Buchhaltung und ERP 10.07.2020, 10:33 Uhr

QR-Rechnung: Sind die Software-Hersteller parat?

Die QR-Rechnung ist da. Sie verspricht eine Vereinfachung des Zahlungsverkehrs in der Schweiz. Aber noch nicht alle Software-Hersteller unterstützen das neue Format komplett.
Die neue QR-Rechnung bereitet offenbar einigen Software-Herstellern Kopfschmerzen
(Quelle: SIX)
Seit Anfang Juli kann in der Schweiz mit der QR-Rechnung bezahlt werden. Das neue Format soll in den nächsten Monaten und Jahren die verschiedenen Einzahlungsscheine ablösen – und den Zahlungsverkehr vereinfachen. Pctipp hat darüber berichtet. Der Dienstleister SIX als Betreiber der Infrastruktur für den Finanzplatz Schweiz hat die QR-Rechnung gemeinsam mit den Banken entwickelt. Für die Anbieter betriebswirtschaftlicher Software liegen seit Herbst vergangenen Jahres die Implementierungsvorschriften (PDF) vor. Denn auch die Buchhaltungsprogramme der Rechnungssteller sowie -Empfänger müssen mit der QR-Rechnung umgehen können.
Den Software-Partnern komme bei der Einführung der QR-Rechnung eine «entscheidende Rolle» zu, mahnt SIX. Denn sie seien die «Drehscheibe» zwischen den Firmenkunden und den Finanzinstituten. Die gemeinsamen Pläne des Finanzplatzes Schweiz seien definiert, weshalb auch die Termine für Software-Hersteller «verbindlich» sind, betont der Finanzdienstleister. Denn letztendlich müssten alle Rechnungsempfänger befähigt sein, ab sofort eine QR-Rechnung zu bezahlen.
Nun hatten die Software-Entwickler mehr als ein halbes Jahr Zeit, um ihre Programme für die QR-Rechnung fit zu machen. Die Arbeiten dürften anspruchsvoll gewesen sein, allein wegen der grossen Anzahl und Vielfalt der installierten ERP-Lösungen in der Schweiz. Die Banken kommunizieren nach eigenen Angaben mit mehr als 5000 verschiedenen Programmen bei den Firmenkunden. SIX führt über 150 Programme respektive Versionen auf, die heute mit der QR-Rechnung umgehen können. In der Software-Bibliothek des Beratungshauses Topsoft sind 45 Produkte von 35 Anbietern gelistet, die die QR-Rechnung verarbeiten können.
Wie selbstverständlich mit dabei sind die grossen Schweizer Entwickler und ihre Software: Abraxas, Abacus und Opacc haben jeweils ihre ERPs aktualisiert. Parat sind auch die Westschweizer Epsitec und ProConcept. Das gilt auch für die Lösungen der Anbieter Bexio, Dynasoft, Klara und Lobos Informatik. Der britische Hersteller Sage – dank der Übernahmen des Sesam-Herstellers Softinc (2000), der St. Galler Winware (2002), der Westschweizer Softplus (2003) und der Simultan (2005) – mit starken Wurzeln und Ressourcen in der Schweiz, hat ebenfalls schon Updates eingespielt.


Kommentare
Avatar
Billmar
10.07.2020
Einige Softwarehersteller sind parat und können entsprechende QR-Rechnungen mit Codes erstellen und ausdrucken bzw. per Mail versenden. Leider scheinen aber einige Schweizer Banken mit ihren Apps und Scannern noch nicht ganz soweit zu sein :-( Entweder hängen sich die Apps der Banken auf oder es werden Fehlermeldungen (z.B.: "Dieser QR-Code wird nicht unterstützt") ausgegeben. Dies auch, wenn der QR-Code im Swiss "QR Code Validation Portal" von SIX (https://validation.iso-payments.ch/) mit "valid" beurteilt wird. Wird wohl noch etwas dauern bis das Ganze zum Fliegen kommt ...

Avatar
Salodurum
10.07.2020
Leider wird im Artikel Crealogix (Paymaker und Clubmaker) nicht erwähnt.

Avatar
hpe05
10.07.2020
Banana kann das schon länger - in der Verson "Banana 9 Experimental". Kostelos bei Banana runterladen und mit dem Schlüssel der schon installierten Version 9 aktivieren. Mit der kostenlosen Version können bis 70 Buchungen (Rechnungen) erstellt werden.