ETH-Absolventen bringen Bedienungsanleitung in die AR-Brille

Corona-​Notlösung entpuppt sich als Erfolg

Für seine Studie entwirft Shapira eine virtuelle Bedienungsanleitung, die durch die Montage einer Sicherheitsschleuse für Geschäftsgebäude führt. «Die Schleuse hat sich als Fallbeispiel gut geeignet, weil sie zu dieser Zeit nur selten installiert wurde», erklärt er. Servicetechnikerinnen und -techniker für diese Arbeit zu schulen, sei entsprechend aufwändig. Der Plan war, die Performance der Technikerinnen und Techniker nach klassischer Schulung und mit Anleitung durch die AR-​Brille zu vergleichen.
Doch wie bei so vielen Praxisarbeiten macht Corona auch hier einen Strich durch die Rechnung. Die geplante Studie mit den Industrieangestellten darf Shapira im Lockdown nicht durchführen. Die Notlösung: Maschinenbaustudierende. Ohne Vorwissen zur Sicherheitsschleuse oder dem Umgang mit der 3D-​Brille gelingt die Montage sämtlichen Studierenden ohne Fehler. «Das hätte ich nie erwartet», so Shapira.
Die Anleitungen von Rimon integrieren Texte, Bilder, Videos und das 3D-Modell einer Maschine. Bei der Arbeit an einer echten Maschine markiert das Programm die relevanten Teile farbig.
Quelle: Annick Ramp/ETH Zürich
Zur gleichen Zeit untersucht sein Kommilitone Caplazi in seiner Masterarbeit, wie sich anhand von Hand-​ und Augenbewegungen die nächste Handlung der AR-​Nutzerinnen und -Nutzer vorhersagen lässt. So können diese frühzeitig vor Gefahrensituationen gewarnt werden. Shapira und Caplazi tauschen sich gegenseitig aus, experimentieren in der Freizeit fleissig weiter. Immer mehr sind die beiden überzeugt: AR-​Anleitungen sind ein vielversprechendes Geschäftsfeld. Im August 2020 ist es so weit: Sie gründen eine GmbH.

Autor(in) Rahel Künzler, ETH-News



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