Alertswiss 30.01.2020, 10:07 Uhr

Schrecksekunde wegen Fehlalarms durch Alertswiss

Gestern Abend hat eine Alarmbenachrichtigung via Smartphone zahlreiche Menschen aufgeschreckt - viele davon mitten im Feierabendverkehr.
Alertswiss-Pushnachrichten nach dem lautstarken Alarm
(Quelle: Screenshot Balthasar Glättli/Twitter)
Die Autorin sass noch in der Redaktion, als ihr Handy gestern, Mittwochabend, ungefähr um 17:25 mit lautem Sirenengebrüll auf sich aufmerksam machte. Auf dem Display erschien eine Alarmmeldung der Alertswiss-App, mit fettem rotem Rand. Von einem Test-Alarm war die Rede. Doch solange einem das Handy entgegenbrüllt, ist es schwierig, sich mit dem Inhalt der Alarmmeldung zu befassen. Als das Getöse endlich zum Schweigen gebracht war, ploppten nacheinander Dutzende Pushmeldungen auf, wie z.B.: «Alertswiss ***TEST*** Loadtest Title EN, Alarm in den Kantonen Bern, Uri, Obwalden» und so weiter.
Ein Blick auf Twitter zeigte, dass noch viele andere Nutzer der App die Test-Alarme erhielten, so zum Beispiel Nationalrat Balthasar Glättli, der Screenshots der Pushmeldungen veröffentlichte.
Erst nach 18 Uhr meldete sich Alertswiss via Twitter, mit dem Hinweis, es seien fälschlicherweise Pushmeldungen via Alertswiss-App versendet worden. Man bedauere die Unannehmlichkeiten, hiess es darin.

Kommentar von Gaby Salvisberg

«Ja, liebes Bundesamt für Bevölkerungsschutz, dessen App uns da sinnlos aufgeschreckt hat. Hoffen wir, dass es nur bei 'Unannehmlichkeiten' geblieben ist, denn der Fehlalarm dürfte viele Leute mitten im Feierabendverkehr erwischt haben. Ich möchte mir nicht vorstellen, wie es zahlreichen Motorfahrzeuglenkenden ging, als deren Smartphone mit dem Sirenenalarm loslegte. Bei derartigen Ablenkungen im für diese Zeit typischerweise dichten Strassenverkehr sind Unfälle fast vorprogrammiert.»
Gehen wir aber zur konstruktiven Kritik über: Dass es die App gibt, ist keine schlechte Sache. Aber eine solche App sollte die Menschen weder gefährden noch in Panik versetzen, sondern informieren. Unser Vorschlag in Sachen «Usability»: Bauen Sie einen anderen Alarmton ein. Der Ton muss weder wie eine Sirene klingen, noch genauso laut wie die realen Sirenen sein. Es reicht doch, wenn man ihn hört, damit man aufs Handy schaut, sobald man eben kann. Dort könnte man dann lesen, was Sache ist.



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