Nutzungsbedingungen 08.01.2021, 10:35 Uhr

WhatsApp will Nutzer-Daten mit anderen Facebook-Unternehmen teilen

Update: Für Nutzer aus der EU – und der Schweiz – gelten die abgeschwächten Regeln, nach denen Daten nicht geteilt werden. Gleichzeitig müssen Schweizer Nutzer den Nutzungsbestimmungen zustimmen, um WhatsApp weiterhin verwenden zu können.
(Quelle: WhatsApp)
Vielleicht haben Sie beim Öffnen von WhatsApp auch kurz das Pop-up-Fenster gesehen. Und gewohnheitsmässig heruntergescrollt und auf den Button «Zustimmen» getippt. Und die Meldung wieder vergessen.
Doch diese Zustimmungs-Aufforderung war ein wenig anderes als die meisten Änderungen der Nutzungsbedingungen. Erstens kam sie im Facebook-üblichen blau und nicht in den grünen Farben von WhatsApp daher, wie der «Tages-Anzeiger» berichtet. Und zweiten gab es keine Auswahlmöglichkeit; man konnte lediglich zustimmen.
Update 9.1.2021/14:30 Uhr:
WhatsApp hat bestätigt, dass Schweizer Nutzer, die mit den aktualisierten Nutzungsbestimmungen nicht einverstanden sind und bis zum 8. Februar 2021 nicht zustimmen, keinen Zugriff auf WhatsApp mehr haben werden. Gleichzeitig gelten die EU-Regeln, auch für die Schweiz, laut denen Daten nicht geteilt werden (Siehe unten).
Update 8.1.2021/17:25 Uhr: Europa mit seinen Datenschutzbestimmungen stellt vermutlich eine Ausnahme für WhatsApp dar. Niamh Sweeney, Director of Policy von WhatsApp, schrieb auf Twitter, es werde fälschlicherweise berichtet, dass Benutzer in der europäischen Region aufgrund der neuesten Aktualisierung der Nutzungsbedingungen und Datenschutzrichtlinien von WhatsApp der Weitergabe von Daten an Facebook für Werbezwecke zustimmen müssen, um den Dienst weiterhin nutzen zu können. Dies sei falsch.

WhatsApp will Daten mit Facebook-Unternehmen teilen

Der Hintergrund: WhatsApp möchte unsere Daten allen Facebook-Unternehmen zur Verfügung stellen. Dies im Gegensatz zu früheren Aussagen. Im Unterschied zu früher kann man das Daten-Teilen mit Facebook nicht mehr verhindern.
Konkret bedeutet das: Wer den neuen Datenschutzrichtlinien zustimmt, erlaubt WhatsApp, Konto-Details wie die Telefonnummer oder Statusinfos an die Facebook-Unternehmen weiterzuleiten. Daher musste WhatsApp unsere «Zustimmung» einholen.
WhatsApp schreibt in den Fragen und Antworten: «(...) WhatsApp arbeitet auch mit den anderen Facebook-Unternehmen zusammen und teilt Informationen mit diesen, damit sie uns dabei helfen können, unsere Dienste zu betreiben, bereitzustellen, zu verbessern, zu verstehen, anzupassen, zu unterstützen und zu vermarkten. (...)». Die Details zu den neuen Nutzungsbedingungen und Zustimmungsanfragen finden Sie hier.
Zwar muss man den neuen Nutzungsbedingungen nicht zustimmen, in der Meldung findet sich, ganz diskret, ein X-Symbol, worüber Sie die Pop-up-Meldung verschwinden lassen können. Doch wirklich eine Wahl lässt der Facebook-Konzern den Nutzern  nicht. Denn wer mit den Nutzungsbedingungen nicht einverstanden ist, wird den Messenger schon bald nicht mehr nutzen können, berichtet «Curved». Wer bis zum 8. Februar 2021 den neuen Bedingungen nicht zugestimmt hat, soll WhatsApp nicht länger nutzen können.
Alternativ gibt es andere Messenger wie Threema, Wire, Telegram oder Signal. Allerdings benutzen nach wie vor die meisten Personen im Umfeld hauptsächlich WhatsApp.



Kommentare
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dieza
08.01.2021
Automatisch erstellter Thread für Kommentare zum Thema. Update von chip.de und pc.welt.de: Allerdings: Europa stellt hierbei eine Ausnahme dar. Wie Niamh Sweeney, ihres Zeichens Director of Policy von WhatsApp im Nachgang auf Twitter klarstellt, werden durch dieses Update keinerlei Änderungen an den WhatsApp-Praktiken für den Datenaustausch mit Facebook für europäische Nutzer vorgenommen. Gilt dies auch für die Schweiz?

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malamba
08.01.2021
Gehören zu "FB-Unternehmen " Abhör-Geihmdienste auch dazu? [HEADING=2][/HEADING]

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Claudia Maag
08.01.2021
Hallo dieza, danke für den Input. Ich habe offiziell bei WhatsApp/Facebook angefragt, warte aber noch auf ein Statement. Betreffend deiner Frage habe ich vorhin via Twitter bei Niamh Sweeny nachgehakt. Melde mich, sobald ich mehr weiss. Liebe Grüsse cma

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hape52
08.01.2021
Mehr Infos zu diesem Thema gibt's hier: https://stadt-bremerhaven.de/whatsapp-in-europa-werden-keine-daten-fuer-werbezwecke-mit-facebook-geteilt/?utm_source=feedburner&utm_medium=feed&utm_campaign=Feed%3A+stadt-bremerhaven%2FdqXM+%28Caschys+Blog%29

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Leemann1
09.01.2021
Ich erhielt heute beim Öffnen von WhatsApp auch die neuen Bestimmungen. Das beschriebene X-Symbol war nicht vorhanden. Es gibt wohl nur die Möglichkeit, die Bestimmungen zu akzeptieren oder auf WhatsApp zu verzichten. Warum sollte in der Schweiz nicht möglich sein, was in EU-Ländern möglich ist? Ich bin sehr gespannt auf die Antwort von cma.......

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Wernilein04
10.01.2021
Keiner darf zustimmen, sonst gibt es eine Flut von Werbe-Mails oder gar Telefonanrufe! Facebook wird unsere Daten (E-Mail-Adresse, Telefonnummer etc.) weiter verkaufen und sich auf Kosten von uns eine goldene Nase verdienen!

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karnickel
16.01.2021
Ich denke, WA wird uns Schweizer als Nicht-DSGVO zugehörig keine Widerrufsmöglichkeit anbieten wollen. Wozu auch. Wenn ich mal versuche, hier etwas Jura einbringen zu wollen (ich bin aber nicht befugt): Wenn einem eine solche Oberfläche im täglichen Gebrauch während der Laufzeit des Vertrags eine solche nicht optionale Option - also eine Zwangsmassnahme - auferlegt, dürfte auch nach Schweizer Recht nicht von einer blossen Unterrichtung einer Vertragsänderung auszugehen sein. - Dies wäre in etwa so, als würde der Rega-Pilot mit unter sich drehenden Rotorblätter dem Seil entlang runterrufen: "Bevor wir Sie aus der Gletscherspalte hochziehen, hätten wir da eine Kleinigkeit zu unterschreiben... oder dürfen wir die Leine kappen?" Die Frage bei solchen Dingen ist halt immer, wer zieht mit solchen Saftläden vor Gericht? Falls hier ein Konsumentenschützer mitliest: Ich bin Drittgeschädigter. Jede Person, die mich kennt und gleichzeitig Whatsapp/Facebook nutzt, stimmt in meinem Namen widerrechtlich der Nutzung meiner Kontaktdaten mit Unternehmungen zu, zu denen ich selber kein Vertragsverhältnis unterhalte. An alle, die mich kennen: Wenn ihr Whatsapp nutzt, entfernt mich bitte vorher aus sämtlichen Kontaktlisten, Freundeskreise, Gruppen usw. Danke.