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18.01.2013, 12:00 Uhr
Befreiungsschlag: Documents für iPad
Seit jeher gibt der Datenaustausch zwischen dem PC und iPad zu reden. Die kostenlose App «Documents» zielt jedoch in die richtige Richtung.
Ob es einem gefällt oder nicht: Das Dateisystem der iOS-Geräte lässt sich vom Benutzer so gut wie gar nicht manipulieren. Das trägt einerseits zur narrensicheren Bedienung des iPads bei. Andererseits fällt es schwer, sich von der Denkweise zu verabschieden, die man sich über die Jahre am PC oder Mac angeeignet hat: die Organisation von Dateien in Ordnern. Einer der hellsten Silberstreifen am Horizont ist die aktualisierte App «Documents for iPad», deren kostenpflichtiger Vorgänger unter dem Namen «ReddleDocs» verkauft wurde. Documents wird zurzeit kostenlos angeboten und verspricht einen nahtlosen Datenaustausch zwischen iOS-Geräten, Macs und PCs.
Documents versteht sich als Dateimanager und Reader-App unter einer Oberfläche – hingegen liegt es nicht in ihrer Absicht, Fotos zu bearbeiten, Tabellen zu erstellen und dergleichen mehr. Einzig Textdokumente lassen sich direkt innerhalb der App erzeugen und füllen.
Der Datenaustausch
Um Dateien zwischen Rechnern und iOS-Geräten auszutauschen, zieht Documents sämtliche Register. Am liebsten erledigt man solche Dinge natürlich automatisch, und genau hier liegt eine der grossen Stärken der App: Sie unterstützt praktisch jeden Online-Dienst, der eine Erwähnung wert ist – darunter natürlich auch Dropbox, Google Drive, SkyDrive, iCloud und ganz gewöhnliche FTP-Server.
Werden an einem Dokument Änderungen vorgenommen, kann der Benutzer entscheiden, ob diese mit dem Server synchronisiert werden – und falls ja, ob der Abgleich auch über 3G funktionieren soll. Eine alternative Form des Datenaustausches erfolgt über iTunes, indem Dateien einfach in den Speicherbereich von Documents gezogen werden:
Allerdings ist dieses Verfahren ziemlich umständlich, da nur Dateien, aber keine Ordner übertragen werden. In diesem Fall müssen die Dateien innerhalb von Documents strukturiert werden, das Ordner erstellen und Dateien verschieben kann.
Organisationshilfen
Das Herzstück der App ist der Bereich «Documents». Hier lassen sich Dateien verschieben, umbenennen, in Ordner stecken und sogar als Zip-Dateien verpacken. An diesem Ort findet das eigentliche Treiben statt – mit Funktionen, die einem herkömmlichen Dateisystem in nichts nachstehen. Alle Objekte lassen sich hier zurück auf einen Online-Speicher transferieren oder anderweitig über das Internet verteilen.
Die Funktion «Wi-Fi Drive» erlaubt es, aus dem iPad einen kleinen Dateiserver im WLAN zu machen, auf den mit einem beliebigen Browser zugegriffen werden kann. So lassen sich Schulungsunterlagen, Protokolle, Fotos oder was auch immer direkt vor Ort in Umlauf bringen. Allerdingst setzt diese Funktion ein gesundes Vertrauen voraus, denn es kann nur der gesamte Bereich «Documents» freigegeben werden – nicht aber einzelne Verzeichnisse.
Unterwegs mit Medien
Neben der Verwaltung der Dateien gehört deren Darstellung zu den Kernkompetenzen der App. Documents erkennt Medientypen automatisch und stellt sie in einer gefälligen Art dar. So werden ePub-Dateien automatisch als lesefreundliche, digitale Bücher angezeigt. Fotos werden in einer einfachen Diashow präsentiert und an PDFs lassen sich sogar Stellen hervorheben oder durchstreichen. Und so weiter.
Experimente lohnen sich
Kurz, wer sich ein Dateisystem wünscht, wird mit Documents fündig – allerdings zu einem Preis. Es braucht ein Stunde oder auch zwei, um sich mit den Möglichkeiten vertraut zu machen. Und selbst danach vergeht noch mehr Zeit, bis man sich einen Arbeits- und Synchronisations-Ablauf zurechtgestellt hat, der den eigenen Anforderungen und Bedürfnissen entspricht.
Fazit: «Documents for iPad» bietet auf einer übersichtlichen und zugänglichen Oberfläche alles, um Dateien unterwegs zu betrachten, zu organisieren und zu verteilen. Dass die App ausserdem kostenlos angeboten wird, macht sie zu einem Pflicht-Download.
23.01.2013