Literatur 19.01.2024, 11:20 Uhr

Literaturpreis-Gewinnerin in Japan gibt Nutzung von ChatGPT zu

Die japanische Autorin Rie Kudan hat bei der Verleihung des Akutagawa-Preises für ihren Roman "Tokyo-to Dojo-to" (deutsch etwa: "Tokio-Turm der Sympathie") eingeräumt, dass sie beim Schreiben des Buches "aktiv" Künstliche Intelligenz (KI) wie ChatGPT genutzt hat.
Autorin Rie Kudan
(Quelle: X)
Laut Rie Kudan stammen etwa fünf Prozent des Buches aus den von der KI generierten Sätzen. Diese Sätze habe sie dann zu Dialogen oder anderen Passagen in ihrem Roman verarbeitet.

Kudan erklärte, sie experimentiere oft mit KI-Programmen, nicht nur beim Schreiben. Sie vertraue der Software ihre innersten Gedanken an, über die sie "mit niemandem sonst sprechen" könne. Einige Antworten von ChatGPT hätten sie zu Dialogen in ihrem Buch inspiriert.

Der Jury-Vorsitzende des Akutagawa-Preises lobte Kudans Roman als "nahezu fehlerlos" und sehr unterhaltsam. Das Buch spielt in der Zukunft und dreht sich um ein Gefängnishochhaus in Tokio und dessen Architektin. KI ist ein wichtiges Thema des Buches.


Kommentare
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starfish
19.01.2024
das ist nur der Anfang. In Zukunft werden Dissertationen wohl reihenweise so generiert. Gibts eigentlich schon Überlegungen oder Lösungen, wie man solche Plagiate detektieren kann? Da kommt eine gewaltige Aufgabe auf die Unis zu.