News 30.11.2017, 12:25 Uhr

Fossil Q Explorist im Test

Die Fashion-Schmiede aus den USA beweist Mut mit kreisrunden Edel-Smartwatches. Die Fossil Q Explorist ist ein solches Abenteuer.
Smartwatches verkaufen sich nach wie vor nur schleppend. Genau genommen dominiert eigentlich nur die Apple Watch den Markt – Analysten schätzen den Marktanteil des cupertinischen Unternehmens auf über 50 Prozent. Schön zu sehen ist aber, dass auch traditionelle Uhrenmacher wie Fossil die Hoffnung nicht gleich aufgeben und nicht nur zuschauen, wie Samsung, Apple und die Anbieter der Fitness-Bänder sich den Wearable-Markt unter die Nägel reissen. Der US-Fashion-Hersteller hat allerdings nicht zum ersten Mal eine Smartwatch auf den Markt gebracht und in all den Jahren ist auch der Trend zu immer edleren und runden Designs an dem Mode-Designer nicht vorbeigezogen.

Schwerer Klunker, dafür richtig edel

Die Fossil Q Explorist ist ein solches Beispiel: kein langweiliger flacher Look, kein zu klobiges Design – dafür aber ordentlich Gewicht. Und das spürt man. Mit dem Metallarmband bringt Fossils Runde mit 168 Gramm etwa 20 Gramm mehr auf die Waage als ein iPhone 8. Dafür ist bei der Edeluhr alles in einem schönen, runden Gehäuse untergebracht. Natürlich ist auch Android Wear 2.0 auf der Smartwatch vorinstalliert und die drei seitlichen Buttons sind frei konfigurierbar.
Hochwertig: die Fossil Q Explorist mit dem Metallarmband
Quelle: nmgz

Edles kann auch günstig sein

Trotz des günstigen Preises von rund 300 Franken könnte man die Fossil Q Explorist aufgrund ihres edlen Aussehens für eine mechanische Uhr halten. Eine Hauptneuerung gegenüber dem Vorgänger Q Marshal vom Herbst 2016 ist das bessere Amoled-Display, das mit klaren Farben und einer guten Helligkeit trumpft, aber dennoch mit passablem Blickwinkel zu überzeugen weiss. Erfreulich: Das Armband ist austauschbar. Erfreulich auch: Die Preise klaffen bei den verschiedenen Bändern kaum auseinander. So gibt es die Variante mit dem Lederarmband bei Manor, Christ und Globus bereits ab 279 Franken. In Kombination mit dem mehrgliedrigen Metallarmband berappt man nur 299 Franken, also bloss 20 Franken mehr. Zeitgemäss: Das 46 mm grosse und 12,5 mm dicke Uhrengehäuse ist nach IP67 zertifiziert und bleibt beim Abtauchen bei 1 Meter Wassertiefe noch funktionstüchtig.
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Bildergalerie
Top: Einige der zusätzlichen Ziffernblätter lassen sich vielseitig konfigurieren

Flottes Hardware-Getriebe

Flottes Hardware-Getriebe

Unter der Haube werkelt ein Qualcomm Snapdragon 2100 mit 512 GB RAM und 4 GB Flash-Speicher. Android Wear 2.0 läuft auf dieser Uhr sehr flüssig und war in wenigen Minuten mit einem Samsung Galaxy S8 synchronisiert. Es gibt wenig, das man, abgesehen von einem Pulsmesser und einem Barometer, vermisst. Nebst eines Beschleunigungssensors und Gyroskops, welche die zurückgelegte Distanz, den Kalorienverbrauch und den Schlaf messen, sind sogar ein Lautsprecher sowie ein Mikrofon integriert. Freihändig telefonieren kann man daher auch über ein gekoppeltes Smartphone, jedoch nicht mit einer SIM-Karte. Etwas gewöhnungsbedürftig sind die drei seitlichen Tasten, mit denen man mit dem Handgelenk immer wieder einmal in Berührung kommt. Kleines Extra: Der mittlere Knopf dient gleichzeitig als Drehrad. Ähnlich wie bei der Apple Watch lässt sich damit durch die Menüs scrollen. Geladen wird die Smart-Uhr über einen kleinen runden «Puck» an der Rückseite des Gehäuses.
Edles Stück: die Fossil Q Explorist
Quelle: nmgz

Mässige Akkulaufzeit

Das Display wirkt nicht zu klein und auch nicht zu gross: Rund um den leuchtstarken Bildschirm befindet sich ein 2 mm dicker Lünettenrand. Die Bedienung von Android Wear 2.0 geht zudem ruckelfrei über die Bühne. Besonders gefallen uns die vielen zusätzlichen Ziffernblätter von Fossil, von denen sich einige zusätzlich nach Farben, Zeiger und Style konfigurieren lassen. Die Funktionen sind im Gegensatz zur «Diesel On Full Guard» von Fossil nicht zu überladen. Dank Android Wear 2.0 kann man auch Apps wie Google Maps direkt von der Uhr installieren. Ein Manko ist die Akkulaufzeit. Unabhängig von der Helligkeit der Ziffernblätter, muss die Fossil Q Explorist fast jeden Abend auftanken.

Kompatibilität

Fossils Q Explorist ist mit Android-Smartphones ab Version 4.3 und mit iPhones ab iOS 9 kompatibel. Android Wear 2.0 ist zwar mit mehr eigenständigen Apps wie Bring, Foursquare und Google Fit nun auch für Apple-User interessanter, angeblich muss aber Googles iOS-App dafür ständig im Hintergrund laufen. Für die ganze Android-Harmonie ist daher nach wie vor eher ein Smartphone aus demselben Lager zu bevorzugen.

Fazit

Die Fossil Q Explorist überzeugt beim Design und der Verarbeitung. Auch das leuchtstarke Display kann mit dem aktuellen Stand der Technik problemlos mithalten. Da man mit der Uhr, über Bluetooth gekoppelt, telefonieren kann, ist die Smartwatch auch ein treuer Begleiter bei freihändigen Gesprächen. Für Sportler ist die Uhr allerdings wegen der fehlenden Sensoren (Pulsmesser und Barometer) weniger interessant.

Testergebnis

Display, Ziffernblätter
Akkulaufzeit, kein NFC

Details:  Amoled-Display, CPU: Snapdragon Wear 2100, 512 MB RAM, 4 GB Speicher, Beschleunigungssensoren, Ambilight-Sensor, Gyrosensor, Thermometer, Mikrofon, Lautsprecher, Bluetooth 4.1, WLAN-n, IP67, verschiedene Ziffernblätter, Durchmesser: 46 mm, Android Wear 2.0

Preis:  Fr. 279.–

Infos: 
fossil.com/de

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Autor(in) Simon Gröflin



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