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21.03.2017, 10:28 Uhr
Werbefalle bei der SBB-App
Millionen Kontakte: Die SBB verfolgen offenbar mit ihrer Fahrplan-App ein neues Werbekonzept, um lokale und kundenspezifische Werbung zu schalten.
Im November letzten Jahres haben die Schweizerischen Bundesbahnen ihre neue Fahrplan-App lanciert. Was die Entwickler bislang nicht erwähnt haben: Die SBB haben seit der Lancierung ihrer neuen Fahrplan-App offenbar bereits damit begonnen, ihren Anzeigekunden ein neues Geschäftsmodell mit Standortdaten vorzustellen, wie die Schweiz am Wochenende berichtet. Noch in diesem Jahr wollen die SBB auf der beliebtesten Schweizer App ihren Kunden ortsbasierte Werbebanner schalten. Auch Ticketdaten sollen dabei ausgewertet werden.
Millionen von Kontaktdaten
Da die App laufend lokalisiert wird, können Werbekunden den Zugpassagieren bei jeder Fahrt standortspezifische Werbung einblenden. Beispielsweise erhalten dann Zugfahrer der ersten Klasse bei Einfahrt in Luzern ein Werbebanner mit einer Empfehlung für ein KKL-Konzert, während bei den Kunden der zweiten Klasse vielleicht eine Anzeige für das Verkehrshaus erscheint. Wie aus dem Bericht weiter hervorgeht, machen die SBB ihr Konzept den Werbetreibenden bereits mit einem neuen YouTube-Clip schmackhaft. Es würden sich bis zu 10 Millionen Kontaktchancen pro Woche bieten, preisen die SBB ihr Angebot an.
Die Kommunikationsabteilung der SBB gibt über das Projekt wenig Auskunft. Die Kunden würden mit der Annahme der allgemeinen Geschäftsbedingungen ihre Zustimmung erteilen, könnten sie aber in den Einstellungen rückgängig machen, beteuerten die SBB gegenüber der «Schweiz am Wochenende». Die SBB würden dabei «wie immer mit grosser Sorgfalt und Sensibilität» vorgehen. Der eidgenössische Datenschutzbeauftragte (EDÖB) hat die neuen Funktionen der App noch nicht geprüft, wie ein Sprecher gegenüber der Zeitung sagte. Hinweisen auf Datenschutzprobleme würde man jedoch genauer nachgehen.
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Autor(in)
Simon
Gröflin
22.03.2017
01.04.2017