein währschafter Schweizer ab und an zwischen zwei Sofakissen findet. Die Mexikaner bezahlen hingegen – man glaubt es kaum – ganze 27’499 US-Dollar, also etwa 25’100 Franken. Und damit ist der Spitzenplatz in der Tabelle mehr als verdient!
Kleines Korrigendum: Wie mich unser Leser «charttrend» zu Recht korrigierte, kostet das iPhone in Mexiko nicht 27’499 ($) US-Dollar, sondern  27’499 ($) mexikanische Pesos, die sich das Währungszeichen «$» mit dem Dollar teilen – und das entspricht etwa 1179 Franken. (Man lernt nie aus.) Das sind allerdings schlechte Nachrichten für die Mexikaner, denn das bedeutet, dass sie gemäss Tabelle doch keine 500 Franken pro Tag verdienen. Und trotzdem am längsten für das iPhone arbeiten.


Kommentare
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charttrend
15.10.2020
"Die Mexikaner bezahlen hingegen – man glaubt es kaum – ganze 27’499 US-Dollar, also etwa 25’100 Franken. " Dieses Zeichen, $, wird nicht nur für den US-Dollar verwendet, sondern auch für den Mexikanischen Peso MXN. Der Preis beträgt also umgerechnet nur rund CHF 1170.-

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Electra
15.10.2020
Wo haben Sie Ihre Sofakissen her, Herr Zellweger? Ich will auch solche.

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Klaus Zellweger
16.10.2020
Dieses Zeichen, $, wird nicht nur für den US-Dollar verwendet, sondern auch für den Mexikanischen Peso MXN. Der Preis beträgt also umgerechnet nur rund CHF 1170.- Hallo charttrend Richtig, mein Fehler. Ich wusste nicht, dass sich der Peso das Währungszeichen teilt. Asche aufs Haupt und danke für den Hinweis. Der Artikel ist korrigiert.

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semibo2
17.10.2020
Ich finde die Preise für Handys (Topmodelle) eh viel zu hoch.