Deutschland 03.07.2023, 08:17 Uhr

Start für neuen Einlöseweg für E-Rezepte in Apotheken

Für Patienten in Deutschland startet eine neue Möglichkeit zum Einlösen elektronischer Rezepte. Ab kommendem Samstag soll dies in ersten Apotheken mit der Versichertenkarte der Krankenkasse gehen.
(Quelle: wutzkohphoto / Shutterstock.com)
Versicherte in Deutschland müssen die Karte dafür in ein Lesegerät in der Apotheke einstecken, eine Geheimzahl wird nicht benötigt. Bis Ende Juli sollen laut Bundesgesundheitsministerium voraussichtlich 80 Prozent der Apotheken diesen neuen Weg per Karte anbieten. Bisher sind E-Rezepte anstelle des gewohnten rosa Zettels schon über eine extra Smartphone-App oder einen ausgedruckten QR-Code einzulösen.
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach setzt auf eine rasche Verbreitung des neuen Verfahrens. «Das E-Rezept macht Verordnung und Abgabe von Medikamenten sicherer, schneller und einfacher», hatte der SPD-Politiker der Deutschen Presse-Agentur gesagt. Am Anfang werde die Nutzung langsam anlaufen, weil sich die Praxen daran gewöhnen müssten. «Mit dem neuen Einlöseweg über die Versichertenkarte wird das E-Rezept aber praxistauglich und Standard.»
Die Kassenärztliche Bundesvereinigung hatte kürzlich vor falschen Erwartungen gewarnt, dass von Samstag an schon in allen Arztpraxen E-Rezepte ausgestellt werden könnten. Geplant ist, dass eine gesetzliche Verpflichtung dazu eingeführt werden soll.
Die E-Rezepte werden nach Ministeriumsangaben auf einem zentralen Server (E-Rezept-Fachdienst) in der geschützten Datenautobahn des Gesundheitswesens gespeichert. Beim Einstecken der Versichertenkarte wird die Apotheke autorisiert, E-Rezepte des jeweiligen Versicherten von dort abzurufen und einzulösen. Es würden keine E-Rezepte auf der Versichertenkarte gespeichert, bei den Karten seien daher auch keine technischen Anpassungen notwendig, hiess es. Die Möglichkeiten per E-Rezept-App oder Papierausdruck könnten auch weiter genutzt werden.



Kommentare
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Holzbock
03.07.2023
"E-Rezepte in Apotheken"...? Titel mit ungläubigem Staunen gesehen, sofort angeklickt, und dann kommt nach wenigen Zeilen die Ernüchterung: Ach so, Deutschland halt. Bei uns wird es wohl noch Jahre dauern, bis die ersten Ärzte von ihren auf Zetteln im Format A6 gekritzelten Rezepten wegkommen und stattdessen auf den Fax umstellen. ;-)